Weitere Florenelemente der Insel sind in ihrer Verbreitung auf den östlichen Mittelmeerraum beschränkt. Der Schmalblättriger Polster-Tragant
zum Beispiel kommt außer in den Gebirgszügen Kretas auch in den Höhenlagen des Balkans und Vorderasiens vor. Seine dornigen Polster fallen einem sofort ins
Auge und bieten in ihrem Inneren auch anderen Pflanzen, wie dem Zierlichen Milchstern, Schutz.
Außerdem findet man auch Pflanzen, die zwar im mediterranen Raum weiter verbreitet sind, auf Kreta bzw. den angrenzenden Inseln aber endemische Unterarten
aufweisen. Zwei Vertreter dieser
Gruppe, das Gewundene Krähenbeerenblättrige Johanniskraut und die Gewöhnliche Rettichartige Flockenblume, konnte ich in den Höhenlagen des Lefka Ori
- Gebirgsmassivs fotografieren.
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 | Astragalus angustifolius Schmalblättriger Polster-Tragant |  |
XNr. 2018.1622kl_r | 100 % | ![1622kl_r]() | Astragalus angustifolius Schmalblättriger Polster-Tragant | 100mm; F/5.6; 1/400s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV |
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 | Hypericum empetrifolium ssp. tortuosum Gewundenes Krähenbeerenblättriges Johanniskraut |  |
XNr. 2018.1616kl_r | 100 % | ![1616kl_r]() | Hypericum empetrifolium ssp. tortuosum Gewundenes Krähenbeerenblättriges Johanniskraut | 100mm; F/5.6; 1/500s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV |
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 | Centaurea raphanina ssp. raphanina Gewöhnliche Rettichartige Flockenblume |  |
XNr. 2018.1620kl_r | 100 % | ![1620kl_r]() | Centaurea raphanina ssp. raphanina Gewöhnliche Rettichartige Flockenblume | 100mm; F/5.6; 1/500s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV |
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Weitere Informationen zur reichhaltigen Flora Kretas findet man bei Cretan Flora oder
Mittelmeerflora. Letztere bietet zudem zu fast allen im mediterranen Raum beheimateten Pflanzen
einen wunderbaren Foto-Bestimmungsschlüssel nebst Angaben zu deren Verbeitung.
So, nun aber genug mit bewegungslosen Motiven und ab zu den anspruchsvolleren fotografischen Mitbringseln.
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 | Podarcis cretensis - Kretische Mauereidechse |  |
XNr. 2018.1341kl_r | 100 % | ![1341kl_r]() | Podarcis cretensis Kretische Mauereidechse | 100mm; F/8; 1/320s; ISO 320
Canon EOS 5D Mark IV |
Früher wurde die Art als Unterart der Ägäischen Mauereidechse (Podarcis erhardii) angesehen, hat aber inzwischen den Artstatus erhalten.
Von der zweiten auf Kreta vorkommenden Eidechse ist sie leicht durch ihre geringe Größe von höchsten 20 cm zu unterscheiden. Die mit bis zu 50 cm große
und leuchtend grüne Riesensmaragdeidechse ist uns diesmal leider nicht begegnet.
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Den Start machen dabei einmal mehr die Reptilien, von denen es auf Kreta eine ganze Anzahl gibt. Begegnet ist uns davon allerdings nur die
Kretische Mauereidechse - auch dies eine Art, die nur auf Kreta vorkommt; vor allem im Westen der Insel allerdings allgegenwärtig ist
und einem dort auf Schritt und Tritt begegnet - wenn auch meist nur noch in Form einer Schwanzspitze, die vor einem gerade im nächsten Gebüsch
verschwindet.
 | Podarcis cretensis - Kretische Mauereidechse |  |
XNr. 2018.1997kl_r | 100 % | ![1997kl_r]() | Podarcis cretensis Kretische Mauereidechse | 100mm; F/6.3; 1/320s; ISO 160
Canon EOS 5D Mark IV |
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An den nächsten Fotomotiven mangelte es dagegen überhaupt nicht. Zwar waren die meisten Insekten auch nicht einfacher zu fotografieren als die flinken Eidechsen, aber
durch ihre große Anzahl und Vielfalt war die Wahrscheinlichkeit ein still haltendes Motiv unter ihnen zu erwischen, deutlich größer.
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Den Anfang machen die Libellen und unter diesen die Große Pechlibelle, die obwohl sie "Groß" im Namen trägt,
zu den Kleinlibellen
gehört.
Sie ist überall in Europa weit verbreitet und fehlt lediglich in Teilen von Skandinavien und auf ein paar Mittelmeerinseln - auf Kreta
ist sie jedoch vertreten.
 | Ischnura elegans ebneri - Große Pechlibelle |  |
XNr. 2018.1488kl_r | 100 % | ![1488kl_r]() | Ischnura elegans ebneri Große Pechlibelle | 100mm; F/9; 1/320s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV |
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 | Ischnura elegans ebneri - Große Pechlibelle |  |
XNr. 2018.1490kl_r | 100 % | ![1490kl_r]() | Ischnura elegans ebneri Große Pechlibelle | 100mm; F/9; 1/320s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV |
Allerdings kommt sie hier nur in ihrer Unterart ebneri vor, was den Schluss zulässt, dass mir eben diese
in den Dünen von Georgioupoli vor die Linse geflogen ist. Bei uns in Deutschland ist die Nominatform der Art heimisch,
welche ich auch schon direkt vor meiner Haustür
fotografieren konnte.
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Die anderen beiden Libellenarten, die uns auf der Insel begegneten, gehören zu den Großlibellen. Eine weitere Gemeinsamkeit beider ist, dass
sich das Verbreitungsgebiet dieser wärmeliebenden Arten - vermutlich aufgrund der allgemeinen Klimaerwärmung - in den letzten Jahrzehnten
kontinuierlich nach Norden vergrößert hat.
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 | Trithemis annulata - Violetter Sonnenzeiger ♂ |  |
XNr. 2018.1598kl_r | 100 % | ![1598kl_r]() | Trithemis annulata Violetter Sonnenzeiger ♂ | 100mm; F/7.1; 1/320s; ISO 320
Canon EOS 5D Mark IV |
Die Feuerlibelle, welche ursprünglich in den warmen Regionen Südeuropas, Afrikas und Vorderasiens vorkommt, hat es sogar
schon bis zu uns nach Mitteleuropa geschafft. Hier auf Kreta ist sie jedoch einheimisch und überall häufig anzutreffen - meist an
stehenden Gewässern.
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Die eigentliche Heimat des Violetten Sonnenzeigers ist Nord- und Westafrika. Schon seit einigen Jahren kommt er
allerdings auch im südlichen Europa vor. Die Art gilt als invasiv und lebt sehr anspruchslos an den unterschiedlichsten Typen stehender und
fließender Gewässer.
 | Crocothemis erythraea - Feuerlibelle ♀ |  |
XNr. 2018.1496kl_r | 100 % | ![1496kl_r]() | Crocothemis erythraea Feuerlibelle ♀ | 100mm; F/9; 1/320s; ISO 250
Canon EOS 5D Mark IV |
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Vielen Dank an Andreas Thomas Hein für die genaue Bestimmung der drei Libellenarten.
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 | Lasiommata megera - Mauerfuchs |  |
XNr. 2018.1621kl_r | 100 % | ![1621kl_r]() | Lasiommata megera Mauerfuchs | 100mm; F/5.6; 1/640s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV |
Aber zurück zum eigentlichen Thema. Die Rede ist vom Mauerfuchs und vom Waldbrettspiel. Beides Arten, die in ganz Mittel- und Südeuropa
weit verbreitet sind.
 | Gonepteryx cleopatra - Mittelmeer-Zitronenfalter |  |
XNr. 2018.1987kl_r | 100 % | ![1987kl_r]() | Gonepteryx cleopatra Mittelmeer-Zitronenfalter | 100mm; F/7.1; 1/320s; ISO 640
Canon EOS 5D Mark IV |
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Bei den Schmetterlingen hingegen musste ich mich - zumindest fotografisch - mit Arten begnügen, die einem auch hier in Mitteleuropa
vor die Linse fliegen könnten. Wenn auch bei uns in Deutschland die Wahrscheinlichkeit einem Tagfalter zu begegnen inzwischen deutlich geringer ist als
hier auf Kreta - im Übrigen im Gegensatz zu meiner Kindheit, wo in jedem Sommer auf der Wiese vor unserem Haus noch ein buntes Treiben
zu beobachten war.
 | Pararge aegeria - Waldbrettspiel |  |
XNr. 2018.1937kl_r | 100 % | ![1937kl_r]() | Pararge aegeria Waldbrettspiel | 100mm; F/8; 1/320s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV |
Auch beim dritten Kandidat könnte man auf den ersten Blick meinen, dass es sich um einen auch bei uns beheimateten Tagfalter handelt - allerdings nur
von der Seite gesehen. Denn in Wirklichkeit hat man hier nicht den auch bei uns in Mitteleuropa heimischen Zitronenfalter, sondern seine direkte
Verwandtschaft vor sich - den Mittelmeer-Zitronenfalter.
Im Gegensatz zu ersteren haben die Männchen des auch Kleopatra-Falter genannten Schmetterlings einen großen orangenen Fleck in der Mitte
ihrer Vorderflügel.
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Für die Bestätigung meiner Bestimmungen sei an dieser Stelle dem Lepiforum gedankt.
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Weiter geht es mit den Käfern - und ganz speziell mit den Sandlaufkäfern, von denen uns auf Kreta gleich zwei Vertreter begegnet sind.
Beide waren an den Stränden am Meer häufig anzutreffen und dort besonders um die Mittagszeit in großer Anzahl zu beobachten.
Nur das Fotografieren gestaltete sich aufgrund der temperaturbedingten
Emsigkeit der Tiere dann eher schwierig.
 | Calomera littoralis nemoralis - Sandlaufkäfer |  |
XNr. 2018.1849kl_r | 100 % | ![1849kl_r]() | Calomera littoralis nemoralis Sandlaufkäfer | 100mm; F/9; 1/250s; ISO 200
Canon EOS 5D Mark IV |
Anders Calomera littoralis, den wir zwar genauso häufig in Strandnähe, jedoch auch an den Ufern einiger Binnengewässer
der Insel finden konnten. Diese Beobachtung deckt sich auch mit den neusten Erkenntnissen der Wissenschaft, die der Art zwar eine Vorliebe für
Strände und Küstenbereiche bescheinigt, aber im Gegensatz zur früheren Meinung neuerdings auch andere, meist schlammige
Feuchtbiotope als Lebensraum angibt.
Die Art ist in Süd- und Osteuropa sowie in Asien und Nordafrika in vielen Unterarten verbreitet und im Mittelmeerraum
einer der am häufigsten anzutreffenden Sandlaufkäfer. Auf Kreta ist nur die Unterart nemoralis vertreten.
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 | Lophyridia concolor - Sandlaufkäfer |  |
XNr. 2018.1822bkl_r | 100 % | ![1822bkl_r]() | Lophyridia concolor Sandlaufkäfer | 100mm; F/9; 1/250s; ISO 500
Canon EOS 5D Mark IV |
Bei Lophyridia concolor handelt es sich um eine weit verbreitete Art der östlichen Mittelmeerregion, die im
Gegensatz zu den meisten anderen Sandlaufkäferarten keinerlei Musterung aufweist. Als halophile Art kommt sie ausschließlich in Strandnähe
oder an küstennahen, salzwasserbeeinflussten Gewässern, wie Lagunen, vor.
 | Calomera littoralis nemoralis - Sandlaufkäfer |  |
XNr. 2018.1534kl_r | 100 % | ![1534kl_r]() | Calomera littoralis nemoralis Sandlaufkäfer | 100mm; F/8; 1/250s; ISO 125
Canon EOS 5D Mark IV |
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So, und nun noch die Insekten-Reste-Rampe, beginnend mit einer Südlichen Fruchtwanze.
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Dieses Insekt aus der Familie der Baumwanzen ist im mediterranen Raum weit verbreitet und wurde erst vor kurzer
Zeit wieder zur eigenständigen Art erklärt, nachdem sie vor 60 Jahren mit ihrer Schwesternart,
der auch bei uns heimischen Nördlichen Fruchtwanze,
synonymisiert wurde.
 | Creoleon plumbeus - Ameisenjungfer ♂ |  |
XNr. 2018.1704_05bkl_r | 100 % | ![1704_05bkl_r]() | Creoleon plumbeus Ameisenjungfer ♂ | 100mm; F/8 (DFF); 1/320s; ISO 250
Canon EOS 5D Mark IV |
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 | Carpocoris mediterraneus - Südliche Fruchtwanze |  |
XNr. 2018.1979ckl_r | 100 % | ![1979ckl_r]() | Carpocoris mediterraneus Südliche Fruchtwanze | 100mm; F/11; 1/250s; ISO 2500
Canon EOS 5D Mark IV |
Als nächstes ein Vertreter der Netzflügler - genauer gesagt, handelt es sich hierbei
mit höchster Wahrscheinlichkeit um Creoleon plumbeus. Die Art ist unseren heimischen Ameisenjungfern
(hier,
hier)
recht ähnlich, die Larven bauen aber im Gegensatz
zu diesen keine Sandtrichter zum Beutefang, sondern jagen frei im Wurzeldetritus trockener Lebensräume.
Vielen Dank an Ulrike Aspöck für die Bestimmung!
Und zum Schluss der kleinen Insektenparade mit der Gelbköpfigen Dolchwespe nun noch der größte europäische Vertreter der
Stechimmen. Die Art hat ihren Verbreitungsschwerpunkt im östlichen Mittelmeerraum und kann dort, wie auch auf meinem Foto,
häufig bei der Nektarsuche beobachtet werden.
 | Megascolia maculata maculata - Gelbköpfige Dolchwespe ♀ |  |
XNr. 2018.1733kl_r | 100 % | ![1733kl_r]() | Megascolia maculata maculata Gelbköpfige Dolchwespe ♀ | 100mm; F/6.3; 1/500s; ISO 100
Canon EOS 5D Mark IV |
Die Weibchen der Tiere heften ihre Eier einzeln an die Larven großer Blatthornkäferarten, die sie im Boden orten - vermutlich über
ihren Geruchssinn - sich dann zu diesen vorgraben und mit Stichen lähmen, damit sie anschließend als Wirtslarven für ihre Nachkommenschaft
dienen.
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Jetzt aber endlich zu den Achtbeinern.
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Und der Erste hat dazu sogar noch einen hübschen Stachel am Hinterteil. Der Skorpion aus der Gattung Euscorpius begnete mir
beim Durchwühlen der Laubstreu einer Steineiche auf der Suche nach meinen springenden Lieblingen. Im Nachhinein betrachtet, wären
hier ein Paar Handschuhe
sicherlich eine gute Idee gewesen, obwohl sich der Stich bestimmt nicht schlimmer als der einer Wespe angefühlt hätte. Die genaue Art muss
leider offen bleiben. Siegfried Huber, eine Skorpion Koryphäe, tendiert hier zu Euscorpius sicanus.
 | Thomisus onustus - Blumenkrabbenspinne ♀ |  |
XNr. 2018.1728bkl_r | 100 % | ![1728bkl_r]() | Thomisus onustus Blumenkrabbenspinne ♀ | 100mm; F/11; 1/320s; ISO 400
Canon EOS 5D Mark IV |
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 | Euscorpius sp. - Skorpion |  |
XNr. 2018.1955kl_r | 100 % | ![1955kl_r]() | Euscorpius sp. Skorpion | 100mm; F/8; 1/250s; ISO 2500
Canon EOS 5D Mark IV |
Das nächste Motiv ist nicht so exotisch, auch wenn es auf den ersten Blick, durch seine bunte Farbgebung, vielleicht so aussieht. Die Blumenkrabbenspinne
könnte einem allerdings genau so auch auf einer Wiese in Deutschland begegnen. Die Tiere lauern meist gut getarnt unterhalb von Blüten auf ihre Beute und
passen dabei ihre Farbe oft perfekt an die ihrer Umgebung an - ähnlich einem Chamäleon.
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