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Die Püttberge im Jahr 2012
26.02.2012 - Erwachsen...
Pünktlich zu den ersten frühlingshaften Sonnenstrahlen möchte ich
die diesjährige Makrosaison eröffnen. Und wie könnte es anders sein,
möchte ich das mit Hilfe einem meiner springenden Lieblinge tun.
Im Herbst des vorigen Jahres
hatte ich mich entschlossen ein noch unreifes Jungtier
einer Kettenstreifigen Springspinne
in den Wintermonaten in meine Obhut zu nehmen, in der Hoffnung, es
handelt sich um ein männliches Exemplar, welches ich bis dato noch nie vor
meiner Linse hatte.
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Und siehe da, ich hatte tatsächlich Glück. Anfang des Monats häutete sich der
ca. 2,5 mm kleine Winzling zum letzten Mal und ans Tageslicht kam ein wunderschön
gefärbtes Männchen.
| Euophrys frontalis - Kettenstreifige Springspinne ♂ | |
XNr. 2012.4316_15kl_r | 100 % | | Euophrys frontalis Kettenstreifige Springspinne ♂ | 65mm; F/8 (DFF); 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Euophrys frontalis - Kettenstreifige Springspinne ♂ | |
XNr. 2012.4289_92kl_r | 100 % | | Euophrys frontalis Kettenstreifige Springspinne ♂ | 65mm; F/8 (DFF); 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D |
Sobald es draußen noch ein wenig wärmer ist, werde ich ihn wieder in seine
gewohnte Umgebung entlassen. Hoffentlich bekommt er dann dort auch soviel zu
Fressen, wie bei mir ;-)
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Infos zur Art gibt es hier..
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04.03.2012 - Auf der Mauer, auf der Lauer...
...naja, vielleicht nicht gerade auf der Mauer, aber dafür in altem Laub und
an morschen Bäumen sah man am heutigen Tage sehr viele Feuerwanzen.
Die ersten warmen Strahlen der Frühlingssonne hatten sie zu tausenden aus ihren
Überwinterungsquartieren gelockt.
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| Pyrrhocoris apterus - Feuerwanze | |
XNr. 2012.4571_74kl | 100 % | | Pyrrhocoris apterus Feuerwanze | 100mm; F/16 (DFF); 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Meistens sah man die Haufen aus
hunderten von Tieren gleich von Weitem - manchmal waren es aber auch nur ein paar, die sich zusammenkuschelten. Solche Gebilde werden im Übrigen durch ausgesonderte Pheromone zusammengehalten.
Fühlt sich
eine Wanze gestört, sondert sie ein Wehrsekret ab und die Ansammlung löst sich sehr rasch auf.
Die bis zu 12 mm große Feuerwanze ist eine der häufigsten bei uns heimischen
Wanzenarten - wobei die Häufigkeit von Süd nach Nord etwas abnimmt.
Man findet sie oft an sonnigen Orten, vor allem in der Nähe von Linden
und Malvengewächsen. Die Tiere ernähren sich vom Saft herabgefallener Samen der Pflanzen, saugen
aber auch direkt an ihnen.
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Eine weitere, allerdings viel weniger farbenfrohe Vertreterin aus der Familie der
Wanzen, entdeckte meine "Assistentin" am Wegrand auf einer verdorrten Pflanze. So unscheinbar
gefärbt und mit einer Größe von höchstens 8 mm hätte ich sie wahrscheinlich glatt übersehen -
eine perfekte Tarnung halt.
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Es handelte sich um eine Punktierte Glasflügelwanze, die ihr Hauptverbreitungsgebiet
eigentlich im Süden Europas hat. Nördlich der Alpen beschränkt sich ihr Vorkommen lediglich
auf einige wenige wärmere Gegenden - sogenannte Wärmeinseln.
Als Lebensraum bevorzugen die Tiere meist trockene Graslandschaften oder Ödland. Sie ernähren sich
dort von Blütennektar, wobei ihre Vorliebe wohl einigen Korbblütengewächsen, wie z.B. der
Schafgarbe, gilt.
Die Wanze gehört zur Unterfamilie der Glasflügelwanzen, die in Deutschland mit lediglich
15 Arten aus 7 Gattungen vertreten ist.
Vielen Dank für die Bestimmung an F. Marquard aus dem Forum von
Insektenfotos.de.
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| Stictopleurus punctatonervosus - Punktierte Glasflügelwanze | |
XNr. 2012.4544kl_r | 100 % | | Stictopleurus punctatonervosus Punktierte Glasflügelwanze | 100mm; F/11; 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Nach einem so erfolgreichen Start ins Makrojahr 2012 freue ich mich schon wieder
richtig auf die Saison. Die Frage ist nur, ob ich in diesem Jahr überhaupt noch genügend
Zeit für mein Hobby finden werde, bei der radikalen Lebensveränderung, die im
Moment schon ihren kleinen Schatten voraus wirft ;-)
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10.03.2012 - Ach, wie niedlich...
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Dieses kleine Winkerzikaden-Weibchen fand ich heute morgen
auf unserem Balkon. Es wird scheinbar langsam zur Routine, daß mir
dort bei jedem Frühlings-Balkonputz ein neues Getier vor die Linse kommt.
Der nur ca. 6 mm große, zu den Zwergzikaden gehörende Winzling wurde
wohl von der abendlichen Beleuchtung unseres Wohnzimmers angezogen.
Es handelte sich mit höchster Wahrscheinlichkeit um eine Streifenwinkerzikade.
Da die Unterscheidung der drei bei uns vorkommenden Acericerus-Arten jedoch
nicht ganz einfach ist, ist die Bestimmung anhand meiner Fotos leider nicht hundertprozentig.
Vielen Dank an Dr. Herbert Nickel für seine Hilfe!
| Acericerus cf. vittifrons - Streifenwinkerzikade | |
XNr. 2012.4602_596kl_r | 100 % | | Acericerus cf. vittifrons Streifenwinkerzikade | 65mm; F/8 (DFF); 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Acericerus cf. vittifrons - Streifenwinkerzikade | |
XNr. 2012.4590_93bkl_r | 100 % | | Acericerus cf. vittifrons Streifenwinkerzikade | 65mm; F/8 (DFF); 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Die Nahrungsquelle der Gattung Acericerus verrät im Übrigen der Wortstamm
in ihrem lateinischen Vornamen - Acer. Sie ernähren sich nämlich ausschließlich
von Ahorn-Arten, wobei jede der drei heimischen Zikadenarten dabei eine andere
Vorliebe hat. Acericerus vittifrons zum Beispiel bevorzugt den Feld-Ahorn.
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11.03.2012 - Ein wenig trüb...
...begann der heutige Sonntag. Da es aber trotzdem frühlingshaft warm war,
standen die Chancen in den Püttbergen ein paar krabbelnde Motive vor meine
Linse zu bekommen ziemlich gut. Das Ergebnis fiel dann aber doch eher nüchtern aus.
Lediglich zwei Models konnte ich innerhalb von 3 Stunden aufspüren und
für ein Shooting begeistern. Doch vor allem der böige Wind brachte mich dabei
fast zur Verzweiflung.
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| Dolycoris baccarum - Beerenwanze | |
XNr. 2012.4699kl_r | 100 % | | Dolycoris baccarum Beerenwanze | 100mm; F/8; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Mein erstes Motiv sonnte sich gerade auf der freigelegten
Wurzel einer uralten Kiefer. Leider wurde es aber sehr aktiv, als
ich ihm bis auf ein paar Zentimeter auf die Pelle rückte. Ein
Foto glückte trotzdem.
Allerdings handelte es sich mit einer Beerenwanze
eher um einen untypischen Bewohner meiner Lieblingsbinnendüne.
Die Art kommt normalerweise eher in Gärten und an lichten
Waldrändern vor, wo genügend Beerensträucher verfügbar sind.
Denn Früchte sind, wie der Name der Wanze schon verrät, deren
Hauptnahrung.
Die Wanzenart ist in ganz Europa weit verbreitet. Bei uns
in Deutschland ist sie eine der häufigsten Vertreterinnen
der Unterfamilie der Baumwanzen und mit bis zu 1,2 cm Körpergröße
ist sie auch gleichzeitig eine der größten.
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Mein Lieblingsbild des heutigen Tages ist allerdings ein anderes.
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In einem Busch von vertrocknetem Heidekraut hatte sich eine
Listspinne in makrofotografisch schönster
Pose auf die Lauer nach Beute gelegt.
Wahrscheinlich war diese überwinterte Jungspinne sehr hungrig, aber
noch nicht zum Wohnungsbau gekommen, denn normalerweise erbeutet diese
Raubspinnenart ihre Nahrung aus einem Wohn- und Jagdnetz
heraus. Dabei ist sie sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv.
Die Listspinne kommt in ganz Europa vor. Sie stellt keine besonderen
Ansprüche an ihren Lebensraum und besiedelt deshalb fast alle Habitate,
hat jedoch eine Vorliebe für feuchte Biotope.
Im Frühjahr beginnt die Fortpflanzungszeit, in der die
Männchen ihr Gespinst verlassen, um sich auf die Suche nach potentiellen
Partnerinnen zu machen.
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| Pisaura mirabilis - Listspinne | |
XNr. 2012.4742ckl_r | 100 % | | Pisaura mirabilis Listspinne | 100mm; F/8; 1/30s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Interessant zu erwähnen wäre dabei, daß das Männchen um das Weibchen
dann mit Hilfe eines sogenannten Brautgeschenkes, in Form eines umsponnenen
Beutetiers, wirbt. Nur wenn das Präsent den Geschmack der Angebeteten
trifft, wird sich diese auch mit ihrem Verehrer paaren. Dieses Verhalten
hat ihr auch den volkstümlichen Namen "Brautgeschenkspinne" eingebracht. Gut, daß wir
keine Listspinnen sind!
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16.03.2012 - Eine Frage der Zeit...
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...war es eigentlich nur, bis mir irgendwann ein passender Mann
zu meinem Anyphaena accentuata - Weibchen
vom vorigen Jahr begegnen sollte.
Diese Art ist nämlich recht häufig, aber aufgrund ihrer nachtaktiven Lebensweise selten zu sehen. Heute war es nun aber
endlich soweit. Während ich eine weitere Ecke unseres Balkons aus ihrem Winterschlaf befreite,
kam es mir aus einem kleinen Haufen alten Laubs vom letzten Herbst hervorgelaufen.
Ich konnte es auch nur kurz für ein Shooting begeistern und einmal mehr ist es deshalb nur bei einer Frontalansicht
geblieben.
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| Anyphaena accentuata - Zartspinne ♂ | |
XNr. 2012.4863kl_r | 100 % | | Anyphaena accentuata Zartspinne ♂ | 100mm; F/8; 1/30s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Ein paar Infos zur Art gibt es im Posting vom letzten Jahr.
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17.03.2012 - Der Frühling ist da...
Zwanzig Grad und strahlender Sonnenschein und das auch noch zu Beginn des Wochenendes -
was will man mehr. Also nix wie raus in die Natur auf eine kleine Fotopirsch und
mal schauen was sich so findet...
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Und siehe da, ich mußte gar nicht lange suchen, da hatte ich auch schon mein erstes Motiv
gefunden - die Raupe einer Breitflügeligen Bandeule, hängend an einem Grashalm.
Wahrscheinlich hing sie da noch von ihrem Freßausflug in der letzten Nacht.
Denn eigentlich sind diese Raupen nur als ganz junge Tiere tagaktiv, später verstecken
sie sich während des Tages in der Krautschicht und klettern erst in der Dunkelheit
zu ihrem Freßplatz - manchmal auch mehrere Meter hoch auf Bäume oder Sträucher.
Die Raupe dieses Nachtfalters ernährt sich, im Gegensatz zu denen vieler anderer,
polyphag. Das heißt,
sie frißt an vielen verschiedenen Futterpflanzen und ist nicht auf das Vorkommen
einer besonderen Pflanzenart angewiesen.
Dieser Umstand sowie die geringen Allgemeinansprüche
an ihren Lebensraum machen die Breitflügelige Bandeule zu einem unserer häufigsten
einheimischen Eulenfalter.
Der Falter überwintert im übrigen als Raupe und verpuppt sich erst im Frühling
des folgenden Jahres.
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| Noctua comes - Breitflügelige Bandeule | |
XNr. 2012.4901_03ckl | 100 % | | Noctua comes Breitflügelige Bandeule | 100mm; F/8 (DFF); 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Eigentlich ist es aber eher ungewöhnlich, daß einem zu dieser Jahreszeit bei einem
Spaziergang als erstes eine Raupe begegnet. Normalerweise sind es nämlich eher
Bienen oder auch ein paar wärmebedürftige Achtbeiner, die einem jetzt
über den Weg fliegen bzw. krabbeln.
Zur zweiten Gruppe gehörte dann auch mein nächster Fotokandidat. Es handelt sich
hier höchstwahrscheinlich um ein Jungtier von Tibellus oblongus. Nur
"höchstwahrscheinlich", weil zwar meine Literatur sagt, daß man die Art deutlich
durch ihre nur zwei vorhandenen Punkte auf dem Hinterkörper von der zweiten
bei uns heimischen Art dieser Gattung unterscheiden kann, einige
Spezialisten im Forum
mitteleuropäischer Spinnen allerdings die Erfahrung gemacht haben, daß die
Punktanzahl keineswegs zur Bestimmung herangezogen werden kann.
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| Tibellus cf. oblongus - Laufspinne | |
XNr. 2012.4959_62ckl_r | 100 % | | Tibellus cf. oblongus Laufspinne | 100mm; F/6.3 (DFF); 1/30s; ISO 200
Canon EOS 50D |
Die zu den Laufspinnen gehörende Spezies ist überall in Mitteleuropa weit
verbreitet und sowohl in sehr feuchten als
auch in trockenen Lebensräumen anzutreffen.
Allerdings wird sie, trotz ihrer tagaktiven Lebensweise,
häufig übersehen, da sie eine perfekte Tarnstrategie entwickelt hat. Sobald sie nämlich eine
Bedrohung wahrnimmt, begibt sie sich einfach auf die dem Störenfried abgewandte Seite ihres
momentanen Ansitzes. Wirklich perfekt zum Fotografieren!
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Sie haben auch
schon Tibellus oblongus - Tiere mit deutlich mehr als zwei Punkten gefunden und
halten deshalb die zwei Arten nur anhand ihrer Genitalien für wirklich unterscheidbar.
Aufgrund der
Püttberge als Lebensraum und ihres häufigeren Vorkommens im Gegensatz zu ihrer
Schwesternart Tibellus maritimus, ist die Wahrscheinlichkeit hier Tibellus
oblongus vor der Linse gehabt zu haben trotzdem recht hoch.
| Tibellus cf. oblongus - Laufspinne | |
XNr. 2012.4970_69_68bkl_r | 100 % | | Tibellus cf. oblongus Laufspinne | 100mm; F/8 (DFF); 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Nicht viel weniger gut getarnt war mein nächstes Motiv. Ganz im Gegenteil, nur aufgrund
seines Bewegungsdranges habe ich es überhaupt wahrgenommen. Aus 1,70 m
Höhe betrachtet wußte ich jedoch erst einmal gar nicht, was da unter mir herumkroch und
auch von näherem gesehen, sah es mit seinen langen Beinen eher wie eine Schnake aus als
nach dem, was es am Ende wirklich war.
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Es handelte sich nämlich um eine Wanze - genauer gesagt um eine Schnakenwanze.
Sie gehört zu den Stelzenwanzen und ist damit eine von nur 9 Arten dieser Wanzenfamilie
in Mitteleuropa.
Ihr Lebensraum sind Trockenrasen und Sanddünen, wo sie sich meist unter Grasbüscheln oder
anderen Pflanzen versteckt hält, von denen sich die Wanze auch ernährt.
| Neides tipularius - Schnakenwanze | |
XNr. 2012.5085_86kl_r | 100 % | | Neides tipularius Schnakenwanze | 100mm; F/10 (DFF); 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Neides tipularius - Schnakenwanze | |
XNr. 2012.5045bkl_r | 100 % | | Neides tipularius Schnakenwanze | 100mm; F/8; 1/20s; ISO 200
Canon EOS 50D |
Selbst ohne ihre langen Beine zählt sie mit einer Körpergröße bis
zu 11 mm zu den größten der bei uns heimischen Wanzen.
Die an ihrem auffallenden Stirnfortsatz sehr leicht zu erkennende Art
überwintert als erwachsenes Tier und ist meist schon bei den ersten warmen
Sonnenstrahlen im Vorfrühling aktiv.
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Interessanterweise sind die Wanzen als Larven und frisch geschlüpfte Erwachsene im Frühsommer
noch grün gefärbt, wechseln jedoch ihre Farbe im Laufe ihres Lebens dann ins Graubraune. Vielleicht
passen sie sich damit einfach im Zyklus der Jahreszeiten der sie umgebenden Vegetation
an.
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18.03.2012 - Kleine Wölfe...
Schon seit den ersten warmen Tagen laufen mir immer wieder sehr kleine Wolfspinnen
in den Püttbergen über den Weg - hauptsächlich an offenen Stellen
im Sonnenschein zwischen herumliegenden Kiefernadeln. Bisher waren sie mir immer zu schnell
und ein Shooting schien mir zu anstrengend...
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Heute habe ich mir aber mal etwas Zeit dafür genommen und eine
von ihnen bei perfektem Licht auf einem wunderschön gefärbten
Stück Kiefernrinde abgelichtet. Meine Geduld hat sich doch gelohnt, oder?
| Pardosa lugubris s.l. - Wolfspinne | |
XNr. 2012.5176kl_r | 100 % | | Pardosa lugubris s.l. Wolfspinne | 100mm; F/8; 1/30s; ISO 200
Canon EOS 50D |
Die ursprünglich als Pardosa lugubris bezeichnete Art wurde nämlich inzwischen in mindestens
6 neue Arten aufgespalten, die man aber anhand eines Fotos nicht
wirklich auseinanderhalten kann.
Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch ihr Paarungsverhalten und können
nur anhand des Baus der männlichen Taster wirklich sicher bestimmt werden.
Weibliche Tiere dieser Arten kann man allerdings ohne ihr männliches
Gegenstück mit einzusammeln überhaupt nicht voneinander unterscheiden.
Pardosa lugubris s.l. kommt in ganz Mitteleuropa vor und ist bei uns
eine der häufigsten einheimischen Wolfspinnen. Mit
höchstens 7 mm Körpergröße gehört sie allerdings auch zu den Kleinsten dieser
Familie.
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| Pardosa lugubris s.l. - Wolfspinne | |
XNr. 2012.5180kl_r | 100 % | | Pardosa lugubris s.l. Wolfspinne | 100mm; F/8; 1/60s; ISO 200
Canon EOS 50D |
Im Spinnen-Forum
wurde mir das Tier als ein unreifes Männchen von Pardosa lugubris s.l.
bestimmt.
Am "s.l." vom lateinischen "sensu lato" für "im weiteren Sinne" kann man
erkennen, daß es sich hier aber lediglich um die Bezeichnung für eine Sammelart handelt.
Das heißt, daß mehrere Arten, die meist schwer von einander zu unterscheiden sind,
mit diesem Namen angesprochen werden.
| Pardosa lugubris s.l. - Wolfspinne | |
XNr. 2012.5185bkl_r | 100 % | | Pardosa lugubris s.l. Wolfspinne | 100mm; F/8; 1/30s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Man
findet die Tiere das ganze Jahr hindurch - sogar an milden Wintertagen. Sie bevorzugen offene und
sonnigen Stellen als Lebensraum, an denen man sie meist in sehr großer Anzahl beobachten kann.
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| Xysticus cf. audax - Krabbenspinne | |
XNr. 2012.5198_97kl_r | 100 % | | Xysticus cf. audax Krabbenspinne | 100mm; F/2.8 (DFF); 1/200s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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23.03.2012 - Ein springendes Zebra...
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| Salticus scenicus - Zebraspringspinne juv. | |
XNr. 2012.5323_24kl_r | 100 % | | Salticus scenicus Zebraspringspinne juv. | 65mm; F/8 (DFF); 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Trotz herrlichstem Frühlingswetter bin ich aus Zeitmangel heute nicht in die
Püttberge gekommen. Für ein tolles Motiv war das aber auch gar nicht notwendig,
denn was da beim Müllrausbringen auf dem Gartenzaun herumrannte, reichte mir
völlig.
Ich mußte nur noch schnell die Kamera holen und hoffen, daß die kleine
Zebraspringspinne noch an Ort und Stelle ist, wenn ich zurückkomme.
Ich hatte Glück, was aber auch kein Wunder war, bei dem Tempo, was ich an den Tag
legte.
Die Zebraspringspinne ist eine unserer häufigsten heimischen Springspinnen. Als
typische Kulturfolgerin kann man sie sehr oft an Gebäudefassaden oder anderen Mauern
in unserer direkten Nachbarschaft beobachten.
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Weitere Infos zur Art gibt es in einem Beitrag
vom letzten Jahr.
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23.03.2012 - Selten aber schnell...
Und da mir meistens immer dann etwas fotogenes über den Weg läuft, wenn
ich eigentlich keine Zeit habe, ist mir auch noch am Nachmittag ein kleiner
sechsbeiniger Geselle auf unserem Hof vor die Füße geflogen.
Leider war er auch so schnell wieder abgehoben, wie er gelandet war, und
ließ mir gerade mal zwei Minuten, um ein paar Fotos zu machen. Und selbst in
dieser Zeit krabbelte er noch umher...
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| Maladera holosericea - Blatthornkäfer | |
XNr. 2012.5337kl_r | 100 % | | Maladera holosericea Blatthornkäfer | 100mm; F/8; 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Deshalb ist auch nur ein Bild relativ zeigenswert geworden. Aufgrund des
nicht gerade häufigen Vorkommens des Käfers - es handelt sich hier
um Maladera holosericea - möchte ich es aber trotzdem zeigen.
Die Art gehört, genau wie der bekannte Maikäfer, zur Familie der Blatthornkäfer,
ist aber im Gegensatz zu diesem, mit höchstens 1 cm Körperlänge, viel kleiner
und auch viel seltener.
Maladera holosericea trifft man bei uns im allgemeinen nur vereinzelt -
meistens in trockenen Sandgebieten, wie den Püttbergen.
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Deshalb hoffe ich auch, daß zu dem einen Foto in näherer Zukunft noch
ein paar weitere hinzukommen.
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25.03.2012 - Ein krabbelnder Smaragd...
Nach meinem gestrigen Ausflug zu den Moorfröschen
habe ich mich heute wieder mit einem Nachmittagsspaziergang in den Püttbergen begnügt. Doch
auch hier war einiges los...
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Das Insekt des Tages war aber ein herrlich grünglänzender Gemeiner Rosenkäfer,
der gerade auf den austreibenden Sprossen eines Strohblumenbusches herumkrabbelte, als
ich daran vorbeikam.
Er bewegte sich aufgrund der heute etwas kühleren Temperaturen zum Glück recht
gemächlich, so daß ich ein paar Fotos machen konnte. Im Sommer hingegen ist es fast unmöglich
von diesen munteren Kameraden ein anspruchsvolles Bild zu machen.
| Cetonia aurata - Gemeiner Rosenkäfer | |
XNr. 2012.5677bkl_r | 100 % | | Cetonia aurata Gemeiner Rosenkäfer | 100mm; F/5; 1/50s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Cetonia aurata - Gemeiner Rosenkäfer | |
XNr. 2012.5698kl_r | 100 % | | Cetonia aurata Gemeiner Rosenkäfer | 100mm; F/6.3; 1/30s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Der Gemeine Rosenkäfer ist der einzige Vertreter seiner Gattung in Mitteleuropa -
wobei er dabei, als
wärmeliebende Art, im Süden häufiger anzutreffen ist als im Norden.
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Die Larven der Käfer entwickeln sich zwei Jahre lang im morschen Holz abgestorbener
Bäume und sind bei ihrer Verpuppung fast 5 cm lang. Interessanterweise erreichen
die Käfer selbst lediglich eine Körpergröße von "nur" 2 cm.
In Deutschland steht die
Art unter Naturschutz!
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11.04.2012 - Zehn Minuten Pause...
Nachdem die letzte Woche aufgrund des Einzuges eines
neuen kleinen Mitbewohners in unser Leben eher chaotisch
verlief und mir keine Zeit für mein Hobby ließ, hatte ich heute
mal 10 Minuten für ein paar Fotos.
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Weit konnte ich mich allerdings nicht von unserer Wohnung
entfernen und so suchte ich mir einfach ein Motiv auf
unserem Hof. Das war auch schnell gefunden, denn zwischen den
Rasengittersteinen blühen seit
ein paar Tagen gleich mehrere Exemplare Sand-Schaumkresse.
Dieser kleine weiß bis rosa blühende Kreuzblütler ist
in Deutschland weit verbreitet. Normalerweise bevorzugt die Art
eher nährstoffarme,
trockene und sonnige Standorte.
Aber wahrscheinlich haben sich ein paar Samen von den großen Beständen,
die die offenen Sandflächen der Püttberge beherbergen auf unseren
Parkplatz verirrt.
| Arabidopsis arenosa - Sand-Schaumkresse | |
XNr. 2012.6132kl_r | 100 % | | Arabidopsis arenosa Sand-Schaumkresse | 100mm; F/7.1; 1/800s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Arabidopsis arenosa - Sand-Schaumkresse | |
XNr. 2012.6142kl_r | 100 % | | Arabidopsis arenosa Sand-Schaumkresse | 100mm; F/6.3; 1/640s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Danach gings dann aber sofort wieder zum kleinen Schreihals zwei Etagen höher :-)
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20.04.2012 - Fünfzehn Beine...
...hatten meine heutigen Motive zusammen.
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| Rilaena triangularis - Weberknecht | |
XNr. 2012.6497kl_r | 100 % | | Rilaena triangularis Weberknecht | 100mm; F/8; 1/100s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Mein erstes hatte genau
acht davon und war ein sehr kleiner Weberknecht. Gleich mehrere dieser
offensichtlich noch nicht ausgewachsenen Tiere krabbelten mir heute
während einer Stippvisite am Waldrand über den Weg.
Laut Jörg Pageler aus dem Spinnen-Forum
handelt es sich hierbei um Rilaena triangularis, einer besonders im
Frühjahr sehr häufig anzutreffenden Art. Um diese Jahreszeit laufen einem allerdings immer
nur Jungtiere über den Weg. Reife Exemplare findet man
später im Jahr - jedoch deutlich seltener.
Die Art ist in ganz Mitteleuropa weit verbreitet und
stellt keine besonderen Ansprüche an ihren Lebensraum. Man
trifft sie sowohl in feuchten Wäldern als auch in eher trockenen
Umgebungen an.
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Mein zweites Motiv war einmal mehr eine Wolfspinne. Heute
war mir ein Männchen von Trochosa terricola vor die Linse
gekommen und damit die bessere Hälfte meines
Fundes vom Monatsanfang. Leider besaß der Arme nur noch eines seiner Vorderbeine, was ihn
aber nicht weiter
zu stören schien.
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| Trochosa terricola - Wolfspinne | |
XNr. 2012.6604_06kl_r | 100 % | | Trochosa terricola Wolfspinne | 100mm; F/5.6 (DFF); 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Scheinbar ersetzte er es in seinen Bewegungen einfach durch das dahintergelegene
Bein des zweiten Paares.
| Trochosa terricola - Wolfspinne | |
XNr. 2012.6557kl_r | 100 % | | Trochosa terricola Wolfspinne | 100mm; F/8; 1/15s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Das machte er so perfekt, daß mir das am Anfang
gar nicht wirklich auffiel. Infos zur Art gibt es hier.
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21.04.2012 - Ein hübscher Schmarotzer...
Schon im vorigen Jahr konnte ich mit Sphecodes albilabris
eine Bienenart beobachten, die als sogenannter "Kuckuck" ihre Eier in die Nester anderer artfremder Bienen legt,
damit sich deren Larven dann dort statt denen der eigentlichen Wirtsbiene vom angelegten
Nektar- und Pollenvorrat ernähren.
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| Nomada lathburiana - Rothaarige Wespenbiene | |
XNr. 2012.6687kl_r | 100 % | | Nomada lathburiana Rothaarige Wespenbiene | 100mm; F/5.6; 1/125s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Die meisten dieser Kuckucksbienen haben sich dabei auf einen Wirt spezialisiert. Bei
oben genannter Art ist das zum Beispiel die Frühlings-Seidenbiene. Nun leben aber
hier in den Püttbergen noch eine ganze Anzahl weiterer Bienenarten, die ihre "eigenen"
Kuckucksbienen besitzen. Im vorigen Jahr konnte ich zum Beispiel mehrere Male
die Weiden-Sandbiene
beobachten. Eine ihrer Nest-Kolonien, in denen sie meist sehr gesellig zusammenlebt,
konnte ich damals allerdings nicht aufspüren.
Durch Zufall ist mir dies aber in der vorigen Woche bei einem Spaziergang gelungen.
Und wo sehr viele Bienennester sind, ist dann meist auch der dazugehörige "Kuckuck"
nicht weit!
Bei der Weiden-Sandbiene kommen gleich mehrere Arten als Kuckucksbienen in Frage. Eine von
ihnen ist die Rothaarige Wespenbiene.
Ein Exemplar davon konnte ich am frühen Morgen an seinem Schlafplatz, mitten in der Sandbienenkolonie,
fotografieren - erst noch mit seinen Mundwerkzeugen am Stengel hängend, später dann beim Aufwärmen.
| Nomada lathburiana - Rothaarige Wespenbiene | |
XNr. 2012.6708_07kl_r | 100 % | | Nomada lathburiana Rothaarige Wespenbiene | 100mm; F/8 (DFF); 1/20s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Die Art ist in den vielen mitteleuropäischen Sandgebieten anzutreffen, vorausgesetzt
natürlich eine ihrer Wirtsbienenarten ist im Gebiet heimisch. Ihre Individuenanzahl ist
jedoch meist relativ gering.
Normalerweise läßt sich die Rothaarige Wespenbiene von einigen anderen Arten ihrer
Gattung anhand von Fotos kaum unterscheiden - einzig und allein das Vorkommen eines ihrer Wirte
in direkter Nähe läßt hier meines Erachtens eine nahezu hundertprozentige Bestimmung zu.
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24.04.2012 - Lang ersehnt...
Nachdem ich in den Püttbergen vor zwei Jahren die Raupe
eines Wolfsmilchschwärmers beobachten konnte, habe ich den ganzen vergangenen Sommer nach einem
Falter Ausschau gehalten - leider ohne Erfolg.
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Vielleicht hätte ich ja aber nur nicht danach suchen dürfen. Denn heute - ich hatte
schon überhaupt nicht mehr daran gedacht - saß er dann auf einmal wie aus dem Nichts einfach so vor mir!
Während eines kurzen abendlichen Spaziergangs fiel mir im Augenwinkel inmitten eines
Grüppchens von Zypressen-Wolfsmilch ein ziemlich buntes dickes
Etwas auf. Natürlich ahnte ich sofort, was ich da vor mir hatte und brauchte
nur eine Sekunde um mir meinen Fund aus der Nähe zu betrachten.
Vor mir saß tatsächlich ein wunderschönes Exemplar eines Wolfsmilchschwärmers.
So völlig unbeschädigt wie er aussah, war er vermutlich erst vor kurzem geschlüpft - vielleicht
direkt unter dieser Wolfsmilchpflanze, an der er nun hing.
Seine Raupe hatte sich möglicherweise im letzten Herbst, nachdem sie sich dick und rund
gefressen hatte, direkt unter ihrer Futterpflanze eingegraben und an dieser Stelle
überwintert.
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| Hyles euphorbiae - Wolfsmilchschwärmer | |
XNr. 2012.6761b2kl_r | 100 % | | Hyles euphorbiae Wolfsmilchschwärmer | 100mm; F/5.6; 1/160s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Ein wenig zeitig war der kleine allerdings schon dran, denn die Falter
schlüpfen laut meinen Informationen eigentlich erst ab Mitte Mai. Mir sollte es jedoch recht sein :-)
Und weil die Dämmerung noch nicht begonnen hatte, blieb der nachtaktive Falter auch ganz
ruhig sitzen und gewährte mir so ein paar Fotos von ihm.
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| Hyles euphorbiae - Wolfsmilchschwärmer | |
XNr. 2012.6759ckl_r | 100 % | | Hyles euphorbiae Wolfsmilchschwärmer | 100mm; F/7.1; 1/100s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Hyles euphorbiae - Wolfsmilchschwärmer | |
XNr. 2012.6745d2kl_r | 100 % | | Hyles euphorbiae Wolfsmilchschwärmer | 100mm; F/5; 1/400s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Ich denke auch nicht, daß er sich gestört fühlte, denn Wolfsmilchschwärmer zeigen bei
Beunruhigung ansonsten ein sehr interessantes Abwehrverhalten. Sie drohen ihrem
Gegenüber, indem sie den Hinterleib nach unten krümmen und ihre Flügel weit auseinander
spreizen. Beides konnte ich so nicht beobachten.
Viele weitere Infos zu dieser bei uns nicht sehr häufigen Schwärmerart gibt es in meinem Bericht zur Raupe.
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29.04.2012 - Farbenfroher Neophyt...
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Schon seit einigen Tagen blüht an mehreren eher halbschattigeren und
etwas feuchteren Stellen der Püttberge eine bis einen Meter hohe
Pflanze mit auffälligen lila gefärbten Blüten.
Es handelt sich hierbei um einen Vertreter aus der großen Familie
der Kreuzblütengewächse - das Einjährige Silberblatt.
Seine Heimat ist ursprünglich der südeuropäische Raum. Als typische
Zierpflanze alter Bauerngärten hat die Art allerdings inzwischen auch
den Weg, mittels der Verbreitung über ihre Samen, in unsere "wilde"
Natur gefunden und befindet sich momentan weiter in Ausbreitung.
Sie wird
in Deutschland deshalb auch als Neophyt geführt. Jedoch ist sie weit weniger invasiv
als viele andere Arten, die durch ihre zunehmende Verbreitung sogar einheimische
Arten verdrängen.
In Berlin ist das Einjährige Silberblatt bereits vielerorts fester
Bestandteil der Pflanzengesellschaften und zum Beispiel als bunter Farbtupfer
von den Böschungen der S-Bahn-Linien schon gar nicht mehr wegzudenken.
Ihren Namen trägt die Pflanze aber nicht aufgrund der hübschen Blüten,
sondern wegen ihrer nicht weniger auffallenden silberfarbenen tellerförmigen
Samenschoten, die man noch bis tief in den Winter an den vertrockneten Pflanzen bewundern kann und
aufgrund derer die Art sicherlich vor langer Zeit Einzug in unsere Gärten
gehalten hat.
Wenn ich es nicht vergesse, werde ich im Herbst einfach mal versuchen auch
die hübschen Samenstände der Pflanze entsprechend fotografisch in Szene zu setzen.
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| Lunaria annua - Einjähriges Silberblatt | |
XNr. 2012.6830_34bkl_r | 100 % | | Lunaria annua Einjähriges Silberblatt | 100mm; F/5 (DFF); 1/250s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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04.05.2012 - Ausgestorben...
Mein heutiger Fund freut mich ganz besonders, auch wenn die Fotos, aufgrund des sehr
ungeduldigen Motivs, eher suboptimal ausgefallen sind und am Ende sogar nur eins
mehr oder weniger herzeigbar ist.
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Der Grund für meine Freude ist die Seltenheit der Art. Laut aktueller Roter Liste
aus dem Jahre 2005 gilt diese nämlich im Land Berlin momentan als ausgestorben.
Die Rede ist vom Dottergelben Flechtenbärchen - einem Nachtfalter aus
der Unterfamilie der Bärenspinner. Die Falter sind zwar überall in Mitteleuropa weit
verbreitet, jedoch aufgrund der hohen Ansprüche an ihren Lebensraum inzwischen vielerorts recht
selten geworden.
Sie bevorzugen warme und lichte Ränder von Laubmischwäldern, sind dabei
aber zusätzlich auf das Vorkommen verschiedener baumbesiedelnder Flechtenarten
angewiesen, von denen sich die Raupen der Schmetterlinge ernähren.
Da viele Flechten im Allgemeinen jedoch als relativ anspruchsvoll gelten und insbesondere auf
Luftverschmutzung sehr sensibel
reagieren, sind sie vielerorts selten geworden. Gleiches gilt
deshalb auch für die meisten Arten, deren Nahrungsgrundlage sie darstellen.
Die Falter können eine Flügelspannweite von
bis zu 3 cm erreichen und sind durch ihre kräftige gelbe Färbung recht auffällig. Sie
fliegen in den Monaten Mai und Juni, weshalb der Falter auch Frühlings-Flechtenbär
genannt wird.
Raupen der Art findet man ab Juli bis in den September hinein - dann verpuppen
sie sich in einem bräunlichen Gespinnst und überwintern, um im folgenden
Frühjahr als fertiger Schmetterling daraus zu schlüpfen.
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| Eilema sororcula - Dottergelbes Flechtenbärchen | |
XNr. 2012.7052ckl_r | 100 % | | Eilema sororcula Dottergelbes Flechtenbärchen | 100mm; F/7.1; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Vielleicht erhasche ich ja im Spätsommer auch noch eine Foto der hübschen und ziemlich haarigen Raupe
des Falters. Ich werde einfach mal verstärkt auf flechtenbewachsenen Ästen nach ihnen Ausschau halten.
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06.05.2012 - Es grünt so grün...
Eigentlich war ich heute auf der Suche nach einer dieser hübschen
Schnepfenfliegen, die mir in den letzten Tagen immer einmal wieder
über den Weg flogen - aufgrund der kühlen Witterung aber leider ohne
Erfolg.
Während ich meine Blicke so über die Blätter der kleineren Gehölze
am Wegesrand schweifen ließ, die sich gerade noch so in Kopfhöhe
befanden, entdeckte ich stattdessen aber ein nicht minder attraktives
Fotomotiv in Form eines Weibchens einer Grünbraunen Krabbenspinne.
Sie war gerade dabei sich zu putzen.
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Die Art ist in Deutschland weit verbreitet und eine unserer
häufigsten heimischen Krabbenspinnen. Ihr Lebensraum
sind vor allem Laubwälder und deren Ränder. Man findet sie dort
auf Bäumen und Sträuchern - seltener mal in der Krautschicht.
Aufgrund ihrer nahezu perfekten Tarnung wird sie jedoch wohl
meistens übersehen, auch wenn sie wahrscheinlich nahzu überall
anzutreffen ist.
| Diaea dorsata - Grünbraune Krabbenspinne | |
XNr. 2012.7181_84dkl_r | 100 % | | Diaea dorsata Grünbraune Krabbenspinne | 100mm; F/7.1 (DFF); 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Diaea dorsata - Grünbraune Krabbenspinne | |
XNr. 2012.7167kl_r | 100 % | | Diaea dorsata Grünbraune Krabbenspinne | 100mm; F/8; 1/15s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Vor meinem geschulten Auge konnte sie sich jedenfalls nicht verstecken ;-)
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03.06.2012 - Wie die Zeit vergeht...
Aufgrund eines anderen fotografischen
Projektes bin ich den ganzen Mai leider
nicht zum Fotografieren in den Püttbergen gekommen. Heute habe ich mich dann
aber doch mal dazu gezwungen und wenigstens einen kleinen Rundgang gemacht.
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| Dioctria hyalipennis - Gemeine Habichtsfliege ♂ | |
XNr. 2012.9735bkl_r | 100 % | | Dioctria hyalipennis Gemeine Habichtsfliege ♂ | 100mm; F/11; 1/10s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Die häufigste unserer einheimischen Habichtsfliegen ist hinsichtlich der Wahl ihres
Lebensraums recht anspruchslos - lediglich eine Vorliebe für Waldränder scheint sie zu besitzen.
Außer in Europa ist die Art aber auch in Asien und sogar in Nordamerika verbreitet.
Wie viele andere Raubfliegen, ernährt sich auch diese bis zu 13 mm große Fliege räuberisch.
Hauptsächlich erbeutet sie dabei während des Fluges andere Insekten.
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Die Natur ist in diesem einem Monat förmlich explodiert! Wegen meines Zeitmangels
bin ich allerdings nur ein paar wenige hundert Meter gegangen. Mehr bedurfte es
jedoch auch nicht, um ein geeignetes Motiv zu finden.
An einem ausgedörrten Flockenblumenblütenstand vom letzten Jahr hatte es sich das Männchen
einer Gemeinen Habichtsfliege gemütlich gemacht und wartete darauf, daß die
ersten Strahlen der warmen Morgensonne seinen Körper aufheizen.
| Dioctria hyalipennis - Gemeine Habichtsfliege ♂ | |
XNr. 2012.9758_61kl_r | 100 % | | Dioctria hyalipennis Gemeine Habichtsfliege ♂ | 100mm; F/8 (DFF); 1/40s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Damit ist es wieder eine Raubfliege weniger auf meiner Liste und eine mehr
in meinem Projekt :-)
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10.06.2012 - Spinnenliebe...
Auf der selben Trockenwiese, auf der ich schon im März
ein junges Weibchen einer Laufspinne aus der Gattung Tibellus beim Lauern auf Beute beobachten
konnte, durfte ich heute Zeuge einer Paarung dieser Spinnenart werden.
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Sehr interessant dabei zu beobachten war, wie "zärtlich" das Männchen sich seine Partnerin permanent
zurechtrückte, während sie das ganze minutenlange "Spiel", ohne auch nur eine Regung zu zeigen, über sich ergehen ließ.
Leider hinderte mich die ständige Bewegung des Männchens aber auch eine passende
Perspektive zu finden, in der auch nur 8 der 16 Beine oder wenigstens ein paar Augen in
akzeptabler Schärfe zusammen auf meinem Chip hätten landen können.
| Tibellus cf. oblongus - Laufspinne | |
XNr. 2012.0213kl_r | 100 % | | Tibellus cf. oblongus Laufspinne | 100mm; F/11; 1/100s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Tibellus cf. oblongus - Laufspinne | |
XNr. 2012.0260kl_r | 100 % | | Tibellus cf. oblongus Laufspinne | 100mm; F/8; 1/200s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Dafür gaben die beiden dann aber nach ihrem Akt ein umso entspannteres Fotomotiv ab ;-)
Ein paar Infos zur Spinne und eine Erläuterung, warum man die Art anhand eines Fotos nicht ganz eindeutig
als Tibellus oblongus
bestimmen kann, gibt es in meinem Bericht vom März.
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11.06.2012 - Schaum...
Dieses Jahr wollte ich eigentlich verstärkt nach Zikaden Ausschau
halten und hatte mich zu diesem Zweck schon mit entsprechender Literatur
eingedeckt. Bis auf meinen Fund im März
hatte ich allerdings bisher wenig Erfolg in der Hinsicht.
Eigentlich ist das aber auch kein Wunder, denn zumindest bei uns in Mitteleuropa sind
die meisten Vertreter
dieser Insekten-Familie entweder sehr winzig oder ziemlich
unauffällig.
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| Aphrophora corticea - Kiefernschaumzikade | |
XNr. 2012.0310_12kl_r | 100 % | | Aphrophora corticea Kiefernschaumzikade | 100mm; F/7.1 (DFF); 1/20s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Viel eher endeckt man eigentlich die Schaumgebilde an Gräsern und krautigen Pflanzen,
denen diese Zikaden-Unterfamilie ihren Namen verdankt. Der sogenannte Kuckucksspeichel
wird von den Larven
der Insekten erzeugt und umhüllt diese als Schutz vor Freßfeinden.
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Zu der zweiten Sorte gehören auch alle heimischen Schaumzikaden, die
zwar in den meisten Fällen mit bis zu 1 cm Körpergröße zu den "Giganten" der
mitteleuropäischen Zikaden-Fauna gehören, jedoch fast ausnahmslos unscheinbar
bräunlich gefärbt sind.
| Aphrophora corticea - Kiefernschaumzikade | |
XNr. 2012.0326_28kl_r | 100 % | | Aphrophora corticea Kiefernschaumzikade | 100mm; F/8 (DFF); 1/15s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Meinem heutigen Fund, einer Kiefernschaumzikade, hat ihre perfekte
Tarnung allerdings nicht genutzt - ich habe sie trotzdem in Mitten der ganzen Kiefernnadeln
entdeckt. Und von Nahem betrachtet,
sieht die Kleine dann auch gar nicht mehr so unscheinbar aus, oder?
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22.06.2012 - Durstig...
...war dieses Phlegra fasciata - Männchen scheinbar. Denn als ich
schon fast am verzweifeln war, weil der Gute überhaupt nicht einmal
innehalten wollte, damit ich ein paar Fotos von ihm machen konnte,
setzte er sich plötzlich ganz ruhig auf ein vom nächtlichen Regen völlig durchnässtes
Stück Moos und sättigte an diesem seinen Durst. Ich nutzte die Gelegenheit natürlich sofort für ein ausgiebiges Shooting.
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| Phlegra fasciata - Springspinne ♂ | |
XNr. 2012.1037_42kl_r | 100 % | | Phlegra fasciata Springspinne ♂ | 65mm; F/8 (DFF); 1/5s; ISO 400
Canon EOS 50D |
| Phlegra fasciata - Springspinne ♂ | |
XNr. 2012.1109_14kl_r | 100 % | | Phlegra fasciata Springspinne ♂ | 65mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Leider erwieß sich das Moos dafür als ziemlich anspruchsvolle
Umgebung. Denn bei diesen Maßstäben wird aus einem augenscheinlich glatten Polster
auf einmal ein widerspenstiges Etwas mit vielen "Ästchen", die
einem ständig die Sicht versperren.
| Phlegra fasciata - Springspinne ♂ | |
XNr. 2012.1054_57bkl_r | 100 % | | Phlegra fasciata Springspinne ♂ | 65mm; F/8 (DFF); 1/4s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Diese sich fast ausschließlich am Boden aufhaltende Springspinnenart bevorzugt
besonders sandige oder kiesige Gebiete mit vielen vegetationsfreien Stellen.
Die offenen Sandflächen der Püttberge bieten ihr da natürlich
einen perfekten Lebensraum.
Außer hier im Flachland kann man dieser Spinne in Mitteleuropa aber auch in den
gebirgigeren Regionen
begegnen.
Sie ist überall recht häufig, wird jedoch, aufgrund ihres unscheinbaren
Äußeren, recht selten wahrgenommen.
Die Männchen werden maximal 6 mm groß und sind im Gegensatz zu
den kontrastreich gestreiften Weibchen () einfarbig dunkelbraun gefärbt.
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Wie man sieht, braucht es allerdings nur einen geeigneten Maßstab und das passende Licht, und
schon erkennt man, daß auch die Herren der Schöpfung visuell durchaus zu überzeugen wissen...
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28.06.2012 - Schabi Alonso...
...habe ich meinen heutigen Fund aus Anlaß des Sieges der spanischen
Fußball-Nationalmannschaft über Portugal beim EM-Halbfinale am gestrigen Abend genannt.
Ich lach mich immmer noch darüber schlapp...
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Der richtige Name dieses kleinen Prachtkerls, der mir da auf einem Veilchenblatt
vor die Linse gekrabbelt kam, ist allerdings Ectobius lapponicus - zu deutsch Lappländische Schabe.
Die Art ist eine von lediglich 12 in Mitteleuropa vorkommenden Schabenarten, im
Gegensatz zu den bekannten und viel größeren Vertretern dieses Dutzends aber nicht in
menschlichen Behausungen seßhaft.
Vielmehr bevorzugt die maximal 15 mm groß werdende Schabe Waldränder als ihren
Lebensraum, wo sie auf Bäumen,
Sträuchern und Gräsern ständig nach Nahrung
auf der Suche ist. Interessanterweise halten sich die Weibchen dabei eher in Bodennähe auf,
während die Herren der Schöpfung auch mal in den oberen Etagen zu finden sind.
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| Ectobius lapponicus - Lappländische Schabe ♀ | |
XNr. 2012.1327kl_r | 100 % | | Ectobius lapponicus Lappländische Schabe ♀ | 100mm; F/8; 1/8s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Von ihrer sehr ähnlichen Schwesternart Ectobius silvestris, der Gemeinen Waldschabe, unterscheidet sie
sich durch die Färbung ihres Halsschildes und die Länge der Deckflügel bei den Weibchen. Eine Schabe im
Wald ist im Übrigen gleich weit weniger ekelig als eine in der Küche :-)
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16.07.2012 - Oft gesehen...
...aber immer ignoriert, habe ich in den letzten Jahren einige
bei uns häufige Springspinnen-Arten, weil ich der Meinung war,
daß ich sie sowieso jederzeit mal wieder finde.
Da ich aber nun an meinem neuen Projekt arbeite, das irgendwann mal
möglichst viele europäischen Springspinnen in qualitativ sehr hochwertigen
Fotos zeigen soll, habe ich beschlossen mich nun auch mal diesen
häufigen Arten zu widmen. Den Anfang macht ein Sitticus pubescens -
Männchen, welches heute morgen an unserer Hauswand herumkraxelte.
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| Sitticus pubescens - Vierpunktspringspinne ♂ | |
XNr. 2012.2349bkl_r | 100 % | | Sitticus pubescens Vierpunktspringspinne ♂ | 65mm; F/8; 1/13s; ISO 400
Canon EOS 50D |
| Sitticus pubescens - Vierpunktspringspinne ♂ | |
XNr. 2012.2270_75kl_r | 100 % | | Sitticus pubescens Vierpunktspringspinne ♂ | 65mm; F/8 (DFF); 1/4s; ISO 400
Canon EOS 50D |
|
Dies ist auch der Lebensraum, in dem man diesem Synanthropen hauptsächlich
begegnet. Als wärmeliebende Art, die in freier Natur sonnige und warme Felsen
bevorzugt, hat sie sich
inzwischen perfekt dem menschlichen Siedlungsbereich angepaßt. Man trifft sie
vor allem an Hauswänden, an Zäunen, aber auch in unseren Wohnungen selbst.
Das Verbreitungsgebiet der nur 4-5 mm großen Springspinne dehnt sich
von Europa über Rußland bis in die USA aus.
| Sitticus pubescens - Vierpunktspringspinne ♂ | |
XNr. 2012.2245_51kl_r | 100 % | | Sitticus pubescens Vierpunktspringspinne ♂ | 65mm; F/8 (DFF); 1/4s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Mal sehen, wie lange es dauert, bis mir das Weibchen über den Weg läuft? Aber
wenn man darauf wartet...
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20.07.2012 - Und ewig lockt der Spargel...
Seit ich während meines letzten Aufenthaltes in der Oberlausitz die
Entwicklung des Gemeinen Spargelhähnchens dokumentieren konnte, kann ich
an keiner Spargelpflanze mehr vorbeilaufen, ohne mir diese etwas genauer
anzusehen - immer auf der Suche nach einem weiteren Vertreter aus der Gattung
Crioceris.
Und wo werde ich am Ende fündig? Genau! In meinen heißgeliebten Püttbergen!
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| Crioceris quatuordecimpunctata - Großgefleckter Spargelkäfer | |
XNr. 2012.2545_47kl_r | 100 % | | Crioceris quatuordecimpunctata Großgefleckter Spargelkäfer | 65mm; F/8 (DFF); 1/20s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Und eben diesen meinte ich auch vor meiner Linse gehabt zu haben - zumindest bis zu dem Zeitpunkt
als ich diesen Text hier anfing zu schreiben. Beim recherchieren erkannte ich dann
meinen Irrtum.
Tatsächlich handelt es sich bei meinem heutigen Fund um den Großgefleckten Spargelkäfer,
einem weiteren Vertreter dieser Gatttung, der dem Gemeinen Spargelkäfer zwar zum Verwechseln
ähnlich sieht - aber eben doch nicht ganz gleicht.
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Da sitzen doch tatsächlich auf einer der wilden Spargelpflanzen, von denen
es hier ein paar in den Randzonen der offenen Sandflächen gibt, ein halbes
Dutzend des Objektes meiner Begierde.
Nur war es gar nicht
die Art, auf die ich vorbereitet war. Eigentlich kannte ich bisher, außer dem bereits
oben erwähnten Spargelhähnchen, nämlich nur noch den Gemeinen Spargelkäfer, der
auf der Liste der Spargelschädlinge gleich hinter diesem den zweiten Platz einnimmt,
aber nicht ganz so häufig ist.
| Crioceris quatuordecimpunctata - Großgefleckter Spargelkäfer | |
XNr. 2012.2560_63kl_r | 100 % | | Crioceris quatuordecimpunctata Großgefleckter Spargelkäfer | 65mm; F/8 (DFF); 1/15s; ISO 400
Canon EOS 50D |
|
Mit Hilfe der lateinischen Namen der Käfer kann man den Unterschied
dann auch leicht erkennen - vorausgesetzt man ist des Zählens mächtig. Mein
Kandidat hat nämlich genau zwei Punkte mehr auf seinem wunderschön orange
gefärbten Flügeldecken als seine zwölfpunktige Verwandschaft.
Und ich hatte mich schon gefreut, nicht weiter jede Spargelpflanze
näher untersuchen zu müssen, an der ich vorbeikomme. Aber ich bin sehr zuversichtlich, daß
die Suche nicht mehr allzu lange dauern wird :-)
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29.07.2012 - Die Punktzahl stimmt...
Nach meinem nun fast täglichem Abgrasen sämtlicher wilder Spargelpflanzen in den Püttbergen
habe ich doch heute tatsächlich Erfolg gehabt und zwischen den dutzenden von
Großgefleckten Spargelkäfern, für die meine Augen ja, nach meinem Faupax von letzter Woche, inzwischen geschärft ist, dann
doch noch einen Zwölfpunkt-Spargelkäfer
erspäht, dem meine Suche galt.
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| Crioceris duodecimpunctata - Zwölfpunkt-Spargelkäfer | |
XNr. 2012.3322_27ckl_r | 100 % | | Bild nicht gefunden. | |
Vieleicht
ist im Moment einfach nur die falsche Zeit und die zweite Jahres-Generation läßt hier noch etwas auf
sich warten, während sie beim Großgefleckten Spargelkäfer schon am Start ist.
| Crioceris duodecimpunctata - Zwölfpunkt-Spargelkäfer | |
XNr. 2012.3297_302kl_r | 100 % | | Crioceris duodecimpunctata Zwölfpunkt-Spargelkäfer | 65mm; F/8 (DFF); 1/10s; ISO 400
Canon EOS 50D |
|
Allerdings hätte ich nicht gedacht, daß das so schwierig sein kann,
denn soweit ich weiß, ist dieser hübsche Käfer viel häufiger als sein
ebenfalls orange gefärbter Kamerad mit den zwei Punkten mehr.
| Crioceris duodecimpunctata - Zwölfpunkt-Spargelkäfer | |
XNr. 2012.3345_50kl_r | 100 % | | Crioceris duodecimpunctata Zwölfpunkt-Spargelkäfer | 65mm; F/8 (DFF); 1/15s; ISO 400
Canon EOS 50D |
|
Der Zwölfpunkt-Spargelkäfer kommt in ganz Europa bis auf die Skandinavische Halbinsel vor und
gilt zusammen mit dem Spargelhähnchen
überall als einer der häufigsten Schädlinge in Spargelkulturen. Auch in Nordamerika wurde er
schon im 19. Jahrhundert eingeschleppt und wird dort, wie auch hier, rigeros bekämpft.
Damit ist das Trio ()
nun endlich komplett!
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30.07.2012 - Ein schlafender Riese...
...in Form eines sehr großen schwarzen Bockkäfers ist mir heute bei einem kurzen
Spaziergang begegnet. Mit seiner Körpergröße von über 4 cm habe ich ihn schon von weitem
an seinem Kiefernzweig sitzen sehen.
|
Mir sind ja in meinem Leben schon eine Menge Insekten und davon auch etliche Käfer
untergekommen, aber so einen Giganten hatte ich bis dato noch nie zu Gesicht bekommen.
Wie sich herausstellte, handelte sich um einen Bockkäfer mit dem für mich sehr kurios klingenden
Namen Sägebock.
Seinen Namen verdankt der Käfer den stark gesägten Fühlern der männlichen Tiere.
Bei den Weibchen ist dieses Merkmal
weit weniger ausgeprägt, außerdem sind deren Fühler auch viel dünner.
Die Art ist in Mitteleuropa weit verbreitet, jedoch trifft man häufig nur einzelne Tiere an.
Der nachtaktive Käfer fliegt in den Monaten Juli und August und kann dann vor allem
an künstlichen Lichtquellen in der Nähe von Wäldern beobachtet werden. Mein Exemplar hatte
sich wahrscheinlich nur einen etwas sehr auffälligen Schlafplatz gesucht - zu meinem Glück!
Wie viele größere Käfer, nimmt auch der Sägebock als fertiger Käfer keinerlei Nahrung
mehr zu sich. In seinem drei Jahre andauernden Larvenstadium hin­gegen, ernährt er sich vom
Holz diverser Baumarten und ist dabei wohl nicht sehr wählerisch.
Am Anfang sitzen die Larven hauptsächlich
im Baumstamm, wandern dann aber immer mehr in Richtung Erdboden.
Während dieser Zeit wachsen sie auf 6 cm an und häuten sich vierzehnmal bis sie sich dann
im Wurzelholz verpuppen.
Interessant zu erwähnen wäre noch, das die Käfer durch das Aneinanderreiben von Hinterbeinen
und Flügeldecken zirpende Geräusche erzeugen können.
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| Prionus coriarius - Sägebock | |
XNr. 2012.3373_78bkl_r | 100 % | | Prionus coriarius Sägebock | 100mm; F/8 (DFF); 1/15s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Während des gesamten halbstündigen Shootings hat sich mein Model im Übrigen nur wenige Millimeter bewegt und daß, obwohl
ich für eine möglichst freie Sicht an sämtlichen Zweigen ringsumher herumgebogen habe. So einen festen Schlaf wünsche ich mir
im Augenblick auch manchmal ;-)
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05.08.2012 - Seltsam...
Nach meiner erfolgreichen fotografischen Komplettierung ()
aller drei bei uns heimischen Crioceris-Arten, wollte ich ja eigentlich jede Spargelpflanze wieder links liegen lassen.
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| Crioceris duodecimpunctata - Zwölfpunkt-Spargelkäfer | |
XNr. 2012.3842_43bkl_r | 100 % | | Crioceris duodecimpunctata Zwölfpunkt-Spargelkäfer | 65mm; F/8 (DFF); 1/20s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Aber wenn man einmal damit angefangen hat, ist es echt schwer, nicht trotzdem nachzuschauen, welcher
der kleinen bunten Käfer sich wohl gerade diesmal wieder an dem Wildgemüse gütlich tut.
Und was soll ich sagen, dabei habe ich doch tatsächlich einen Spargelkäfer
entdeckt, den ich keiner der drei Arten zuordnen kann. Meine Idee, es könnte
sich hier um eine Kreuzung zwischen dem Zwölfpunkt- und
dem Großgefleckten Spargelkäfer
handeln, hat sich allerdings nicht bestätigt.
Kreuzungen kann man, laut Christoph Benisch, wohl nahezu ausschließen, da die Genitalien der
einzelnen Arten, wie bei den Spinnen auch, nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip funktionieren und so
eine Paarung zwischen zwei Arten eigentlich nicht möglich ist.
|
Christoph war es dann auch, der mir mitteilte, daß es sich bei meinem Fund lediglich um eine seltene
Farbvariation des Zwölfpunkt-Spargelkäfers handelt. Ich freue mich trotzdem über meine Entdeckung!
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05.08.2012 - Unverhofft...
Im Herbst vor zwei Jahren sind mir auf einer Wiese in den Püttbergen
mehrere Gespinnste von Wespenspinnen aufgefallen. Leider
fand ich aber zu diesem Zeitpunkt keine lebenden Tiere mehr. Die Konkons
dienen lediglich der Überwinterung der Jungspinnen, die noch vor dem
Winter schlüpfen und darin auf die ersten warmen Frühlingstage warten.
So war ich das ganze letzte Jahr immer mal wieder auf dieser Wiese, in
der Hoffnung, endlich eine dieser hübschen Radnetzspinnen vor
meine Linse zu bekommen - jedoch jedes mal ohne Erfolg! In diesem Jahr habe ich die Suche gleich ganz sein gelassen.
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Aber wie es meist so ist, wenn man nicht sucht, dann findet man. Und genauso
erging es mir heute. Bei meiner Pirsch nach Raubfliegen stieß ich doch tatsächlich
am Rande einer völlig anderen Wiese auf eine ganze Kolonie dieser schwarz-gelb
gestreiften Schönheiten und konnte dort
mindestens zehn Exemplare beobachten, die allesamt ihre Netze in ein Gebüsch gebaut
hatten.
Die Wespenspinne ist eine sehr wärmebedürftige
Art und war in Deutschland vor einem halben Jahrhundert noch sehr selten
und in ihrer Verbreitung auf einige Wärmeinseln, wie zum Beispiel den Kaiserstuhl,
beschränkt. Bedingt durch
die Klimaerwärmung hat sie sich aber inzwischen stark ausgebreitet
und die Wahrscheinlichkeit steht nicht schlecht, sie auch im eignen Garten
beobachten zu können.
| Argiope bruennichi - Wespenspinne ♀ | |
XNr. 2012.3904_07kl_r | 100 % | | Argiope bruennichi Wespenspinne ♀ | 100mm; F/5 (DFF); 1/640s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Argiope bruennichi - Wespenspinne ♀ | |
XNr. 2012.3877_78kl_r | 100 % | | Argiope bruennichi Wespenspinne ♀ | 100mm; F/8 (DFF); 1/100s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Ihr bevorzugter Lebensraum sind sonnige, offene Standorte mit nicht allzu
hoher Vegetation, die eine hohe Heuschreckendichte aufweisen - da die
kleinen Hüpfer die Leibspeise der Spinne darstellen.
Die meisten Vertreter der Gattung Argiope weisen beim Netzbau eine Besonderheit
gegenüber anderen Radnetzspinnen auf. Sie bauen in ihre Netze sogenannte Stabilimente
ein.
Dabei handelt es sich um zickzackförmige Spinnenfäden, welche entweder
kreisrund um das gesamt Netz führen oder einfach nur von seiner Mitte gerade
nach außen. Die Funktion dieser Fäden ist bisher noch nicht geklärt - das sie
aber lediglich zur Stabilisierung dienen, kann ausgeschlossen werden.
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Die Paarung vollziehen die Spinnen im Hochsommer. Für das Männchen deckt sich
dieser Zeitpunkt, wenn er nach der Kopulation nicht schnell genug verschwindet,
dann auch meist mit seinem Lebensende - denn die Weibchen aller
Argiope-Arten sind extrem kannibalistisch. Ich hoffe trotzdem, daß ich in den
nächsten Tagen noch einen lebenden Wespenspinnenmann vor meine Linse
bekomme. Jetzt, da ich weiß, wo ich suchen muß.
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11.09.2012 - Kalender-Girl...
Nun habe ich es schon wieder einen ganzen Monat nicht geschafft in
den Püttbergen zu fotografieren. Zum einen weil mich unser Familienzuwachs
ziemlich in Beschlag nimmt, zum anderen weil ich fotografisch immer noch
mit meinem neuen Springspinnen-Projekt beschäftigt bin.
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| Marpissa muscosa - Rindenspringspinne ♀ | |
XNr. 2012.5272_75kl_r | 100 % | | Marpissa muscosa Rindenspringspinne ♀ | 65mm; F/8 (DFF); 1/6s; ISO 400
Canon EOS 50D |
| Marpissa muscosa - Rindenspringspinne ♀ | |
XNr. 2012.5227_40kl_r | 100 % | | Marpissa muscosa Rindenspringspinne ♀ | 65mm; F/5.6 (DFF); 1/8s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Heute morgen
konnte ich allerdings Letzteres mit den Berichten aus den Püttbergen verbinden,
als meine Freundin in unserem Flur-Kalender ein riesiges Weibchen einer
Rindenspringspinne entdeckte. Zwar ist mir diese Allerwelts-Springspinne
schon sehr häufig begegnet, jedoch habe ich gerade einmal ein paar Frontalaufnahmen
von ihr, die aber auch schon 3 Jahre alt sind.
Da ich jedoch für mein Projekt möglichst Fotos aus allen Perspektiven benötige,
kam mir die fast 1 cm große Spinnen-Oma ganz recht.
| Marpissa muscosa - Rindenspringspinne ♀ | |
XNr. 2012.5211_19kl_r | 100 % | | Marpissa muscosa Rindenspringspinne ♀ | 65mm; F/5.6 (DFF); 1/6s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Die Rindenspringspinne ist eine unserer häufigsten und weitverbreitesten Salticiden.
Ihr Vorkommen ist offenbar an Holz gebunden. Man trifft sie sowohl an Bäumen, vorzugsweise
an Kiefern (an denen es in den Püttbergen bekanntlich nicht mangelt), als auch an Zäunen
und auf Holzlagerplätzen.
Mit bis zu 1 cm Körpergröße ist die Art eine der größten einheimischen Springspinnen -
durch ihre perfekte Tarnung auf ihrem Lieblingsuntergrund allerdings kaum zu entdecken, wenn
sie sich nicht gerade bewegt. Ihre Wohngespinste legt sie unter der Rinde abgestorbener Bäume
oder in Holzspalten an.
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13.09.2012 - Und gleich noch eine...
...fehlende Springspinne auf der Liste für mein Projekt,
die ihren Weg von ganz allein zu mir gefunden hat.
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| Dendryphantes rudis - Springspinne ♀ | |
XNr. 2012.5352_53ekl_r | 100 % | | Dendryphantes rudis Springspinne ♀ | 65mm; F/8 (DFF); 1/1s; ISO 400
Canon EOS 50D |
| Dendryphantes rudis - Springspinne ♀ | |
XNr. 2012.5383_87kl_r | 100 % | | Dendryphantes rudis Springspinne ♀ | 65mm; F/5.6 (DFF); 1/3s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Die Rede ist von einem hübschen Dendryphantes rudis Weibchen,
welches heute morgen munter auf unserem Hoftor herumspazierte und mir somit
das lange Herumgesuche zwischen den vielen, vielen, vielen Zweigen der
Püttbergekiefern erspart hat.
Zwar hatte ich auch diese Art schon das eine oder andere Mal vor meiner
Linse, jedoch hatte ich, genau wie bei meinem Fund von vorgestern, damals andere
Maßstäbe hinsichtlich der Qualität und vor allem der zu fotografierenden Ansichten der Spinne.
| Dendryphantes rudis - Springspinne ♀ | |
XNr. 2012.5334_39kl_r | 100 % | | Dendryphantes rudis Springspinne ♀ | 65mm; F/8 (DFF); 1/15s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Ein paar Infos zur Art gibt es in einem meiner Püttberge- Berichte von vor zwei Jahren.
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Ich hoffe, ich finde irgendwann auch endlich mal ein Männchen dieser Art. Leider fehlt mir das nämlich noch komplett
in meinem Fundus. Wenn das allerdings so weiter geht, wie
die letzten Tage, brauche ich mir da keine Gedanken machen. Wahrscheinlich entdecke ich gleich morgen eins im Laufgitter
meines Sohnes :-)
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14.09.2012 - Männchen gesucht...
Nachdem die letzten beiden Springspinnen ihren Weg von allein zu mir
gefunden haben, habe ich nun beschlossen,
nach ein paar weiteren fehlenden Tieren für mein Projekt aktiv auf die Suche zu gehen.
Schließlich will ich ja noch so viele heimische Arten wie möglich mit meinem Lupenobjektiv
vollauflösend auf den Chip bannen, eh die kalte Jahreszeit anbricht.
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| Marpissa muscosa - Rindenspringspinne ♂ | |
XNr. 2012.5536_42kl_r | 100 % | | Marpissa muscosa Rindenspringspinne ♂ | 65mm; F/8 (DFF); 1/8s; ISO 400
Canon EOS 50D |
| Marpissa muscosa - Rindenspringspinne ♂ | |
XNr. 2012.5487_89kl_r | 100 % | | Marpissa muscosa Rindenspringspinne ♂ | 65mm; F/8 (DFF); 1/3s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Die Püttberge, als ein wahres Salticiden-Eldorado, in dem ich ja noch dazu quasi mittendrin sitze,
bieten sich für dieses Unterfangen natürlich perfekt an.
Welche
Arten mir in den letzten Jahren hier begegnet waren, wußte ich ja und damit auch
an welchen Stellen ich nach ihnen suchen mußte.
Als erstes suchte ich nach einem Männchen der Rindenspringspinne. Natürlich nicht in
unserem Flur, wo meine Freundin vor ein paar Tagen das entsprechende Weibchen
entdeckte, sondern an den besonnten Stämmen der Püttbergekiefern.
| Marpissa muscosa - Rindenspringspinne ♂ | |
XNr. 2012.5524_28kl_r | 100 % | | Marpissa muscosa Rindenspringspinne ♂ | 65mm; F/8 (DFF); 1/4s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Nach "ein paar" Stämmen wurde ich dann auch fündig und habe damit wieder eine Art komplett.
Infos zur
Art gibt's beim Weibchen.
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