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Die Makro-Saison 2021

23.05.2021 - Wulkow im Frühling...

Der erste Ausflug dieses Jahres führte mich nach Wulkow, um dieses tolle Biotop - nach dessen "Entdeckung" im letzten Sommer - auch mal im Frühling erleben zu können. Zwar ist es inzwischen schon Ende Mai, aber die Natur ist in diesem Jahr aufgrund der sehr kühlen letzten Wochen noch ein wenig hinterher.

Dioctria rufipes
Gattungssuche Dioctria rufipes - Höcker-Habichtsfliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2021.5021_31kl_r100 %
5021_31kl_r
Dioctria rufipes
Höcker-Habichtsfliege ♀
100mm; F/8 (DFF); 1/4s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Dioctria rufipes
Gattungssuche Dioctria rufipes - Höcker-Habichtsfliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2021.5049_57kl_r100 %
5049_57kl_r
Dioctria rufipes
Höcker-Habichtsfliege ♀
100mm; F/8 (DFF); 1/4s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Deshalb war auch auf den Trockenwiesen noch nicht viel los, umso mehr dafür an den feuchteren Stellen und Rändern des Wassergrabens, der das Gebiet teil­weise abgrenzt.

Neben vielen anderen Kleingetier habe ich mich sehr gefreut, hier wieder eine Raubfliege zu finden, die mir bisher in meiner Galerie fehlte. Zwar ist die hübsche Höcker-Habichtsfliege überall in Deutschland weit verbreitet und hier auch regelmäßig anzutreffen, trotzdem mir bisher noch nie über den Weg geflogen.

Die heimischen Habichtsfliegen lassen sich nicht leicht unterscheiden. Für Interessierte bieten hier "Die Raubfliegen Deutschlands" von Quelle & Meyer sowie der Online-Bestimmungsschlüssel von Fritz Geller-Grimm einen ersten recht übersichtlichen Einstieg.

Dioctria rufipes
Gattungssuche Dioctria rufipes - Höcker-Habichtsfliege ♂Raubfliegenprojekt
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Nr. 2021.5094_04kl_r100 %
5094_04kl_r
Dioctria rufipes
Höcker-Habichtsfliege ♂
100mm; F/8 (DFF); 1/3s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Neben den vielen Krabblern sind mir auch einige botanische Kostbarkeiten aufgefallen, welche aber erst am Anfang ihrer Blüteperiode waren, so dass auf jeden Fall ein weiterer Besuch in den nächsten Wochen ansteht.

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29.05.2021 - Botanisches Wulkow...

Frei nach dem Lied "Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder" brachte auch mir der Frühling - wenn auch etwas spät - die Blumen, genauer gesagt, ein paar botanische Kostbarkeiten, mit denen ich nicht gerechnet hätte.

Schon bei meinem letzten Besuch in Wulkow waren mir die kleinen Veilchen aufgefallen, die damals aber noch nicht ihre Blütenpracht zeigten. Heute war mir aber das Glück hold - allerdings musste ich erst ein wenig suchen, denn das Gras war inzwischen so hoch gewachsen, dass die einzelnen Gräben-Veilchen Pulke dazwischen gar nicht mehr so leicht zu finden waren.

Viola stagnina
Gattungssuche Viola stagnina - Graben-Veilchen
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Nr. 2021.5565kl_r100 %
5565kl_r
Viola stagnina
Graben-Veilchen
100mm; F/3.5; 1/500s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Das hübsche Veilchen bevorzugt feucht-nasse, nähr­stoffreiche, kalkarme und humose Böden und gilt aufgrund seiner extremen Seltenheit in Deutschland als stark gefährdet.

Viola stagnina
Gattungssuche Viola stagnina - Graben-Veilchen
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Nr. 2021.5529kl_r100 %
5529kl_r
Viola stagnina
Graben-Veilchen
100mm; F/9; 1/250s; ISO 500
Canon EOS 5D Mark IV
Viola stagnina
Gattungssuche Viola stagnina - Graben-VeilchenRaubfliegenprojekt
X
Nr. 2021.5562kl_r100 %
5562kl_r
Viola stagnina
Graben-Veilchen
100mm; F/6.3; 1/250s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV

Die Art ist in Deutschland sehr selten und hier nur in isolierten Einzelvorkommen vertreten. Als typische Stromtalpflanze kommt sie insbesondere in den Tälern unserer großen Flüsse vor. Hier wächst sie auf Moorwiesen und wie hier in Wulkow, an Graben­rändern - daher auch der deutsche Name der Pflanze.

Viola stagnina
Gattungssuche Viola stagnina - Graben-Veilchen
X
Nr. 2021.5576kl_r100 %
5576kl_r
Viola stagnina
Graben-Veilchen
100mm; F/10; 1/320s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV

Das Vorkommen in dieser Gegend scheint aber laut FloraWeb schon länger bekannt zu sein. Umso schöner, dass ich es nun auch kenne.

Ein weiteres botanisches Highlight - zumindest für mich - blühte mit einigen Dutzend Exem­plaren gleich im Graben daneben. Bisher war mir die Wasserfeder nur einmal von sehr weitem beim Blick aus einem Zugabteil begegnet, als ich vor einigen Jahren durch den Spreewald fuhr.

Der hübsche Vertreter aus der Familie der Primelgewächse ist zwar nicht so selten wie obige botanische Kostbarkeit, aber aufgrund ihrer Vorliebe für seichte, relativ nährstoffarme Gewässer der Ebenen, nur noch zerstreut in Mitteleuropa anzutreffen. In Deutschland gilt die Art sogar als "besonders geschützt".

Hottonia palustris
Gattungssuche Hottonia palustris - WasserfederRaubfliegenprojekt
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Nr. 2021.5602bkl_r100 %
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Hottonia palustris
Wasserfeder
100mm; F/6.3; 1/320s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV

Hottonia palustris
Gattungssuche Hottonia palustris - WasserfederRaubfliegenprojekt
X
Nr. 2021.5606kl_r100 %
5606kl_r
Hottonia palustris
Wasserfeder
100mm; F/6.3; 1/250s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV
Hottonia palustris
Gattungssuche Hottonia palustris - Wasserfeder
X
Nr. 2021.5591bkl_r100 %
5591bkl_r
Hottonia palustris
Wasserfeder
100mm; F/8; 1/250s; ISO 800
Canon EOS 5D Mark IV

Der Großteil der Pflanze, so auch die namensgebenden stark gefiederten Blätter, befinden sich unter der Wasseroberfläche. Nur zur Blütezeit ragen die ca. 30 - 50 cm langen Stängel mit ihren hübschen rosa gefärbten Blüten aus dem Wasser. Die meiste Zeit des Jahres ist diese Kostbarkeit für den Menschen also quasi unsichtbar.

Ein Tierchen ist mir dann allerdings doch noch ein Foto wert gewesen. Auch wenn ich nun im Laufe meines Fotografenlebens schon gefühlt zirka zwanzig Zaun­eidechsen vor der Linse hatte, kann ich einfach nicht an den kleinen Drachen vorbeigehen, ohne wenigstens einen Schnappschuss zu machen.

So also auch diesmal. Und sehr scheu war der kleine Geselle auch nicht. Nur gleichzeitig Kopf und Schwanz ins Bild zu bekommen, ohne dabei die Ästhetik ganz außer Acht zu lassen, war nicht so einfach - zumal noch dazu die Zeit drängte, denn inzwischen hatte sich recht schnell der Himmel begonnen zu verdunkeln...

Ein paar Infos zur Art gibt es in meinen älteren Posts - hier und hier.

Lacerta agilis
Gattungssuche Lacerta agilis - ZauneidechseRaubfliegenprojekt
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Nr. 2021.5661kl_r100 %
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Lacerta agilis
Zauneidechse
100mm; F/7.1; 1/320s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV

Fazit des heutigen Tages: Wieder mal ein äußerst erfolgreicher Ausflug nach Wulkow!

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30.05.2021 - Prächtiges Erpetal...

Schon im letzten Jahr hatten wir im Rahmen eines Familiensonntagsausfluges das NSG Erpetal besucht. Am Berliner Stadtrand gelegen, schlängelt sich hier idyllisch das Neuenhagener Mühlenfließ - noch recht natur­belassen - durch satte Wiesen. Ein Rundweg um die Heidemühle lädt dabei an vielen Stellen zum Verweilen ein und ist vor allem für Naturfotografen ein echtes Motiv-Eldorado.

Calopteryx splendens
Gattungssuche Calopteryx splendens - Gebänderte Prachtlibelle ♀
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Nr. 2021.5701kl_r100 %
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Calopteryx splendens
Gebänderte Prachtlibelle ♀
100mm; F/8; 1/320s; ISO 250
Canon EOS 5D Mark IV

Die Tiere besiedeln vor allem träge fließende Gewässer mit ausreichend vorhandener Ufervegetation, sind allerdings etwas wärmeliebender, als die auch in Deutschland vorkommende Blauflügel-Prachtlibelle, welche ähnliche Lebensraumansprüche hat. Leider sind die Bestände beider Arten insbesondere durch Gewässer-Verschmutzung vielerorts zurückgegangen.

Viele Insekten finden hier einen wunderbaren Lebens­raum vor, allen voran eine Hundertschaft von Libellen, die einen den ganzen Weg entlang begleitet.

Bei strahlendem Sonnenschein waren die fliegenden Räuber allerdings besonders aktiv und so hat es nur ein Pärchen Gebänderter Prachtlibellen auf meinen Chip geschafft.

Calopteryx splendens
Gattungssuche Calopteryx splendens - Gebänderte Prachtlibelle ♂
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Nr. 2021.5721bkl_r100 %
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Calopteryx splendens
Gebänderte Prachtlibelle ♂
100mm; F/5.6; 1/250s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV

In Deutschland steht die Art unter Naturschutz und wird, wie alle Libellen, als "besonders geschützt" geführt.

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05.06.2021 - Am Störitzsee...
Dioctria hyalipennis
Gattungssuche Dioctria hyalipennis - Gemeine Habichtsfliege ♂Raubfliegenprojekt
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Nr. 2021.5915_23kle_r100 %
5915_23kle_r
Dioctria hyalipennis
Gemeine Habichtsfliege ♂
100mm; F/7.1 (DFF); 1/4s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Jedoch habe ich wenigstens einmal die Zeit genutzt, um endlich ein paar Fotos der Gemeinen Habichts­fliege zu machen, die ich sonst immer - aufgrund ihrer Häufigkeit - recht stiefmütterlich behandelt habe und daher noch keine anspruchsvollen Fotos hatte.

Die Suche nach Raubfliegen hat mich heute an den nahe gelegenen Störitzsee verschlagen, da es von dort sehr alte Fundmeldungen einer Habichtsfliegen-Art gibt, die mir bisher in meiner Galerie noch fehlt.

Leider bin ich aber nicht fündig geworden.

Dioctria hyalipennis
Gattungssuche Dioctria hyalipennis - Gemeine Habichtsfliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2021.5972_84kl_r100 %
5972_84kl_r
Dioctria hyalipennis
Gemeine Habichtsfliege ♀
100mm; F/7.1 (DFF); 1/4s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Da das Glück ja aber bekanntlich mit dem Tüchtigen ist und unverhofft oft kommt, habe ich am Ende auf einem der vielen von mir abgelaufenen Waldwege mit einer beachtlichen Anzahl Gemeiner Grauchwichte dann noch eine Art gefunden, von der mir bisher zumindest noch ein Foto des Männchens fehlte, die ich hier allerdings nie erwartet hätte, da ich die Art bisher nur von offenen, sonnigen, sandigen Biotopen kannte.

Lasiopogon cinctus
Gattungssuche Lasiopogon cinctus - Gemeiner Grauwicht ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2021.6025_38bkl_r100 %
6025_38bkl_r
Lasiopogon cinctus
Gemeiner Grauwicht ♀
100mm; F/5.6 (DFF); 1/8s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Lasiopogon cinctus
Gattungssuche Lasiopogon cinctus - Gemeiner Grauwicht ♂Raubfliegenprojekt
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Nr. 2021.6312_32kl_r100 %
6312_32kl_r
Lasiopogon cinctus
Gemeiner Grauwicht ♂
100mm; F/6.3 (DFF); 1/5s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Auch wenn ich das Objekt meiner Begierde heute nicht finden konnte, war es raubfliegen-technisch für mich einmal mehr trotzdem erfolgreich. Und außerdem gab es ja auch noch ein paar andere 6-beinige Motive.

Coenagrion puella
Gattungssuche Coenagrion puella - Hufeisen-Azurjungfer ♂
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Nr. 2021.5779bkl_r100 %
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Coenagrion puella
Hufeisen-Azurjungfer ♂
100mm; F/4.5; 1/320s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV

Zum anderen fielen mir im Vorbeigehen ein paar glänzend rote Punkte auf einem Maiglöckchen-Pulk am Wegesrand in den Augenwinkel.

Lilioceris merdigera
Gattungssuche Lilioceris merdigera - Maiglöckchenhähnchen
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Nr. 2021.6642_46kl_r100 %
6642_46kl_r
Lilioceris merdigera
Maiglöckchenhähnchen
100mm; F/9 (DFF); 1/10s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Zum einen entdeckte ich am Wegrand ein Männchen der allseits beliebten und schon mehrfach von mir abgelichteten Hufeisen-Azurjungfer - an der ich aber auch diesmal nicht vorbeigehen konnte.

Lilioceris merdigera
Gattungssuche Lilioceris merdigera - Maiglöckchenhähnchen
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Nr. 2021.6647_55kl_r100 %
6647_55kl_r
Lilioceris merdigera
Maiglöckchenhähnchen
100mm; F/9 (DFF); 1/13s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Natürlich wusste ich sofort, um was es sich handelt, denn nach dem Maiglöckchenhähnchen hatte ich nun schon ein paar Jahre gesucht, damit meine Hähn­chen-Sammlung nach den eins, zwei, drei Spargel­hähnchen endlich mal wieder Zuwachs bekommt.

Man findet den hübschen kleinen Käfer von April bis September an einigen Lilien- und Lauchgewächsen, von denen sich auch die Larven ernähren. Letztere sind aber meist gar nicht als solche zu erkennen, da diese sich - zur Abwehr von Fressfeinden - häufig unter einer Hülle von eigenem Kot verstecken. Lecker!

Nun fehlt nur noch das Lilienhähnchen.

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14.06.2021 - Alabaster...

Heute führte mich der Hinweis von Herrn Rückheim (ORION-Berlin) an den Rand der NSG "Swatzke- und Skabyberge". Laut ihm sollte hier auf einer Trocken­wiese um diese Jahreszeit die von mir schon lange gesuchte Alabasterfliege zu finden sein.

Und tatsächlich, nach "nur" zweistündigem Ablaufens jedes einzelnen Quadratmeters der Wiese fand ich ein einzelnes Weibchen. Vermutlich war die Flugzeit in diesem Jahr einfach doch schon vorbei.

Pamponerus germanicus
Gattungssuche Pamponerus germanicus - Alabasterfliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2021.6672_83kl_r100 %
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Pamponerus germanicus
Alabasterfliege ♀
100mm; F/9 (DFF); 1/3s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Pamponerus germanicus
Gattungssuche Pamponerus germanicus - Alabasterfliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2021.6711_24kl_r100 %
6711_24kl_r
Pamponerus germanicus
Alabasterfliege ♀
100mm; F/5.6 (DFF); 1/6s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Gut also, dass ich trotzdem so viel Geduld beim Suchen hatte und wenigsten noch ein Tier aufspüren konnte. Der Rest der Familie hatte ihre Mithilfe bereits nach einer halben Stunde eingestellt und es sich statt­dessen auf einer Picknick-Decke gemütlich gemacht.

Mit einer Größe von bis zu 2 cm ist die Alabasterfliege eine der größten heimischen Raubfliegenarten und so im Fluge auch schon von weitem sicht- und hörbar.

Durch ihre relativ dunkle Färbung und die teilweise undurch­sichtigen, weiß-gefärbten Flügel, ist sie im Gegensatz zu vielen anderen Arten auch relativ leicht "im Feld" bestimmbar.

In Deutschland ist die Fliege fast überall an­zutreffen, aber nur sehr zerstreut und nicht besonders häufig. Dabei liegen die meisten Fundorte in tieferen Lagen.

Auf dem Weg zum Auto gab es dann noch eine Überraschung in Form eines Männchens der Kleinen Mordfliege, nach dem ich schon seit Jahren her bin. Leider entpuppte sich aber jede bisherige Sichtung eines Mordfliegenmännchens von dieser Größe am Ende als Gemeine Mordfliege. Beide Arten lassen sich am besten durch die Farbe ihres "Bartes" unterscheiden. Beim heutigen Fund war er tatsächlich mal weiß und nicht, wie sonst immer, gelb.

Choerades femorata
Gattungssuche Choerades femorata - Kleine Mordfliege ♂Raubfliegenprojekt
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Nr. 2021.6834_44bkl_r100 %
6834_44bkl_r
Choerades femorata
Kleine Mordfliege ♂
100mm; F/6.3 (DFF); 1/6s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Ein paar Infos zum Mordfliegen-Artenpaar gibt es im Bericht zu meiner Erstsichtung in den Püttbergen.
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23. & 27.06.2021 - Auf der Suche...

...nach dem fehlenden Männchen besuchte ich in den nächsten beiden Wochen noch zweimal die Alabaster­fliegen-Wiese am Rand der NSG "Swatzke- und Skabyberge".

Zwar habe ich den eigentlichen Grund meines Besuches nicht mehr aufspüren können, dafür aber eine andere - in Brandenburg noch dazu recht seltene - Raubfliege. Am nahegelegenen Feldrand beobachtete ich zunächst mehrere Weibchen der Seiden-Raubfliege. Die Art ist mit ca. 15 mm Körpergröße etwas unscheinbarer als die eigentlich gesuchte Alabasterfliege, aber nicht weniger fotogen und fehlte mir auch noch in meinem Portfolio.

Neoepitriptus arthriticus
Gattungssuche Neoepitriptus arthriticus
Seiden-Raubfliege ♀
Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2021.7005_14kl_r100 %
7005_14kl_r
Neoepitriptus arthriticus
Seiden-Raubfliege ♀
100mm; F/8 (DFF); 1/3s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Neoepitriptus arthriticus
Gattungssuche Neoepitriptus arthriticus
Seiden-Raubfliege ♀
Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2021.6946_62kl_r100 %
6946_62kl_r
Neoepitriptus arthriticus
Seiden-Raubfliege ♀
100mm; F/5.6 (DFF); 1/8s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Neoepitriptus arthriticus
Gattungssuche Neoepitriptus arthriticus
Seiden-Raubfliege ♀
Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2021.6984_02kl_r100 %
6984_02kl_r
Neoepitriptus arthriticus
Seiden-Raubfliege ♀
100mm; F/5.6 (DFF); 1/10s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Eine Woche später - dank akribischen Nachsuchens - spürte ich dann auch noch das zugehörige Männchen auf.

Neoepitriptus arthriticus
Gattungssuche Neoepitriptus arthriticus
Seiden-Raubfliege ♂
Raubfliegenprojekt
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Nr. 2021.7142_58kl_r100 %
7142_58kl_r
Neoepitriptus arthriticus
Seiden-Raubfliege ♂
100mm; F/6.3 (DFF); 1/5s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Neoepitriptus arthriticus
Gattungssuche Neoepitriptus arthriticus
Seiden-Raubfliege ♂
Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2021.7129_41kl_r100 %
7129_41kl_r
Neoepitriptus arthriticus
Seiden-Raubfliege ♂
100mm; F/6.3 (DFF); 1/4s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Neoepitriptus arthriticus
Gattungssuche Neoepitriptus arthriticus
Seiden-Raubfliege ♂
Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2021.7065_80kl_r100 %
7065_80kl_r
Neoepitriptus arthriticus
Seiden-Raubfliege ♂
100mm; F/6.3 (DFF); 1/3s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Das hiesige Biotop scheint der perfekte Lebensraum für das seltene Insekt zu sein. Viele Beobachtungen aus Deutschland stammen von Trockenrasen, Feldrainen, Ackerbrachen und extensiv genutzten Weiden und Wiesen oder von Standorten, welche, wie hier, von allem eine Mischung bieten.

Und im nächsten Mai finde ich dann auch das noch fehlende Alabasterfliegen-Männchen!

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28.06.2021 - Kienbaum...

Auch das Ziel der heutigen Exkursion war wieder ein Tipp von Herrn Rückheim - diesmal allerdings ohne bestimmte Arten anzuzeigen. Lediglich die Angabe auf einer offen gelassenen Energietrasse eine große Vielfalt von Insekten vorzufinden, lies mich mein Auto samt Familie zum "Ausflug" her steuern. Was für ein Satz!

Bicolorana bicolor
Gattungssuche Bicolorana bicolor - Zweifarbige Beißschrecke ♀
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Nr. 2021.7309kl_r100 %
7309kl_r
Bicolorana bicolor
Zweifarbige Beißschrecke ♀
100mm; F/5.6; 1/400s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Normalerweise haben die Tiere sehr kurze Flügel, allerdings kommen selten auch langflügelige Exemplare vor - wie hier in diesem Fall.

Nummer Zwei war ein Weibchen der Großen Gold­schrecke. Bei dieser Kurzfühlerschrecke tritt ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus auf. Während die Weibchen, wie hier, grau-braun gefärbt sind, zeichnen sich die Männchen durch eine grüne, leicht metallisch schimmernde Färbung aus. Die Art besiedelt meist feuchte Lebensräume, kommt aber auch mit trock­eneren Biotopen zurecht.

Spiris striata
Gattungssuche Spiris striata - Gestreifter Grasbär ♀
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Nr. 2021.7299kl_r100 %
7299kl_r
Spiris striata
Gestreifter Grasbär ♀
100mm; F/5.6; 1/320s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV

Für meinen Sohn, den kleinen Heuschrecken-Lieb­haber, entpuppte sich der Ausflug als ein Volltreffer. Denn der Großteil, der "angedrohten" Insektenvielfalt waren seine hüpfenden Lieblinge. Nur leider waren die meisten bei der Hitze viel zu aktiv, um von ihnen anspruchsvolle Fotos machen zu können.

Zwei sind es dann aber trotzdem geworden und die haben es sogar auf die Fotoseiten der Entomologischen Gesellschaft ORION Berlin geschafft - natürlich erst nach Sohnemann's fachmännischen Bestimmung. Vielen Dank an Herrn Rückheim für die Bestätigung!

Nummer Eins war eine weibliche Zweifarbige Beiß­schrecke. Die Art ist in Deutschland recht häufig und bevorzugt trockenwarme, höherwüchsige Wiesen und Randgebiete von Trockenwäldern.

Chrysochraon dispar
Gattungssuche Chrysochraon dispar - Große Goldschrecke ♀
X
Nr. 2021.7276kl_r100 %
7276kl_r
Chrysochraon dispar
Große Goldschrecke ♀
100mm; F/10; 1/320s; ISO 1000
Canon EOS 5D Mark IV

Der nächste schöne Fund war ein Weibchen des Gestreiften Gras­bären, welches ich nur entdeckte, weil es unvorsichtigerweise vor mir aufflog, statt sich weiter gut getarnt im trockenen Gras zu verbergen.

Spiris striata
Gattungssuche Spiris striata - Gestreifter Grasbär ♀
X
Nr. 2021.7290_01kl_r100 %
7290_01kl_r
Spiris striata
Gestreifter Grasbär ♀
100mm; F/5.6 (DFF); 1/320s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Auch bei diesem Vertreter der Bärenspinner unter­scheiden sich Männchen und Weibchen deutlich. Während die männlichen Falter die namensgebenden Streifen tragen, sind die Weibchen zwar genauso hellgelb, aber weitgehend ungezeichnet.

Die hübschen Falter kommen in ganz Europa vor, sind aber aufgrund ihrer Vorliebe für besonders sonnige, sandige und offene Gras-Lebensräume meist nur regional anzutreffen - dann jedoch oft gleich in größeren Mengen. Die Art fliegt in ein oder zwei Generationen ab Mai bis in den September hinein.

Nun kommt noch mein Highlight des Tages. Denn auch für mich war etwas dabei und zwar mit einem Pärchen der Gold-Raubfliege gleich was ganz besonderes.

Machimus chrysitis
Gattungssuche Machimus chrysitis - Gold-Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
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Nr. 2021.7319_35kl100 %
7319_35kl
Machimus chrysitis
Gold-Raubfliege ♂
100mm; F/6.3 (DFF); 1/4s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Auch nach dieser Art war ich schon lange auf der Su­che - nur halt nie zur richtigen Zeit am richtigen Platz.

Machimus chrysitis
Gattungssuche Machimus chrysitis - Gold-Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2021.7523_38kl_r100 %
7523_38kl_r
Machimus chrysitis
Gold-Raubfliege ♀
100mm; F/6.3 (DFF); 1/6s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Machimus chrysitis
Gattungssuche Machimus chrysitis - Gold-Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2021.7389_01kl_r100 %
7389_01kl_r
Machimus chrysitis
Gold-Raubfliege ♂
100mm; F/5.6 (DFF); 1/5s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Denn obwohl diese große, seltene Raubfliege im mär­kischen Sand eines Ihrer Hauptverbreitungsareale in Deutschland hat, ist mir die Art bisher nur in Form eines einzelnen Weibchens untergekommen.

Heute sah die Sache jedoch ein wenig anders aus, schließlich kreuzten auf der Energietrasse, außer meinem fotogenen Pärchen, noch mindestens 10 weitere Exemplare meinen Weg. Ein tolles Erlebnis, denn mit bis zu 2,5 cm Körperlänge sind die Fliegen nicht gerade unauffällig unterwegs.

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05. - 10.07.2021 - Rügen...

Nachdem wir die letzten Jahre in Sachen Ostsee die "Badewanne der Berliner" unsicher gemacht haben, sind wir diesmal ein paar Meter weiter gefahren und haben statt auf Usedom unseren Sommerurlaub auf der schönen Insel Rügen verbracht. Bei nicht so traumhaften Wetter war meine Fotoausbeute aber leider eher mager.

Atolmis rubricollis
Gattungssuche Atolmis rubricollis - Rotkragen-Flechtenbärchen
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Nr. 2021.7880kl_r100 %
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Atolmis rubricollis
Rotkragen-Flechtenbärchen
100mm; F/8; 1/250s; ISO 2500
Canon EOS 5D Mark IV

Auf der Wanderung rund um die Feuersteinfelder bei Mukran konnte sich mein Botaniker-Herz an einem großen Vorkommen von Salbei-Gamander erfreuen. Dieser hübsche Lippenblüter war mir bisher - vor vielen Jahren - nur einmal im Harz begegnet. Seine Hauptverbreitungsgebiet in Deutschland ist der Süden und Westen. Im Norden kommt er eher selten vor.

Cucullia scrophulariae
Gattungssuche Cucullia scrophulariae - Braunwurz-Mönch
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Nr. 2021.7777_78kl_r100 %
7777_78kl_r
Cucullia scrophulariae
Braunwurz-Mönch
100mm; F/7.1 (DFF); 1/320s; ISO 4000
Canon EOS 5D Mark IV

Ein paar Bilder sind es dann aber doch geworden. Das erste zeigt ein Rotkragen-Flechtenbärchen, welches uns auf einem Ausflug zum Königsstuhl begegnete. Der hauptsächlich nachtaktive Falter aus der Familie der Bärenspinner saß auf einer Brennnessel am Weges­rand. Die Art kommt in ganz Europa, in mehr oder weniger feuchten Wäldern vor, wo die Raupen sich von Flechten ernähren, die an den Bäumen wachsen.

Teucrium scorodonia
Gattungssuche Teucrium scorodonia - Salbei-Gamander
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Nr. 2021.7719kl_r100 %
7719kl_r
Teucrium scorodonia
Salbei-Gamander
100mm; F/5.6; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Ein paar Schritte weiter hatten einige Raupen des Braunwurz-Mönch ihre Lieblingsspeise schon fast komplett aufgefressen. Im Gegensatz zum unschein­baren bräunlichen Schmetterling, fallen seine bis zu 5 cm langen, bunten Raupen schon von weitem auf.

Der Nachtfalter aus der Familie der Eulenfalter ist fast überall in Europa weit verbreitet. In Deutschland nimmt seine Häufigkeit von Süden nach Norden ab. Die Raupe ernährt sich fast ausschließlich von Braunwurz-Arten und ähneln sehr denen vom Königskerzen-Mönchs. Danke daher ans Lepiforum für die Ab­sich­erung meiner Bestimmung!

Wenn man schon im Sommer auf Rügen verweilt, kommt man nicht an den teilweise noch recht naturbelassenen Feldrändern mit ihren Kornblumen und Mohnblüten vorbei, ohne sofort ein paar Fotos zu machen.

Hier auf der Insel kann man, im Gegensatz zum Rest von Deutschland, noch relativ häufig derartige Lebens­räume bewundern. Bei mir sind es dann auch zwei Fotos vom Klatschmohn im Morgenlicht geworden.

Papaver rhoeas
Gattungssuche Papaver rhoeas - Klatschmohn
X
Nr. 2021.8361kl_r100 %
8361kl_r
Papaver rhoeas
Klatschmohn
100mm; F/5.6; 1/250s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV
Papaver rhoeas
Gattungssuche Papaver rhoeas - Klatschmohn
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Nr. 2021.8388kl_r100 %
8388kl_r
Papaver rhoeas
Klatschmohn
100mm; F/4.5; 1/250s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Die in ihrer Blüte sehr variablen Vertreter der Mohn­gewächse blühten in großer Anzahl direkt am Feldrand vor unserer Ferienwohnung und zwangen mich so schon fast zu einem Foto-Shooting vor dem Frühstück.

Ein weiterer Ausflug führte uns in die Kreptitzer Heide. Leider zog nach unserer Ankunft der zunächst herrliche blaue Sommerhimmel binnen von ein paar Minuten zu und beglückte uns zudem noch mit Wind und Nieselregen.

Trotzdem ließen wir uns die Wanderung am Nordwest­ufer Wittow nicht vermiesen. Nur das Fotografieren blieb völlig auf der Strecke. Lediglich ein Bild eines weiblichen Heidegrashüpfers hat es auf meinen Chip geschafft, als die Sonne einmal für einen kurzen Moment hinter den grauen Wolken hervorlugte.

Die typische Art trockener Lebensräume löste beson­ders beim Hüpfer-affinen Sohne einige Freude aus. Denn diese Kurzfühlerschrecke ist bei uns zwar überall verbreitet, aber meist nicht sehr häufig.

Stenobothrus lineatus
Gattungssuche Stenobothrus lineatus - Heidegrashüpfer ♀
X
Nr. 2021.8514kl_r100 %
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Stenobothrus lineatus
Heidegrashüpfer ♀
100mm; F/7.1; 1/250s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV
Leptogaster cylindrica
Gattungssuche Leptogaster cylindrica - Gemeine Schlankfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2021.8641_52kl_r100 %
8641_52kl_r
Leptogaster cylindrica
Gemeine Schlankfliege ♀
100mm; F/6.3 (DFF); 1/5s; ISO 640
Canon EOS 5D Mark IV

Bei ihrem schlanken Körperbau und den lediglich 1-2 cm Länge war das Aufspüren allerdings nicht ganz einfach. Wenn man jedoch einmal den typischen Flug­stil eingespeichert hatte, sah man die winzigen Räuber dann auf einmal bei jeden seiner eigene Schritte aus dem Gras auffliegen und sich ein paar Meter weiter wieder an einem Halm setzen.

Zum Schluss noch zwei Fotos eines Pärchens der Ge­meinen Schlankfliege, für die ich mir ein wenig mehr Zeit gelassen habe, da mir die Art bisher in meiner Raubfliegen-Galerie noch fehlte. In Berliner Gefilden bisher nur einmal beobachtet, konnte ich die winzigen Räuber hier in großer Anzahl direkt am Ferien­woh­nungs­feldrand beobachten.

Leptogaster cylindrica
Gattungssuche Leptogaster cylindrica - Gemeine Schlankfliege ♂Raubfliegenprojekt
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Nr. 2021.8759_66kl_r100 %
8759_66kl_r
Leptogaster cylindrica
Gemeine Schlankfliege ♂
100mm; F/7.1 (DFF); 1/4s; ISO 640
Canon EOS 5D Mark IV

Mein Resümee des diesjährigen Sommerurlaubs auf Rügen: Gerne wieder - aber vielleicht besser bei etwas schönerem Wetter! Dann stürzen sich eventuell auch die Eltern mal in die Ostsee-Fluten und nicht nur das Kind...

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12.07.2021 - Brauner Hüpfer...
Chorthippus brunneus
Gattungssuche Chorthippus brunneus - Brauner Grashüpfer ♂Raubfliegenprojekt
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Nr. 2021.8859bkl_r100 %
8859bkl_r
Chorthippus brunneus
Brauner Grashüpfer ♂
100mm; F/7.1; 1/320s; ISO 500
Canon EOS 5D Mark IV

Heute gibt es "nur" ein Foto eines vom Sohnemann entdeckten Hüpfers aus dem heimischen Garten.

Laut Peter Rückheim vom Orion-Berlin e.V. handelt es sich hier höchst­wahrscheinlich um einen Braunen Gras­hüpfer. Leider lassen sich die drei infrage kommenden Arten der Gattung nicht ganz leicht bestimmen. Bei Männchen ginge das anhand von Fotos sicher nur über die Flügelmerkmale, die auf meinem Bild aber leider nicht wirklich zur Gänze erkennbar sind.

Beim nächsten Mal weiß ich dann, auf was ich achten muss, um eine sichere Bestimmung gewährleisten zu können. Und für heute freue ich mich einfach über ein schönes Motiv und darüber, wieder etwas gelernt zu haben.

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13.07.2021 - Kienbaum mit dem Sohne...

Nach gnadenlosen Drängelns des Stammhalters ging es heute nochmal ins Hüpfer-Eldorado nahe Kienbaum. Hochsommerbedingt war dies in Sachen Heuschrecken auch eine perfekte Entscheidung. Schon auf den ersten paar Metern sprangen uns gefühlte 10.000 Italienische Schönschrecken aus dem Wege. Irre!

Das Kind war also erst einmal versorgt und ich konnte mich der restlichen Insektenfauna widmen :-)

Hipparchia semele
Gattungssuche Hipparchia semele - Rostbinde
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Nr. 2021.8863kl_r100 %
8863kl_r
Hipparchia semele
Rostbinde
100mm; F/5.6; 1/250s; ISO 320
Canon EOS 5D Mark IV

Bis zu einer gewissen Distanz verlässt sich die Rost­binde jedoch auf ihre perfekte Tarnung. Der rechte große, jedoch unscheinbare Tagfalter ist ein typischer Bewohner von trockenen und mageren Biotopen und vor allem in Dünen und Heidegebieten zu finden, welche in Deutschland inzwischen eher rar sind. Zudem sind seine Bestände insgesamt rückläufig.

Ein weiterer Schmetterling - besser gesagt, dessen Puppe - hing dann gleich einige Schritte weiter, an einem alten, vertrockneten Königs­kerzen-Stängel.

Orthetrum cancellatum
Gattungssuche Orthetrum cancellatum - Großer Blaupfeil ♀
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Nr. 2021.8931kl_r100 %
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Orthetrum cancellatum
Großer Blaupfeil ♀
100mm; F/13; 1/320s; ISO 500
Canon EOS 5D Mark IV

Nun aber doch noch zwei Fotos der hüpfenden Zunft.

Das erste zeigt das Weibchen eines Heidegras­hüpfers. Dieser Vertreter der Kurzfühler­schrecken bevorzugt trockene Lebensräume und ist überall in Deutschland verbreitet, mangels geeigneter Biotope allerdings nicht recht häufig. In einigen Bundesländern gilt die Art sogar als gefährdet.

Bicolorana bicolor
Gattungssuche Bicolorana bicolor - Zweifarbige Beißschrecke ♀
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Nr. 2021.8874kl_r100 %
8874kl_r
Bicolorana bicolor
Zweifarbige Beißschrecke ♀
100mm; F/5.6; 1/320s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV

Im zweiten Bild sonnt sich ein Weibchen der Zweifarbigen Beißschrecke im aufgeheizten Sand - diesmal jedoch in der "nor­malen", kurzflügeligen Ver­sion. Beim letzten Besuch hier in Kienbaum spürte der Sohne­mann an selbiger Stelle nämlich schon die seltenere, langflügelige Form auf.

Mein erster interessanter Fund hielt mich allerdings gleich ziemlich auf Trapp. Denn jedes Mal, wenn ich mich ihm auf die entsprechende, fototaugliche Ent­fernung genähert hatte, flatterte er wieder um einige Meter weiter.

Pontia edusa
Gattungssuche Pontia edusa - Resedaweißling
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Nr. 2021.8926kl_r100 %
8926kl_r
Pontia edusa
Resedaweißling
100mm; F/13; 1/250s; ISO 640
Canon EOS 5D Mark IV

Nach den rhytmischen Bewegungen und der bereits durchscheinenden Färbung des Falters zu urteilen, lag wohl der Schlupf unmittelbar bevor. Warten darauf wollte ich aber nicht, und so entstand nur dieses eine Foto des Resedaweißlings in Puppenform.

Danke ans Lepiforum für die Bestimmung!

Am Natternkopf daneben spielte sich gleich das nächste Insekten-Schicksal ab. Hier hatte sich nämlich ein Großer Blaupfeil nach erfolgreicher Jagd auf einen nicht näher identifizierbaren Eulenfalter nieder­gelas­sen, um selbigen, beginnend mit dem Kopf, genüsslich zu verspeisen. Ein Foto lang ließ mich der hübsche Räuber dabei zuschauen.

Hier gilt mein Dank, wie meistens, wenn es um die fachmännische Bestimmung von Libellen geht, Andreas Thomas Hein!

Stenobothrus lineatus
Gattungssuche Stenobothrus lineatus - Heidegrashüpfer ♀
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Nr. 2021.8920kl_r100 %
8920kl_r
Stenobothrus lineatus
Heidegrashüpfer ♀
100mm; F/9; 1/250s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV

Na da hat sich das Drängeln ja gelohnt...

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14.07.2021 - Kreuzbruch...

Auch heute begab ich mich mal wieder aufgrund eines Tipps von Herrn Rückheim auf Raubfliegensuche. Zu­sammen mit meinem Sohn ging es diesmal in die Nähe von Liebenwalde. Unser Ziel war ein Waldweg nahe des Ortteiles Kreuzbruch, der vor allem unter Schmetter­lings­kundlern sehr bekannt ist.

Die flatternden Freunde - genauer gesagt, deren Larven - waren dann auch genau das, was uns hier als allererstes ins Auge sprang.

Saturnia pavonia
Gattungssuche Saturnia pavonia - Kleines Nachtpfauenauge
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Nr. 2021.8947_48kl_r100 %
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Saturnia pavonia
Kleines Nachtpfauenauge
100mm; F/6.3 (DFF); 1/320s; ISO 5000
Canon EOS 5D Mark IV
Saturnia pavonia
Gattungssuche Saturnia pavonia - Kleines Nachtpfauenauge
X
Nr. 2021.8944kl_r100 %
8944kl_r
Saturnia pavonia
Kleines Nachtpfauenauge
100mm; F/9; 1/250s; ISO 2000
Canon EOS 5D Mark IV

Saturnia pavonia
Gattungssuche Saturnia pavonia - Kleines Nachtpfauenauge
X
Nr. 2021.8978kl_r100 %
8978kl_r
Saturnia pavonia
Kleines Nachtpfauenauge
100mm; F/10; 1/250s; ISO 640
Canon EOS 5D Mark IV

Mit ca. 6 cm Länge konnte man die Rau­pen des Klei­nen Nachtpfauenauges aber auch kaum übersehen.

Die erwachsenen Schmetterlinge gehören mit bis zu 8 cm Flügelspannweite zu den größten einheimischen Faltern und sind, wie der Name schon verrät, aus­schließlich nachtaktiv und daher auch für uns Men­schen meist unsichtbar.

Vielerorts sind die Populationen aber auch zurück­gegangen, was einer Begegnung wie der heutigen noch mehr Eindruck verleiht.

Doch damit nicht genug. Ein paar Meter weiter kroch mit einer Grasglucke gleich die nächste Raupen-Schönheit umher, welche mit fast 8 cm Körperlänge sogar noch etwas größer war.

Auch dieser Nachfalter ist, wie der vorige, in Mittel­europa weit verbreitet und genau wie bei diesem in seinen Populationen deutlich rückläufig.

Heteropterus morpheus
Gattungssuche Heteropterus morpheus - Spiegelfleck-Dickkopffalter
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Nr. 2021.9010_12kl_r100 %
9010_12kl_r
Heteropterus morpheus
Spiegelfleck-Dickkopffalter
100mm; F/7.1 (DFF); 1/250s; ISO 1000
Canon EOS 5D Mark IV

Der eigentliche "Knaller" flog uns aber schon die ganze Zeit um die Nase, hat sich aber bis fast zum Schluss erfolgreich um ein Foto gedrückt. Die Rede ist vom Spiegelfleck-Dickkopffalter, einem kleinen Tagfalter, der vorallem an feuchte Habitate gebunden ist.

In Deutschland kommt er nur sehr lokal vor und wird durch den Rückgang geeigneter Biotope zudem immer seltener. Hier flogen die Winzlinge allerdings glück­licherweise gleich im Dutzend umher.

Euthrix potatoria
Gattungssuche Euthrix potatoria - Grasglucke
X
Nr. 2021.8999kl_r100 %
8999kl_r
Euthrix potatoria
Grasglucke
100mm; F/7.1; 1/250s; ISO 250
Canon EOS 5D Mark IV

Nur nach dem eigentlichen Objekt der Begierde mussten wir sage und schreibe geschlagene zwei Stunden suchen. Erst nachdem wir den etwa 200 m langen Waldweg gefühlt 50x auf- und abgegangen sind, war uns dann endlich das Glück hold und die Beulen-Habichtsfliege ließ sich blicken. Wahrscheinlich war es in den Morgenstunden einfach noch zu kühl.

Danke an meinen Sohn für seine unendliche Geduld!

Dioctria cothurnata
Gattungssuche Dioctria cothurnata - Beulen-Habichtsfliege ♂Raubfliegenprojekt
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Nr. 2021.9500_19kl_r100 %
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Dioctria cothurnata
Beulen-Habichtsfliege ♂
100mm; F/5.6 (DFF); 1/3s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Dioctria cothurnata
Gattungssuche Dioctria cothurnata - Beulen-Habichtsfliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2021.9348_61bkl_r100 %
9348_61bkl_r
Dioctria cothurnata
Beulen-Habichtsfliege ♀
100mm; F/8 (DFF); 1/10s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Dioctria cothurnata
Gattungssuche Dioctria cothurnata - Beulen-Habichtsfliege ♂Raubfliegenprojekt
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Nr. 2021.9419_29bkl_r100 %
9419_29bkl_r
Dioctria cothurnata
Beulen-Habichtsfliege ♂
100mm; F/6.3 (DFF); 1/6s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
Dioctria cothurnata
Gattungssuche Dioctria cothurnata - Beulen-Habichtsfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2021.9395_05kl_r100 %
9395_05kl_r
Dioctria cothurnata
Beulen-Habichtsfliege ♀
100mm; F/5 (DFF); 1/15s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Im Großen und Ganzen war es wieder ein toller Tag der Natur und noch dazu ein schöner Urlaubs-Abschluss bevor es in der nächsten Woche wieder zurück in den Arbeitsalltag geht...

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01.08.2021 - Jagdspinnen-Jagd...
Dolomedes fimbriatus
Gattungssuche Dolomedes fimbriatus - Gerandete Jagdspinne ♀
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Nr. 2021.9887kl_r100 %
9887kl_r
Dolomedes fimbriatus
Gerandete Jagdspinne ♀
100mm; F/10; 1/20s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV

Bei der zu den Raubspinnen gehörenden Art handelt es sich mit bis 2,5 cm Körpergröße um eine der größten bei uns vorkommenden Spinnen. Die Tiere leben bevorzugt an Ufern stehender oder langsam fließender Gewässer und jagt dort nach Insekten, Kaulquappen aber auch kleineren Fischen.

In Deutschland genießt der beeindruckende Jäger - als eine von nur 5 Spinnenarten - besonderen Schutz.

Ein weiteres Mal in diesem Jahr - diesmal allerdings ohne besonderen fotografischen Vorsatz - war heute das wunderschöne Mosaik unterschiedlicher Biotope nahe Wulkow mein Ziel. Bisher nie enttäuscht, huschte nach einigen Schritten auch sogleich das Highlight des Tages auf einem der kleinen mit Wasser gefüllten Gräben umher. Als begeisterter "Spinner" war mir sofort klar, dass ich hier eine Gerandete Jagdspinne vor mir hatte.

Dolomedes fimbriatus
Gattungssuche Dolomedes fimbriatus - Gerandete Jagdspinne ♀
X
Nr. 2021.9921ckl_r100 %
9921ckl_r
Dolomedes fimbriatus
Gerandete Jagdspinne ♀
100mm; F/13; 1/50s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV
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07.08.2021 - Auf der Lausche...

An diesem Wochenende stand ein Besuch in der alten Heimat auf dem Programm. Bedingt durch die lange Famlilienabstinenz lag der Fokus jedoch weniger auf Natur und Fotografie als auf sozialen Kontakten. Allerdings spricht ja auch nichts gegen die Kombination von beiden. Und so ging es mit Kind(ern) und geschwister- und elterlichen Kegel auf den höchsten Berg des kleinsten Mittelgebirges Deutschlands.

Mit fast 800 m ü. NN erhebt sich die Lausche schon von weitem sichtbar aus der Landschaft und bietet hier inmitten des Zittauer Gebirges einen einzigartigen Lebensraum, welcher sogar den Ansprüchen einiger alpiner Arten genügt.

Mein einziges (nicht familiäres) Foto dieses Tages zeigt allerdings keinen dieser "Alpinisten", sondern die Raupen des Lattich-Mönchs, welche sich kurz unter­halb des Gipfels an einer ihrer Lieblings­futter­pflanzen gütlich taten.

Schon von Weitem sichtbar zogen mich die hübschen, kontrastreich gefärbten Larven dieses Nachtfalters aus der Familie der Eulenfalter magisch an. Den un­scheinbaren, graubraunen, adulten Falter hätte ich stattdessen vermutlich übersehen.

Interessanterweise sind die Raupen nicht giftig, obwohl deren grelle Warnfärbung darauf schließen lässt. Durch diese Täuschung werden die Tiere von Fressfeinden gemieden und sitzen daher auch tagsüber frei an ihren Futterpflanzen.

Die Art ist überall im gemäßigten Mitteleuropa ver­breitet und kommt auch in den Alpen bis in Höhen von 1.800 m vor. Allerdings ist der Falter überall nicht sehr häufig und wird in der Roten Liste gefährdeter Arten auf der Vorwarnliste geführt.

Cucullia lactucae
Gattungssuche Cucullia lactucae - Lattich-Mönch
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Nr. 2021.9951kl_r100 %
9951kl_r
Cucullia lactucae
Lattich-Mönch
100mm; F/6.3; 1/320s; ISO 250
Canon EOS 5D Mark IV
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