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Die Püttberge im Jahr 2010
09.05.2010 - Ein kurzer Spaziergang bei meinem zukünftigen Zuhause...
Noch bevor ich im Juni nach Berlin gezogen bin, war ich natürlich schon ein- oder zweimal mal in meiner
neuen Heimat unterwegs. Ein kurzer Spaziergang im Mai diesen Jahres rund um mein neues Zuhause, die Püttberge,
gehörte natürlich dazu. Es sind dabei aber lediglich zwei hübsche Bilder entstanden.
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| Prunus serotina - Späte Traubenkirsche | |
XNr. 2010.2970kl_r | 100 % | | Prunus serotina Späte Traubenkirsche | 100mm; F/5.6; 1/200s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Das linke zeigt eine Späte Traubenkirsche, einen Einwanderer aus Nordamerika, der hier
überall als kleiner Busch die etwas feuchteren Wegränder ziert. Da er als problematischer Neophyt gilt, bin ich
sehr gespannt, ob er sich hier weiter ausbreiten darf - die Püttberge sind
ja schließlich ein Naturschutzgebiet.
Außerdem begegnete mir noch ein Aurorafalter. Dieser, mit 3-4 cm Flügelspannweite, eher kleine
Tagfalter gehört zu den Weißlingen. Hier handelt es sich um ein Weibchen, welches vermutlich gerade auf der
Suche nach einem perfekten Eiablageplatz war. Im Gegensatz zu den Männchen fehlen den Weibchen nämlich die typischen
orangenen Vorderflügelhälften.
Der Falter ist in ganz Europa weit verbreitet und überall auch noch recht häufig anzutreffen. Seine Raupe
bevorzugt als Futterpflanzen
das Wiesenschaumkraut und die Knoblauchrauke, auf der er hier übrigens auch gerade sitzt.
| Anthocharis cardamines - Aurorafalter | |
XNr. 2010.2979b_kl_r | 100 % | | Anthocharis cardamines Aurorafalter | 100mm; F/6.3; 1/125s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Ich denke, im Mai nächsten Jahres, wenn ich dann richtig hier wohne, wird es sicher eine wahre Bilderflut
geben, denn um diese Zeit
platzt die Natur hier ja förmlich aus allen Nähten. Das Schöne ist, ich bin dann jeden Tag dabei!
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04.06.2010 - Mein erster morgendlicher Ausflug...
Jetzt wohne ich schon seit vier ganzen Tagen hier und habe bisher
noch keinen morgendlichen Ausflug in die Püttberge gemacht. Das sollte
sich nun heute ändern. Ich war ziemlich zeitig munter und hatte so vor
der Arbeit noch Zeit für einen kurzen Spaziergang im Morgentau.
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| Psyche casta - Kleiner Rauch-Sackträger | |
XNr. 2010.3339kl | 100 % | | Psyche casta Kleiner Rauch-Sackträger | 100mm; F/8; 1/15s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Leider gab es aber gar nicht so viel zu entdecken, wie ich eigentlich erhofft
hatte. Entweder schläft hier um diese Uhrzeit noch alles oder versteckt
sich sehr gut. Naja, es wird ja sicherlich nicht mein letzter Ausflug im Morgengrauen
sein.
Mein einziges brauchbares Foto stammt jedenfalls "nur" von einem Kleinen Rauch-Sackträger,
der es sich an einem noch vom Tau benetzten Grashalm gemütlich gemacht hat.
Beim Kleinen Rauch-Sackträger handelt es sich, wie man auch unschwer
erkennen kann (haha), um einen Schmetterling. Genauer gesagt, ist auf dem Foto dessen
Raupe zu sehen, die sich nur, wie für die gesamte Familie der Echten Sackträger üblich,
in ihrem Gespinstsack sehr gut getarnt hat.
Je nach Art werden dabei unterschiedliche Baumaterialen verwendet. An diesen
und an der Art und Weise des Bauwerks kann man so leicht auf die gefundene Sackträger-Art schließen.
Beim Kleinen Rauch-Sackträger sind es Teile von Pflanzenstängeln, die in Längsrichtung
zusammengeklebt werden und dabei hinten deutlich schräg auseinanderweichen.
Diese Art ist wohl die häufigste ihrer Familie und überall in Deutschland weit
verbreitet. Man kann sie sowohl in Wäldern und im offenen Gelände als auch im
Siedlungsbereich finden. Zum Beispiel hängt auch eine am Fallrohr unserer Dachrinne,
nur ist diese bei Weitem nicht so fotogen.
Also schaut einfach bei Eurem nächsten Spaziergang mal etwas genauer hin - Ihr werdet
staunen, wo überall ein Sackträger zu Hause sein kann.
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Gleichzeitig ist dies übrigens der offizielle Anfang meines,
ich nenne es jetzt mal "Püttberge-Makro-Tagebuch". Der Monat Mai gilt noch nicht -
da war ich hier ja nur zu Besuch :-)
Ich hoffe, daß solange
ich hier wohne, sich dieses "Büchlein" noch mit vielen Bewohnern der Püttberge
füllen wird. Vorausgesetzt, ich verliere nicht die Lust am Schreiben oder was
noch viel schlimmer wäre, die Lust an der Makrofotografie.
Die ersten Monate wird es allerdings wohl noch nicht ganz so viel werden, da die Prioritäten
erst einmal beim Einrichten unserer neuen Wohnung liegen - jedenfalls die meiner Freundin :-)
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19.06.2010 - Die erste ausgiebige Makrotour in meinem neuen "Lebensraum"...
Heute nahm ich mir mal endlich eine kleine Auszeit vom Einzugsstreß, um mich in meinem
neuen Makrorevier mal etwas genauer umzusehen. Da es sich bei den Püttbergen um ein Binnendünengebiet
handelt, hoffte ich natürlich vor allem auf trockenheits- und sandliebende Arten - und ich wurde
nicht enttäuscht.
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Gleich nach ein paar Metern bemerkte ich eine Vielzahl von Dünen-Sandlaufkäfern
in den offeneren Sandbereichen hin- und herlaufen. Sobald man ihnen allerdings zu Nahe kam,
flogen sie sofort 5 Meter weiter. Für ein ansprechendes Foto brauchte ich dann demzufolge auch entsprechend lange.
Der Dünen-Sandlaufkäfer ist eine von 8 bekannten Sandlaufkäfer-Arten in Deutschland, die sich
allesamt räuberisch von anderen Insekten ernähren. Er hat eine Vorliebe für offene Sandflächen und
ist überall in derartigen Gebieten Mitteleuropas noch recht häufig anzutreffen.
| Cicindela hybrida - Dünen-Sandlaufkäfer | |
XNr. 2010.4199kl | 100 % | | Cicindela hybrida Dünen-Sandlaufkäfer | 100mm; F/4.5; 1/640s; ISO 400
Canon EOS 50D |
Gleich in der Nähe räkelte sich auch noch ein hübscher Scheinbockkäfer auf
einem Grashalm, den ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen konnte. Und so ließ ich die
Sandlaufkäfer nach ein paar Minuten in Ruhe und widmete mich so gleich meinem nächsten Motiv.
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| Oedemera flavipes - Scheinbockkäfer | |
XNr. 2010.4105kl_r | 100 % | | Oedemera flavipes Scheinbockkäfer | 100mm; F/5.6; 1/400s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Mein weiterer Weg war dann vor allem in botanischer Hinsicht recht ergiebig, da es in
diesem Gebiet auch eine Vielzahl von Pflanzen zu geben scheint, die sich perfekt auf die hier herrschenden
Lebensbedingungen angepaßt haben und im Allgemeinen in Deutschland schon recht selten geworden sind. Der
Botaniker in mir war also hoch erfreut.
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| Anthericum liliago - Astlose Graslilie | |
XNr. 2010.4131kl | 100 % | | Anthericum liliago Astlose Graslilie | 100mm; F/8; 1/320s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Das Highlight für mich waren die vielen Astlosen Graslililien, die hier in großer Anzahl wachsen und
gerade in voller Blüte stehen. Bisher konnte ich diese Art noch nie in natura bewundern - nur ihre Schwesternart,
die Ästige Graslilie war mir bisher bereits aus den Alpen bekannt.
Aber auch der im deutschen Flachland inwischen so selten gewordene Echte Augentrost scheint in den
Püttbergen noch eine Heimat zu besitzen. Jedenfalls wächst er hier noch in großer Anzahl auf Lichtungen und am Wegesrand.
In der Volksmedizin wird der Augentrost, wie auch schon sein Name sagt, zur Behandlung von Augenleiden und
Entzündungen im Augenbereich verwendet. Im Mittelalter war man sogar davon überzeugt, daß die Pflanze Blinden
das Augenlicht wiedergeben könnte.
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Von den vielen weiteren hier heimischen Pflanzen werde ich sicher in der nächsten Zeit noch das eine oder
andere Bild machen - heute jedoch nur noch ein Foto vom Berg-Sandglöckchen, einem Gewächs aus der Familie der
Glockenblumengewächse, und eins der in Deutschland geschützten Heidenelke. Beides typische Vertreter von
Sandtrockenrasen.
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| Jasione montana - Berg-Sandglöckchen | |
XNr. 2010.4222kl | 100 % | | Jasione montana Berg-Sandglöckchen | 100mm; F/11; 1/80s; ISO 400
Canon EOS 50D |
| Dianthus deltoides - Heidenelke | |
XNr. 2010.4117kl | 100 % | | Dianthus deltoides Heidenelke | 100mm; F/4; 1/400s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Euphrasia officinalis - Echter Augentrost | |
XNr. 2010.4122kl | 100 % | | Euphrasia officinalis Echter Augentrost | 100mm; F/4; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Alles in Allem also ein gelungener Auftakt...
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25.06.2010 - Ein Springspinnenopa...
...begegnete mir heute bei meinem nun schon fast zur Gewohnheit gewordenen täglichen Spaziergang
durch die Püttberge. Das hohe Alter der Spinne erkennt man auf dem Foto sehr gut an den vielen kahlen Stellen, die
der Kleine schon hat - da geht es den Spinnen scheinbar nicht anders als uns Menschen.
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Außerdem war diese sehr hübsche V-Springspinne mit 8 mm Körpergröße schon außergewöhnlich groß
für ein Männchen dieser Art. Diese Größe erreichen sonst nur die Weibchen
().
Er hatte den größten Teil seines Lebens auch schon hinter sich,
reife Tiere dieser Art findet man höchstens bis in den Juli hinein.
Aelurillus v-insignitus ist überall in Mitteleuropa weit verbreitet, bevorzugt allerdings vor allem sehr
trockene und offene Gebiete als ihren Lebensraum. Wenn die Sonne scheint, sieht man sie auch
hier recht häufig auf den weniger bewachseneren Stellen der Binnendüne umherhüpfen. Nur bei
schlechter Witterung ziehen sich die Spinnen in ihren am Boden versteckten Gespinstsack zurück und
sind dann in der Regel nicht mehr auffindbar.
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| Aelurillus v-insignitus - V-Springspinne ♂ | |
XNr. 2010.4603kl_r | 100 % | | Aelurillus v-insignitus V-Springspinne ♂ | 100mm; F/10; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Der Name der Art rührt übrigens von ihrem charakteristischen V-förmigen Fleck auf der Stirn her, an
dem sie auch sehr gut von ähnlichen Arten zu unterscheiden ist. Auffallend sind außerdem ihre metallisch-grün
glänzenden Frontalaugen.
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04.07.2010 - Die Brillentante...
...zumindest wurde sie von meiner Freundin so getauft, krabbelte heute morgen an unserer
Hauswand herum, als ich auf dem Weg zur Mülltonne war. Der Müll interessierte mich natürlich
auf einmal gar nicht mehr und ich holte stattdessen schnell meine Kamera.
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| Euophrys frontalis - Kettenstreifige Springspinne | |
XNr. 2010.4863b_kl | 100 % | | Euophrys frontalis Kettenstreifige Springspinne | 100mm; F/11; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Mit richtigem Namen heißt die Kleine allerdings Kettenstreifige Springspinne und kommt
überall in Mitteleuropa ziemlich häufig vor. Da die Art allerdings maximal 4 mm groß wird, wird
sie wohl oft übersehen - zumal sich die Spinne meistens auf dem Erdboden oder im Gras aufhält. Sie bevorzugt
dabei trockene und meist offene oder wenig bewachsene Stellen. Ihr Ausflug an unserer Hauswand war sozusagen
ein Glücksfall für mich.
Ich nutzte diese Gelegenheit dann auch ausgiebig und fotografierte die Kleine, nach vorsichtigem
Umsetzen, in ihrem normalen Lebensraum. Auf ihrem nachfolgenden Weg entstanden dabei natürlich noch
einige weitere Fotos, die alle in der Galerie zu finden sind.
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Es handelt sich bei der "bebrillten" Schönheit im Übrigen um ein Weibchen. Die Männchen sind noch kleiner (lediglich 2-3 mm groß)
und völlig anders gefärbt. Ich hoffe, ich kann hier bald auch eins davon zeigen.
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13.07.2010 - "Schon wieder" ein Schmetterling...
Momentan scheint es an Schmetterlingen wirklich nicht zu mangeln. Bei meinem heutigen
Spaziergang konnte ich ein "Shooting" mit einem Schachbrettfalter abhalten.
Ich kam gerade vorbei, als er es sich zum Schlafen gemütlich machte.
Leider gab er mir aber nur sehr wenig Zeit sein Flügeloberseite ins rechte Licht zu rücken,
deshalb auch die eher mangelhafte Schärfe. Bei der Unterseite hingegen waren meiner Experimentierfreude
zeitlich keine Grenzen gesetzt und so habe ich zur perfekten Schärfe sogar noch ein paar Flares gefunden :-)
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| Melanargia galathea - Schachbrettfalter | |
XNr. 2010.5080kl | 100 % | | Melanargia galathea Schachbrettfalter | 100mm; F/3.5; 1/500s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Melanargia galathea - Schachbrettfalter | |
XNr. 2010.5073kl | 100 % | | Melanargia galathea Schachbrettfalter | 100mm; F/4.5; 1/400s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Der Schachbrettfalter ist in Mitteleuropa noch sehr häufig und bevorzugt mit
Gräsern bewachsene und nicht allzu feuchte Lebensräume. Interessant ist auch, daß die
Männchen dieser Art ein typisches Revierverhalten aufweisen. Sie besetzen Blätter oder Gräser
als feste Sitzwarten und beobachten von hier ihre Umgebung. Mit vorbeifliegenden Rivalen
liefern sie sich dann regelrechte Luftkämpfe, um anschließend wieder auf ihren Sitzplatz
zurückzukehren.
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14.07.2010 - Heidi...
Nach den vielen Schmetterlingen der letzten Tage wollte ich heute mal etwas anderes
vor die Linse bekommen. Und siehe da, das Glück war mir in Form eines Weibchens der
Blutroten Heidelibelle hold.
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Sie hatte es sich auf ihrem Ansitz derart gemütlich gemacht, daß meine Anwesenheit sie irgendwie überhaupt nicht
zu stören schien. Das mußte ich natürlich bis zur Naheinstellgrenze meines Objektives schamlos ausnutzen.
Die Blutrote Heidlibelle gehört zur Familie der Großlibellen und kann eine Flügelspannweite von
bis zu 6 cm erreichen. Zusammen mit einer Körperlänge von bis zu 4 cm gehört sie damit zu den Größten unter
den Heidelibellen.
Interessanter Weise sind nur die Männchen dieser Art wirklich rot gefärbt, die Weibchen hingegen
besitzen einen eher gelb-bräunlichen Körper.
Ihr Lebensraum sind hauptsächlich stehende Gewässer. Besonders soll sie kleinere Teiche mit
intensiven Pflanzenbewuchs bevorzugen. Das Eigenartige hierbei ist nur, daß es bis auf den Müggelsee in ca. 3 km
Entfernung (der übrigens auch nicht gerade als kleiner Teich gelten kann) überhaupt kein Gewässer weit und
breit gibt. Aber Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel.
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| Sympetrum sanguineum - Blutrote Heidelibelle | |
XNr. 2010.5248_50g_kl | 100 % | | Sympetrum sanguineum Blutrote Heidelibelle | 100mm; F/5.6 (DFF); 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Vielleicht fliegt mir ja die nächsten Tage noch ein Männchen vor die Linse.
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22.07.2010 - Zwei Tage später...
...versuchte ich erneut mein Glück. Wieder verbrachte ich die Hälfte meiner Tour
mit dem Absuchen aller sich in meiner Sichthöhe befindlichen Kiefernzweige. Ich war einmal mehr auf der Suche nach
Dendryphantes rudis, einer Springspinne, die es, aufgrund des für sie hier günstigen Lebensraumes,
eigentlich in den Püttbergen geben müßte.
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Als mich dann tatsächlich vier große Augen neugierig von einem Ast aus ansahen, freute
ich mich schon, endlich eine gefunden zu haben.
Aber ich erkannte schnell, daß es sich "lediglich", um Evarcha falcata handelte,
eine Springspinnenart, die ich schon häufig vor meiner Linse hatte. Ich ließ mir aber die
Gelegenheit dennoch nicht entgehen, dieses stattliche Weibchen entsprechend in
Szene zu setzen. Die Weibchen dieser Art können bis zu 8 mm groß werden und gehören damit
schon zu den größten einheimischen Springspinnen.
Evarcha falcata ist in Deutschland weit verbreitet und überall recht häufig. Meistens
trifft man sie an sonnigen Wald- und Wegrändern, wo sie in der Krautschicht oder auf
niedrigen Zweigen auf Nahrungssuche geht.
| Evarcha falcata - Springspinne | |
XNr. 2010.5632d_kl | 100 % | | Evarcha falcata Springspinne | 100mm; F/9; 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Evarcha falcata - Springspinne | |
XNr. 2010.5636c_c_kl | 100 % | | Evarcha falcata Springspinne | 100mm; F/8; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Im späten Frühjahr gehört sie hierzulande zu denen am häufigsten anzutreffenden Springspinnen überhaupt.
Also "Augen auf" beim nächsten Spaziergang.
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31.07.2010 - Wanzen in der Abendsonne...
An den etwas steileren und meist offenen Sandhängen der Püttberge ist um die
Abendzeit insektentechnisch noch am meisten los. Deshalb zieht es mich um diese
Zeit verständlicherweise oft genau dort hin.
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| Carpocoris fuscispinus - Nördliche Fruchtwanze | |
XNr. 2010.5768kl | 100 % | | Carpocoris fuscispinus Nördliche Fruchtwanze | 100mm; F/5; 1/1000s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Heute wimmelte es auf den Samenständen des hier in großer Zahl wachsenden Berg-Haarstrangs von
Nördlichen Fruchtwanzen.
Die Abendsonne ließ ihre rötlich-gelben Chitinpanzer herrlich schimmern und so
konnte ich natürlich nicht an ihnen vorüber gehen, ohne ein paar stimmungsvolle
Bilder von diesem Schauspiel zu machen.
Die Nördliche Fruchtwanze gehört zur sich vegetarisch ernährenden Familie der Baum- oder Schildwanzen.
Sie bevorzugt Dolden- oder Korbblütler als Nahrungsquelle und gehört mit bis zu 14 mm Körpergröße nicht gerade
zu den Kleinsten ihrer Familie.
Sie ist überall in Europa recht häufig und bevorzugt vor allem Waldränder und Lichtungen als
ihren Lebensraum.
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Eigenartigerweise hatte ich diese Art bis zum heutigen Tag überhaupt noch nie bewußt wahrgenommen...
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16.08.2010 - Zwei Seltenheiten...
...zumindest für mich - habe ich heute vor meine Kamera bekommen. Die erste war eine
Trockenrasen-Grüneule, die ich auf Grund Ihrer Farbe schon von weitem
in einem Busch von Feldbeifuß ausmachen konnte.
Dieser Schmetterling gehört zu den Nachtfaltern und ist fast in ganz Europa verbreitet. Er
bevorzugt warme, trockene Graslandschaften und tritt nirgends wirklich häufig auf. In
Deutschland steht die Art in einigen Bundesländern auf der Roten Liste.
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| Calamia tridens Trockenrasen-Grüneule | |
XNr. 2010.6729a_kl | 100 % | | Calamia tridens Trockenrasen-Grüneule | 100mm; F/7.1; 1/160s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Chamaesphecia leucopsiformis Spätsommer Wolfsmilch-Glasflügler | |
XNr. 2010.6797_96kl_r | 100 % | | Chamaesphecia leucopsiformis Spätsommer Wolfsmilch-Glasflügler ♂ | 100mm; F/6.3 (DFF); 1/125s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Die zweite Überraschung an diesem Tag war der Fund eines Spätsommer Wolfsmilch-Glasflüglers.
Das war für mich insofern eine Besonderheit, da es erst die zweite Glasflügler-Art überhaupt ist, der
ich in meinem Leben bisher begegnet bin. Die erste war ein Roter Ampfer-Glasflügler in Sardinien im vorigen Jahr. Allerdings
ist das auch kaum verwunderlich, da zumindest der heutige Fund mit höchstens 1,5 cm Größe auch schnell zu
übersehen gewesen wäre. Man muß halt manchmal Glück haben!
Leider konnte ich jedoch bisher nichts über Verbreitungshäufigkeit bzw. die Gefährdungsstufe dieser Art herausfinden.
Es ließ sich lediglich erruieren, daß der Falter bzw. dessen Raupen sich streng monophag von Zypressen-Wolfsmilch
ernähren und an offenen und trockenen Stellen mit Vorkommen dieser Pflanzenart anzutreffen sind.
Für mich ist es auf jeden Fall eines der Highlights dieser Saison.
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19.08.2010 - Ein ereignisreicher Spaziergang...
...zumindest was die Insekten anbetrifft, die mir heute dabei über den Weg liefen bzw. flogen.
Als erstes begegnete ich einem Kleinen Heufalter, der sich schon ein Nachtlager in Form
einer Grasnelke gesucht hatte. Dieser hübsche Tagfalter hört auch auf den Namen
Kleines Wiesenvögelchen. Er ist in ganz Europa weit verbreitet und auch noch recht häufig.
Die Falter können eine maximale Flügelspannweite von ca. 3 cm erreichen und sind auf der
Flügeloberseite, die man auf meinen Bildern leider nicht sieht, bräunlich bis orangefarben. Seine
Raupen ernähren sich von Süßgräsern, daher bevorzugt er auch eher sehr grasige
Lebensräume, wie Trockenrasen oder Bergwiesen.
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| Coenonympha pamphilus - Kleiner Heufalter | |
XNr. 2010.6986kl | 100 % | | Coenonympha pamphilus Kleiner Heufalter | 100mm; F/4; 1/125s; ISO 400
Canon EOS 50D |
| Coenonympha pamphilus - Kleiner Heufalter | |
XNr. 2010.7023kl | 100 % | | Coenonympha pamphilus Kleiner Heufalter | 100mm; F/4; 1/160s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Coenonympha pamphilus - Kleiner Heufalter | |
XNr. 2010.7013kl | 100 % | | Coenonympha pamphilus Kleiner Heufalter | 100mm; F/4; 1/200s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Die nächsten Beiden waren dann eine Feuerwanze, wie es sie hier zuweilen in solchen Massen gibt,
daß ganze Baumstämme
von ihnen rot gefärbt sind, und ein dicker Waldmistkäfer, der meinen Weg kreuzte. Erstere turnte
die ganze Zeit auf einem Grashalm herum und machte mir so das Fotografieren ziemlich schwer. Der Käfer jedoch
nahm sich bei seiner Wegüberquerung reichlich Zeit und hatte, wie man sieht, auch nichts gegen einen Schnappschuß einzuwenden
als er gerade einmal kurz inne hielt.
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| Pyrrhocoris apterus - Feuerwanze | |
XNr. 2010.6901kl | 100 % | | Pyrrhocoris apterus Feuerwanze | 100mm; F/4; 1/200s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Anoplotrupes stercorosus - Waldmistkäfer | |
XNr. 2010.6978kl | 100 % | | Anoplotrupes stercorosus Waldmistkäfer | 100mm; F/4; 1/125s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Und zum Schluß hüpften mir dann noch zwei Schrecken vor die Linse. Die erste in Form einer Westlichen Beißschrecke
eher etwas größer, die zweite, eine Gefleckte Keulenschrecke, ziemlich klein und unscheinbar. Beide
jedoch, auf Grund der noch reichlich warmen Sonne, ziemlich agil und damit gar nicht so leicht auf meinen
Chip zu bannen. Die Westlichen Beißschrecke ist sehr wärmebedürftig und in Deutschland noch relativ häufig,
zumindest in trockenen und wärmeren Gegenden. Im Norden Deutschlands dagegen sind ihre Bestände stark rückläufig.
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| Platycleis albopunctata - Westliche Beißschrecke | |
XNr. 2010.6959kl | 100 % | | Platycleis albopunctata Westliche Beißschrecke | 100mm; F/4; 1/500s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Myrmeleotettix maculatus - Gefleckte Keulenschrecke | |
XNr. 2010.6915b_kl | 100 % | | Myrmeleotettix maculatus Gefleckte Keulenschrecke | 100mm; F/7.1; 1/60s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Die Gefleckte Keulenschrecke bevorzugt ähliche Lebensräume. Sie bewohnt ausschließlich
vegetationsarme und trockene Stellen, ist jedoch im Gegensatz zur Westlichen Beißschrecke in
den norddeutschen Heidegebieten noch recht häufig anzutreffen. Besonders interessant finde ich, daß diese
Art in ihrer Farbgebung sehr variabel ist (siehe auch hier).
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20.08.2010 - Spätsommerimpressionen...
...boten sich mir heute, die ich einfach mal in Form einer blühenden Echten Goldrute
festgehalten habe.
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Die Echte Goldrute ist im Gegensatz zu der inzwischen sehr weit verbreiteten Kanadischen Goldrute
eine bei uns heimische Art und nicht wie ihre Schwesternart ein invasiver Neophyt.
Sie ist eine Bewohnerin der nährstoffarmen und trockenen Magerrasen und ist an solchen
Standorten in Mitteleuropa weit verbreitet.
Auf meinem kurzen Heimweg, hüpfte mir dann außerdem noch, wie bereits gestern schon,
eine Gefleckte Keulenschrecke
über den Weg. Diesmal allerdings in einer wunderschönen roten Farbvariation. Hier kann man gut erkennen, was
einzelne Arten für eine große Variationsbandbreite haben können und daß eine unterschiedliche Farbe nicht
unbedingt auch auf eine andere Art hindeuten muß.
Vielleicht treffe ich ja morgen noch eine Grüne!
| Myrmeleotettix maculatus - Gefleckte Keulenschrecke | |
XNr. 2010.7033kl | 100 % | | Myrmeleotettix maculatus Gefleckte Keulenschrecke | 100mm; F/5; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Solidago virgaurea - Echte Goldrute | |
XNr. 2010.7068kl | 100 % | | Solidago virgaurea Echte Goldrute | 100mm; F/4; 1/125s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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21.08.2010 - Morgendlicher Ausflug in die Püttberge...
Am gestrigen Abend flog mir bei einem Abendspaziergang mehrmals ein Schwalbenschwanz über den Weg. Leider
ließ er sich nie lange genug auf einer Blüte nieder, um ihn ansprechend fotografieren zu können.
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Also beschloß ich einfach heute morgen etwas zeitiger aufzustehen. Ich zog gleich im ersten Morgengrauen los
und begab mich auf die Suche nach dem Schlafplatz des Falters. Nach einer knappen halben Stunde hatte ich
ihn dann tatsächlich auch gefunden. Schlafend und mit noch zugeklappten Flügeln saß er vor mir. So
hatte ich diesmal auch genügend Zeit mein Stativ aufzubauen und ein ausgiebiges Shooting mit meinem Modell zu veranstalten.
Nach einer Weile schien er meine Anwesenheit allerdings bemerkt zu haben und öffnete seine Flügel. Es handelt sich um eine
Abwehrreaktion, von der ich natürlich nicht abgeneigt war, denn so gab er mir auch gleich noch die Chance seine wunderschöne
Flügeloberseite abzulichten.
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| Papilio machaon - Schwalbenschwanz | |
XNr. 2010.7108kl | 100 % | | Papilio machaon Schwalbenschwanz | 100mm; F/4; 1/15s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Papilio machaon - Schwalbenschwanz | |
XNr. 2010.7137kl | 100 % | | Papilio machaon Schwalbenschwanz | 100mm; F/4.5; 1/50s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Papilio machaon - Schwalbenschwanz | |
XNr. 2010.7151kl | 100 % | | Papilio machaon Schwalbenschwanz | 100mm; F/2.8; 1/125s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Die Raupen des Falters ernähren sich von Doldenblütengewächsen, von denen es hier in den Püttebergen
einige Arten gibt. In meiner Kindheit habe ich die Raupen übrigens oft an den Möhren oder am Dill im Garten
meiner Eltern beobachten können.
Leider ist der Schwalbenschwanz bei uns ein ziemlich seltener Zeitgenosse geworden - ich war deshalb
natürlich gleich doppelt begeistert. Erstens, ein so schönes Tier überhaupt so nah vor meine Linse zu bekommen und
zweitens, noch dazu gleich vor meiner Haustür.
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| Papilio machaon - Schwalbenschwanz | |
XNr. 2010.7143kl | 100 % | | Papilio machaon Schwalbenschwanz | 100mm; F/3.5; 1/80s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Papilio machaon - Schwalbenschwanz | |
XNr. 2010.7146kl | 100 % | | Papilio machaon Schwalbenschwanz | 100mm; F/4.5; 1/50s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Mein Shooting endete dann aber doch ziemlich abrupt, als eine Wildschweinmutter samt Jungtier
etwa zehn Meter von mir entfernt aus dem Wald trat. Sie ließ mir gerade noch so viel Zeit meine Ausrüstung
in die Hand zu nehmen und loszurennen, um mich anschließend bis fast vor meine Haustür im Laufschritt zu verfolgen.
Ich glaube, so schnell wie heute, war ich nie wieder von einem Makro-Ausflug zurück!
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21.08.2010 - Und nach dem Frühstück gleich noch ein Ausflug...
...in die Püttberge. Diesmal allerdings, um ein paar baumbewohnende Springspinnen ausfindig zu machen und
zu fotografieren - in der Hoffnung, nicht schon
wieder ner Wildschweinmutti samt Jungem zu begegnen.
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| Dendryphantes rudis - Springspinne ♀ | |
XNr. 2010.7161kl_r | 100 % | | Dendryphantes rudis Springspinne ♀ | 100mm; F/8; 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Und tatsächlich war mir das Glück hold - kein Wildschwein,
aber dafür eine wunderschöne Springspinne der Art Dendryphantes rudis. Ich fand sie
allerdings erst nach einer 1/2
Stunde des Absuchens von jedem Kiefernzweig, der in meiner Sichthöhe lag.
Die Art ist eigentlich in Deutschland fast überall ziemlich häufig anzutreffen, nur leider nicht immer
ganz leicht zu finden. Sie zeigt eine auffallende Vorliebe für Nadelbäume, von diesen es in den
Püttbergen, in Form von Kiefern, natürlich nicht mangelt. So war es eigentlich nur eine
Frage der Zeit (3 Monate!) sie irgendwann mal vors Objektiv zu bekommen.
Zum Glück verhielt sie sich auch recht kooperativ auf ihrer Kiefernnadel und ließ mir ein
paar Minuten Zeit Fotos von ihr zu machen.
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Jetzt fehlt mir nur noch ein Männchen! Aber ich habe ja noch einige Tage bis es Winter wird...
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23.08.2010 - Hugo
Am heutigen Abend machte ich meinen täglichen Rundgang ausnahmsweise mal nicht
allein, sondern in Begleitung meiner Freundin. Zum Glück, muß man sagen, denn
sie war es, die mitten im Zypressenwolfsmilchgestrüpp, die Raupe eines
Wolfsmilchwärmers erspähte.
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Der Wolfsmilchschwärmer gehört zu den Nachtfaltern und ist als ausgewachsener
Falter
ab dem Einsetzen der Dämmerung aktiv. Sein Lebensraum sind Trockenrasen und Sandflächen
in warmen und trockenen Gegenden Europas, Asiens und Afrikas. Bedingung ist nur, daß dort
auch die Futterpflanzen der Raupen wachsen.
Die Tiere ernähren sich streng monophag. Das heißt, die Raupen fressen nur an Wolfsmilchgewächsen - in Mitteleuropa fast
ausschließlich an der Zypressenwolfsmilch. Der Saft der giftigen Pflanzen sammelt sich
im Magen der Raupen an und macht sie so für Freßfeinde ungenießbar, was sie
durch ihre Warnfärbung auch jederman signalisieren.
Die Überwinterung findet als Puppe statt und so war ich im ersten Moment guter
Hoffnung im nächsten Frühling an der selben Stelle eventuell den Falter wiederzutreffen.
Und damit wir uns auch ja gut daran erinnern, wurde die Raupe so gleich von meiner Freundin "Hugo" getauft.
Leider war mir aber eine Verletzung an ihrem Hinterteil nicht sofort aufgefallen. Sie stammte
vermutlich von einem Vogel oder vielleicht sogar von einer Schlupfwespe und sollte Hugo
schließlich auch zum Verhängnis werden. Denn als ich am nächsten Tag wieder an der Stelle vorbeikam,
lag die Raupe tatsächlich
tot unter der Zypressenwolfsmilch. Mir blieb also nichts weiter übrig, als Hugo standesgemäß
unter seiner Lieblingspflanze zu beerdigen.
Schade einentlich, ich hätte Hugo gerne im nächsten Jahr als Falter wiedergesehen und natürlich
auch bildlich festgehalten. Naja, so ist das Leben.
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| Hyles euphorbiae - Wolfsmilchschwärmer | |
XNr. 2010.7236kl | 100 % | | Hyles euphorbiae Wolfsmilchschwärmer | 100mm; F/5; 1/50s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Ich werde einfach im nächsten Jahr zur Hauptflugzeit im Mai bis Juli gezielt nach den Faltern
Ausschau halten - denn wo einer ist, sind meistens noch mehr!
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31.08.2010 - Einem farbenfrohen Gesellen...
...begegnete ich heute in meiner Mittagspause. Zwischen Moosen und Graspolstern auf meiner
Lieblingsbinnendüne kroch mir ein Ackerwinden-Bunteulchen über den Weg. Bis dato
war mir noch nie ein solcher Falter zu Gesicht gekommen. Leider hatte ich heute keinen Diffusor mit
dabei und so sind die Bilder ein "klein wenig" von der grellen Mittagssonne mit Reflektionen
bedacht worden. Naja, man kann halt nicht alles haben...
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| Emmelia trabealis - Ackerwinden-Bunteulchen | |
XNr. 2010.6851_52kl | 100 % | | Emmelia trabealis Ackerwinden-Bunteulchen | 100mm; F/5 (DFF); 1/1600s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Beim Ackerwinden-Bunteulchen handelt es sich um einen Nachtfalter aus der großen Familie der Eulenfalter.
Der Falter ist in großen Teilen Europas verbreitet, bewohnt dort allerdings vor allem Gebiete, die eher
trocken und warm sind.
Wie auch der Name schon sagt, ernähren sich die Raupen des Falters ausschließlich von den
Blüten der Ackerwinde. Warum ich den Falter gerade hier zum ersten Mal zu Gesicht bekommen habe, ist
mir daher ziemlich schleierhaft, da es in "meiner" Binnendüne, im Gegensatz zum Garten meiner Eltern, überhaupt keine
Ackerwinde weit und breit zu finden gibt.
| Emmelia trabealis - Ackerwinden-Bunteulchen | |
XNr. 2010.6865kl | 100 % | | Emmelia trabealis Ackerwinden-Bunteulchen | 100mm; F/9; 1/400s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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31.08.2010 - In der Abendsonne...
Weil mein Mittagsspaziergang so erfolgreich war, beschloß ich auf Grund des herrlichen
Wetters auch am Abend noch einmal loszuziehen. Diesmal allerdings zu den etwas steileren Hanglagen
der Püttberge. An diesen Hängen gibt es viel weniger Vegetation und es dominieren die offenen
Sandflächen.
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Unter anderem wächst dort der Berg-Haarstrang, ein Doldenblütengewächs, welches bis zu 1m hoch
werden kann. Im Juli konnte ich auf seinen Samenständen schon die Nördliche Fruchtwanze
beobachten. Heute allerdings, sah ich schon von Weitem ein kleines buntes Geschöpf an einem Blatt von einer dieser
Pflanzen nagen.
Ich konnte mein Glück kaum fassen, nach meinem Fund des Falters vor 10 Tagen, hatte sich
doch tatsächlich nun auch noch eine Raupe des seltenen Schwalbenschwanzes hierher "verirrt".
Leider war das Licht nicht so toll, aber zu einem Beweißfoto langte es allemal.
Und weil ich heute scheinbar noch nicht genug Bilder mein Eigen nennen konnte, hatte es sich auch
noch eine Ritterwanze ein paar Grashalme daneben sehr fotogen gemütlich gemacht.
| Lygaeus equestris - Ritterwanze | |
XNr. 2010.7618kl | 100 % | | Lygaeus equestris Ritterwanze | 100mm; F/6.3; 1/30s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Papilio machaon - Schwalbenschwanz | |
XNr. 2010.7571kl_r | 100 % | | Papilio machaon Schwalbenschwanz | 100mm; F/6.3; 1/100s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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18.09.2010 - Endlich...
...hab ich sie wiedergefunden, die Kreuz-Springspinne. Denn als ich vor zwei Jahren
schon einmal die Püttberge im Rahmen einer Exkursion besuchte, hüpfte mir diese Art hier über den Weg.
Damals war es ein erwachsenes
Männchen ().
Seitdem ich jetzt hier wohne, hoffe ich nun schon die ganze Zeit sie wiederzufinden.
Heute war es dann endlich soweit. Diesmal gab sich allerdings ein Jungtier die Ehre.
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| Pellenes tripunctatus - Kreuz-Springspinne juv. | |
XNr. 2010.8877dkl_r | 100 % | | Pellenes tripunctatus Kreuz-Springspinne juv. | 100mm; F/11; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Pellenes tripunctatus - Kreuz-Springspinne juv. | |
XNr. 2010.8880kl_r | 100 % | | Pellenes tripunctatus Kreuz-Springspinne juv. | 100mm; F/11; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Die Kreuz-Springspinne wird (als Weibchen) bis zu 7 mm groß und ist recht einfach an
ihrer typischen Zeichnung auf dem Hinterleib zu erkennen. Sie bevorzugt trockene, warme Lebensräume
mit niedriger Vegetation und ist im Süden von
Deutschland noch recht häufig - im norddeutschen Flachland hingegen, jedoch ziemlich selten. Nach der
roten Liste von Deutschland gilt die Art als gefährdet.
Interessanter Weise besitzen die Tiere scheinbar eine Vorliebe für leere Schneckenhäuser, in
denen sie auch oft überwintern. Die selbe Vorliebe hat im Übrigen auch Pellenes nigrociliatus,
eine andere Art aus der selben Gattung, welche auch hier vorkommt. Die folgenden Bilder
davon stammen allerdings bereits von einem Ausflug in die Püttberge im April diesen Jahres und zeigen
ebenfalls ein junges Weibchen.
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| Pellenes nigrociliatus - Springspinne | |
XNr. 2010.2614c_kl | 100 % | | Pellenes nigrociliatus Springspinne | 100mm; F/11; 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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| Pellenes nigrociliatus - Springspinne | |
XNr. 2010.2692dkl_r | 100 % | | Pellenes nigrociliatus Springspinne | 100mm; F/11; 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Die Art bevorzugt ähnliche Habitate als Lebenraum wie ihre Schwesternart.
Bei ihr wurde zusätzlich aber noch ein weiters Verhalten im Bezug auf Schneckenhäuser beobachtet.
Um den meist sehr hohen Temperaturen in ihrem Lebensraum zu entkommen, befestigt das Weibchen
mehrere Spinnenfäden am Gehäuse und zieht das Haus an einer Pflanze empor. In diesem freischwebenden
Heim werden anschließend die Eier abgelegt und von ihr bewacht. Wenn keine Schneckenhäuser vorhanden sind, werden
stattdessen Blätter verwendet.
Auch diese Art steht in Deutschland auf der roten Liste, gilt aber sogar als stark gefährdet!!!
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20.09.2010 - Eidechsenalarm...
Auf dem Rückweg von meiner heutigen Mittagspause machte ich noch einmal kurz halt an einer
besonders heißen Stelle meines Makroreviers und da sah ich doch zum ersten Mal, seit meines
Umzuges hierher, Zauneidechsen. Es handelt sich allerdings noch um Jungtiere. Natürlich pirschte
ich mich gleich auf dem Bauch kriechend an sie heran und erhaschte so auch ein paar Schnappschüsse.
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Die Zauneidechse ist in unserer Heimat noch relativ häufig anzutreffen.
Sie steht allerdings, wie alle Reptilien in Deutschland, unter Naturschutz. Die Art ist also nicht mehr so häufig,
wie sie eigentlich sein sollte ;-)
In ihrem Lebensraum sind die Echsen auf Biotope angewiesen, bei denen sich dicht bewachsene Bereiche mit offenen
Abschnitten abwechseln. Meistens sind das vom Menschen beeinflußte Lebensräume - z.B. bei Waldränder oder Bahndämme.
Den Winter verbringen sie in Erdlöchern in einer Art Winterstarre. Ich denke meine beiden waren hier gerade
auf der Jagd, um sich noch ein wenig Winterspeck dafür anzufressen. So winzig, wie die Kleinen noch waren, hatten sie
das jedenfalls noch dringend nötig.
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| Lacerta agilis - Zauneidechse | |
XNr. 2010.9203_Test_kl | 100 % | | Lacerta agilis Zauneidechse | 100mm; F/5; 1/200s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Lacerta agilis - Zauneidechse | |
XNr. 2010.376kl_r | 100 % | | Lacerta agilis Zauneidechse | 100mm; F/5; 1/60s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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Ich werde im nächsten Jahr dann wohl öfter an dieser Stelle vorbei schauen. Vielleicht kann ich
sie ja beim Erwachsenwerden fotografisch begleiten.
Das zweite Bild ist übrigens eine spätere Aufnahme, für die ich aber, wegen meiner Faulheit,
nicht extra einen neuen Artikel schreiben wollte. Und hier hin paßt sie ja auch ganz super, wie ich finde.
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21.09.2010 - Es wird Winter...
Zumindest wenn man nach dem Namen meines heutigen "Fundstücks" geht. Heute ist mir
nämlich zum ersten Mal in meinem Leben eine Gemeine Winterlibelle über den Weg geflogen. Jedenfalls
so, daß ich sie auch als solche erkannt habe.
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| Sympecma fusca - Gemeine Winterlibelle | |
XNr. 2010.9142c_kl | 100 % | | Sympecma fusca Gemeine Winterlibelle | 100mm; F/5; 1/125s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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In Wirklichkeit fliegen die Tiere allerdings hauptsächlich zwischen Mai und Juli. Ihr Name
rührt nur daher, da sie als voll entwickelte Tiere überwintern. Man kann sie deshalb auch schon
mal im Januar oder Februar, an besonders sonnigen Tagen, beim Herumfliegen beobachten.
Früher galt die Gemeine Winterlibelle als stark gefährdet. Nach neueren Untersuchungen mußte
dies allerdings wieder revidiert werden, da die Art überall in Europa eigentlich recht häufig ist.
Wahrscheinlich wurde sie in der Vergangenheit, auf Grund ihrer guten Tarnung, nur oft übersehen.
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Von ihrer Schwesternart, der Sibirischen Winterlibelle, die auch in Deutschland vorkommt (wenn auch
viel seltener), unterscheidet sie sich nur durch eine fehlende kleine Ausbuchtung des oberen dunklen Streifens am Thorax.
Sehr schön erklärt ist das Merkmal auch auf der Seite www.libellenwissen.de
meines Makrofotografen-Freundes Andreas Thomas Hein.
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01.10.2010 - Ein abendlicher Feuerfalter...
...macht den Anfang im Oktober. Bald werden sie wohl wieder alle ganz verschwunden sein, die
großen und kleinen Flattermänner :-(
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Der Kleine Feuerfalter ist in Deutschland noch recht häufig anzutreffen. Man begegnet ihm hier dabei
in den verschiedensten
Lebensräumen, besonders aber mag er eine sehr offene Vegetation und sandige Gebiete. Mit einer Flügelspannweite
von ca. 3 cm zählt er aber nicht gerade zu den größten unserer Tagfalter und wird deshalb gern oft übersehen.
Die Raupen des Falters ernähren sich von Ampfergewächsen. Hier in den Püttbergen dürfte es
sich da vor allem um Rumex acetosella, den Kleinen Sauerampfer handeln, welcher hier in großer
Anzahl vorkommt.
Mein hübscher Freund hatte es sich bereits zum Schlafen auf einer Grasnelke gemütlich gemacht, als ich ihn so fand.
Das machte mir das Fotografieren natürlich ungemein leichter.
| Lycaena phlaeas - Kleiner Feuerfalter | |
XNr. 2010.9491kl_r | 100 % | | Lycaena phlaeas Kleiner Feuerfalter | 100mm; F/6.3; 1/60s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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| Lycaena phlaeas - Kleiner Feuerfalter | |
XNr. 2010.9456c_kl_r | 100 % | | Lycaena phlaeas Kleiner Feuerfalter | 100mm; F/5.6; 1/200s; ISO 400
Canon EOS 50D |
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In der Zwischenzeit habe ich allerdings
eh gelernt, daß es meist nichts bringt, einem von Blüte zu Blüte fliegenden Schmetterling hinterher
zu rennen, nur um ein schönes Foto zu bekommen.
Das wird meist nichts!
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02.10.2010 - Beim herbstlichen Balkonputz...
...lief mir heute ein noch unreifes Männchen einer unserer häufigsten heimischen Krabbenspinnen
über die Hände. Ich konnte natürlich nicht widerstehen es entsprechend in Szene
zu setzten. Der Balkonputz mußte einstweilen natürlich warten.
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| Misumena vatia - Veränderliche Krabbenspinne | |
XNr. 2010.9592kl | 100 % | | Misumena vatia Veränderliche Krabbenspinne | 100mm; F/11; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Die Veränderliche Krabbenspinne heißt so, weil sie ihren Körper farblich an die
Farbe ihres jeweiligen Ansitzes anpassen kann. Meistens handelt es sich dabei um Blüten, auf denen die
Spinne auf ihre Beute lauert. Zum Farbwechsel sind allerdings nur die erwachsenen Weibchen
fähig, die eine Größe von bis zu 1 cm erreichen können.
Die Männchen dieser Art sind um ein mehrfaches kleiner und werden nur bis zu 4 mm groß. So sind sie eher
unscheinbar und zeigen ihre wahre Schönheit erst in der Nahaufnahme.
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08.10.2010 - Zu Besuch bei den Dornfingern...
Leider werden die Tage zunehmend kürzer und meine abendlichen Spaziergänge damit auch. Bei meinem
heutigen Rundgang inspizierte ich eine Trockenwiese mit höherer Vegetation etwas
genauer.
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In ihr waren mir in den letzten Wochen mehrere größere Gespinste aufgefallen, denen ich
aber bisher keine große Beachtung geschenkt hatte.
Nach eingehendem Absuchen der Wiese, mußte ich
nun zu meinem Erstaunen jedoch feststellen, daß ich das mal lieber hätte tun sollen. Ich war tatsächlich
fast jeden Tag an einer Kolonie mit Ammen-Dornfingern vorbei gelaufen.
Beim Ammen-Dornenfinger handelt es sich um eine eigentlich vorwiegend im Mittelmeerraum beheimatete
Art. In letzter Zeit jedoch dringt diese Art immer mehr auch nach Mitteleuropa vor. Besonders in
wärmebegünstigten Regionen ist sie auch in Deutschland inzwischen nicht selten anzutreffen.
Daß es ihn rund um Berlin auch geben soll, wußte ich natürlich. Daß er aber direkt vor meiner
Haustür wohnt, hätte ich nicht gedacht.
Im Übrigen gilt der Ammen-Dornfinger als die giftigste Spinnenart Mitteleuropas, die auch dem
Menschen durchaus gefährlich werden kann.
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| Cheiracanthium punctorium - Ammen-Dornfinger | |
XNr. 2010.0020kl_r | 100 % | | Cheiracanthium punctorium Ammen-Dornfinger | 100mm; F/11; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Auf Grund seiner sehr großen Giftklauen (Cheliceren) kann er
mühelos die menschliche Haut durchdringen. Allerdings ist die Wirkung nur ähnlich der eines Wespenstiches -
also überhaupt kein Grund zur Sorge.
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13.10.2010 - Kurze lange Beine...
Schon mehrere Male liefen mir in meinem Makro-Revier seltsame Weberknechte über den Weg. Das
Besondere an ihnen waren die für Weberknechte mir recht kurz erscheinenden Beine - bzw. der im
Verhältnis zu diesen ziemlich große Körper.
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| Odiellus spinosus - Weberknecht | |
XNr. 2010.0180b_kl_r | 100 % | | Odiellus spinosus Weberknecht | 100mm; F/7.1; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D |
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Bisher habe ich sie aber immer krabbeln lassen und
sie als Fotomotive ignoriert. Meistens war ich wohl zu faul, da sich Weberknechte auf Grund ihres
Körperbaus meines Erachtens im Allgemeinen recht schwierig fotografieren lassen. Heute war das allerdings anders - ich nahm mir einfach
mal die Zeit, um ein paar schöne Fotos in den Kasten zu bekommen. Zum Glück waren dabei auch meine extra dafür
gesuchten Motive
ziemlich geduldig und es entstanden einige, wie ich finde, sehenswerte Aufnahmen. Es handelt
sich hierbei im Übrigen um Odiellus spinosus, einen der größten Weberknechte Mitteleuropas,
wie ich später feststellte.
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Der Lebensraum dieser Art sind hauptsächlich Sandgebiete - laut Wikipedia, mit deutlicher Vorliebe zu
Binnendünen. Kein Wunder also, warum sich die Kleinen hier so wohl fühlen.
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