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Die Püttberge im Jahr 2011

27.03. - 30.03.2011 - Die Seidenbienen fliegen...

Nach meinen ersten makrofotografischen Aufnahmen in diesem Jahr am Müggelsee hatte ich Blut geleckt und beschloß sogleich meinen inzwischen so geliebten Püttbergen einen Besuch abzustatten.

Und siehe da, es herrschte reger Betrieb - zumindest auf den sonnigen, offenen Sandflächen. Dutzende von Frühlings-Seidenbienen flogen hier emsig umher und versuchten einen geeigneten Partner zu finden.

Dabei war es fast unmöglich ansprechende Fotos zu machen, da sie sich meist nur für ein paar Sekunden zum Ausruhen setzten und mich dabei höchstens auf einen Meter an sich heranließen. Das einzige einiger­maßen brauchbare Foto kann man rechts sehen.

Darum beschloß ich an einen anderen Tag noch einmal wiederzukommen, vorrausgesetzt es ist dann kälter und die Sonne scheint nicht ganz so stark.

Tatsächlich war das Glück auf meiner Seite, denn bereits am nächsten Tag war es bewölkt, viel kälter und ziemlich windig. Bestes Fotowetter also!

Colletes cunicularius
Gattungssuche Colletes cunicularius - Frühlings-Seidenbiene
X
Nr. 2011.3777kl_r100 %
3777kl_r
Colletes cunicularius
Frühlings-Seidenbiene
100mm; F/6.3; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 50D

Erst ein­mal fand ich aber eine halbe Stunde lang keine einzige Biene. Für die war das Wetter nämlich alles andere als perfekt. Als ich jedoch schon fast aufgeben wollte, hörte ich zu meinen Füßen ein leises Summen. Und siehe da, es handelte sich tatsächlich um eine Seidenbiene, die auf einen Fotografen wartete.

Colletes cunicularius
Gattungssuche Colletes cunicularius - Frühlings-Seidenbiene
X
Nr. 2011.3865_66kl_r100 %
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Colletes cunicularius
Frühlings-Seidenbiene
100mm; F/8 (DFF); 1/60s; ISO 320
Canon EOS 50D
Colletes cunicularius
Gattungssuche Colletes cunicularius - Frühlings-Seidenbiene
X
Nr. 2011.3868kl_r100 %
3868kl_r
Colletes cunicularius
Frühlings-Seidenbiene
100mm; F/7.1; 1/60s; ISO 400
Canon EOS 50D
Da ihre Körpertemperatur durch den kalten Wind wohl nicht zum Fliegen ausreichte, ließ sie sich sogar mehr oder weniger geduldig von mir ablichten. Als Dankeschön für ihre Ausdauer spendete ich der Kleinen noch ein wenig meiner eigenen Körperwärme. So aufgetankt entflog sie und ward nie wieder gesehen.
Colletes cunicularius
Gattungssuche Colletes cunicularius - Frühlings-Seidenbiene
X
Nr. 2011.3870bkl_r100 %
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Colletes cunicularius
Frühlings-Seidenbiene
100mm; F/6.3; 1/60s; ISO 400
Canon EOS 50D

Die Frühlings-Seidenbiene ist mit bis zu 15 mm Länge die größte aller einheimischen Seidenbienen. Ihre Flugzeit liegt mit März-Mai auch deutlich vor der der anderen. Ein weiterer Unterschied dieser Art zu allen anderen Seidenbienen ist die fehlende helle Bindenzeichnung am Hinterleib.

Ihr Lebensraum sind wenig bewachsene Flächen, vor allem in Sandgruben und Dünengelände. In Mitteleuropa ist sie weitgehend an Flußtäler und küstennahe Bereiche gebunden. Hier ist sie gebiets­weise nicht selten.

Die Art lebt solitär und gräbt Niströhren in den lockeren Sandboden. Als Nahrungsquelle dienen ihr ausschließlich Pollen und Nektar von Weidenarten.

Und weil ich noch nicht genug hatte von diesen kleinen zotteligen Gesellen, zog ich am nächsten Tag gleich wieder los und versuchte nun auch noch eine Bienenpaarung auf meinen Chip zu bannen. Mit Erfolg! Das Licht war für meine beiden sich ständig bewegenden Motive zwar eher suboptimal, für zwei herzeigbare Bilder hat es aber dann dennoch gereicht.
Colletes cunicularius
Gattungssuche Colletes cunicularius - Frühlings-Seidenbiene
X
Nr. 2011.3966kl_r100 %
3966kl_r
Colletes cunicularius
Frühlings-Seidenbiene
100mm; F/8; 1/20s; ISO 400
Canon EOS 50D
Colletes cunicularius
Gattungssuche Colletes cunicularius - Frühlings-Seidenbiene
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Nr. 2011.3951_52kl_r100 %
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Colletes cunicularius
Frühlings-Seidenbiene
100mm; F/6.3 (DFF); 1/20s; ISO 400
Canon EOS 50D
Jetzt fehlt mir nur noch ein Foto von einer Biene in ihrer Niströhre...

Und hier ist es auch schon !

Für dieses eine Bild habe ich jedoch fast zwei Stunden lang den Püttbergesand absuchen müssen. Dabei habe ich schätzungsweise in 1000 Löcher geschaut, bevor ich eins mit richtigem Inhalt und relativ passendem Licht gefunden hatte. Ich hoffe mich hat bei meiner Suche auf Knien niemand beobachtet.

Jetzt reicht es mir aber für dieses Jahr mit den Seiden­bienen - gut, daß ich die nächsten Tage erst einmal nicht mehr in die Püttberge komme ;-)



Bssssss... zum nächsten Frühjahr!
Colletes cunicularius
Gattungssuche Colletes cunicularius - Frühlings-Seidenbiene
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Nr. 2011.4038kl_r100 %
4038kl_r
Colletes cunicularius
Frühlings-Seidenbiene
100mm; F/8; 1/20s; ISO 200
Canon EOS 50D
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04.04.2011 - Endlich blüht es...

...auch in den Püttbergen. Da, aufgrund des hier allgegenwärtigen Sandbodens, die von mir aus meiner früheren Heimat gewohnten, bereits Anfang März erscheinenden, Frühlingsgeophyten offensichtlich Mangelware sind, war meine Freude riesengroß, nun endlich auch hier die ersten Blüten zu sehen.

Auch wenn es nur eine "ordinäre" Rote Taubnessel war, die ihre zarten Blüten aus dem alten Laub emporstreckte, hat sie mir doch ein Lächeln in mein Gesicht gezaubert. Es wird Frühling in den Püttbergen!

Lamium purpureum
Gattungssuche Lamium purpureum - Rote Taubnessel
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Nr. 2011.4144dkl_r100 %
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Lamium purpureum
Rote Taubnessel
100mm; F/6.3; 1/80s; ISO 400
Canon EOS 50D
Lamium purpureum
Gattungssuche Lamium purpureum - Rote Taubnessel
X
Nr. 2011.4149kl_r100 %
4149kl_r
Lamium purpureum
Rote Taubnessel
100mm; F/5; 1/125s; ISO 400
Canon EOS 50D

Die Rote Taubnessel gehört zur Familie der Lippenblütengewächse. Sie ist überall in Mitteleuropa weit ver­breitet und bevorzugt frische, nährstoffreiche und lockere Böden. Als kulturbegleitende, einjährige Pflanze ist diese Art normalerweise ein typischer Vertreter von Unkrautgesellschaften und Ackerfluren.

Sie wird zwischen 15 und 45 cm hoch. Durch ihre Schnellwüchsigkeit sind pro Jahr problemlos drei bis vier Generationen möglich. Zu erwähnen wäre auch noch, daß die Rote Taubnessel als Heilpflanze Verwendung findet. Sie hilft in der Medizin bei Blasen- und Darmbeschwerden sowie bei "Frauenleiden".

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07.04.2011 - Der Kuckuck ist gefunden...

...und zwar in Form der Blutbiene Sphecodes albilabris. Warum "Kuckuck"? Ganz einfach, einige Bienenarten verhalten sich ähnlich wie ein Kuckuck und legen ihre Eier in die Nester fremder Bienen.

Bei der hier vorliegenden Art ist die Frühlings-Seidenbiene die Wirtsbiene, der ich bereits vor ein paar Tagen einen Bericht gewidmet hatte. Seit dem war ich auch auf der Suche nach Sphecodes albilabris und bin nun froh, heute endlich ein paar davon tatsächlich in der Seidenbienen-Kolonie entdeckt zu haben.

Es handelte sich bei allen Exemplaren um über­winterte Weibchen, die auf der Suche nach bereits mit Eiern belegten Nestern ihrer Wirtsbienen waren.

Sphecodes albilabris dringt in die Niströhren der Seidenbienen ein und frißt dort das bereits vorhandene Ei der eigentlichen Nestbesitzerin, um ihr Ei an dessen Stelle abzulegen. Die Larve der Blutbiene entwickelt sich dann später im Nest und ernährt sich nun dort von dem eigentlich für die Larve der Wirtsbiene gesammelten Nektar - und Pollenvorrat.

Die Art ist in Mitteleuropa weit verbreitet, aber überall ziemlich selten. Ihr Lebensraum orientiert sich natürlich an dem der Frühlings-Seidenbiene. Sie bevorzugt lockersandige und offene Flächen.

Sphecodes albilabris
Gattungssuche Sphecodes albilabris - Blutbiene
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Nr. 2011.4174ckl_r100 %
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Sphecodes albilabris
Blutbiene
100mm; F/11; 1/50s; ISO 200
Canon EOS 50D

Mit einer Körperlänge von bis zu 15 mm ist Sphecodes albilabris die größte Blutbiene Mitteleuropas. Ihre Größe und der bis auf das schwarzgefärbte letzte Segment ansonsten vollständig rot gefärbte Körper macht sie recht einfach von anderen Blutbienenarten unterscheidbar.

Sphecodes albilabris
Gattungssuche Sphecodes albilabris - Blutbiene
X
Nr. 2011.4213bkl_r100 %
4213bkl_r
Sphecodes albilabris
Blutbiene
100mm; F/11; 1/50s; ISO 200
Canon EOS 50D

Das zweite Bild habe ich einen Tag später aufgenommen, weil ich unbedingt noch eine Frontalaufnahme der Biene haben wollte. Es war ziemlich windig und mein Modell mußte sich ganz schön an einer alten Robinien­hülse festklammern, um nicht mit wegzufliegen. Glück für mich!
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10.04.2011 - Ich werde noch zum Imker...

Während meine Freunding den Vormittag nutzte, um einen leckeren Kirschkuchen zu backen, zog ich wieder einmal los. Heute wollte ich mich nochmal auf den offenen Sandflächen umschauen, da mir dort in den letzten Tagen eine Vielzahl weiterer Bienenarten aufgefallen waren.

Nach der Frühlings-Seidenbiene scheint jetzt auch der Rest von ihnen gemerkt zu haben, daß Frühling ist.

Die auffällgiste unter ihnen war die Weiden-Sandbiene. Mit ihrem grauen zotteligen Pelz und ihrer Größe von fast 1,5 cm fiel sie mir schon von weitem im Vorbeiflug auf.

Bei dieser Art handelt es sich um eine der größten einheimischen Sandbienen. Ihr Lebensraum sind offene Stellen auf sandigem oder lehmigen meist ziemlich lockerem Boden. Sie ist in Mitteleuropa vor allem entlang der Flußtäler weit verbreitet und stellenweise ziemlich häufig. Allerdings ist sie gebietsweise stark im Rückgang begriffen und gilt deshalb als gefährdet.

Als Nahrungsquelle dienen ihr hauptsächlich Weiden. Diese können aber auch mehrere hundert Meter von ihrer Niströhre entfernt liegen.

Andrena vaga
Gattungssuche Andrena vaga - Weiden-Sandbiene
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Nr. 2011.4425bkl_r100 %
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Andrena vaga
Weiden-Sandbiene
100mm; F/11; 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die Weiden-Sandbiene nistet in der Regel sehr gesellig, unter günstigen Bedingungen gelegentlich in mehreren tausend Individuen auf engem Raum. Hier in den Püttbergen allerdings sind es weit weniger. Im Gegensatz zur schon erwähnten Frühlings-Seidenbiene bauen sie auf dem Eingang ihrer Niströhre noch einen kleinen Hügel, der bei jedem Verlassen des Nestes wieder zugescharrt wird.

Andrena vaga
Gattungssuche Andrena vaga - Weiden-Sandbiene
X
Nr. 2011.4424kl_r100 %
4424kl_r
Andrena vaga
Weiden-Sandbiene
100mm; F/11; 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D
Andrena vaga
Gattungssuche Andrena vaga - Weiden-Sandbiene
X
Nr. 2011.4355b_kl_r100 %
4355b_kl_r
Andrena vaga
Weiden-Sandbiene
100mm; F/7.1; 1/30s; ISO 200
Canon EOS 50D

Das war allerdings nicht die einzige Bienenart, die an diesem Morgen um mich herumschwirrte. Die anderen habe ich aber leider weit weniger hübsch ablichten können.

Zum einen war das eine sehr kleine Sandbienenart, die zu hunderten unterwegs war und immer nur wenige Zentimeter über dem Boden flog. Außerdem noch eine Blutbiene, die ich genauso wenig näher bestimmen konnte. Auch sie war, mit höchstens 7 mm, ziemlich klein - gegenüber der dazu riesigen Sphecodes albilabris fast zwergenhaft.

Andrena sp.
Gattungssuche Andrena sp. - Sandbiene
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Nr. 2011.4401kl_r100 %
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Andrena sp.
Sandbiene
100mm; F/11; 1/20s; ISO 200
Canon EOS 50D
Sphecodes sp.
Gattungssuche Sphecodes sp. - Blutbiene
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Nr. 2011.4182kl_r100 %
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Sphecodes sp.
Blutbiene
100mm; F/8; 1/100s; ISO 200
Canon EOS 50D
Ich denke, in Sachen Bienen und Wespen sind die Püttberge ein sehr ergiebiges Revier!
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10.04.2011 - Sie springen wieder...

Da ich noch nicht genug hatte an diesem Vormittag und das Wetter mich förmlich aus der Wohnung trieb, machte ich mich zur Mittagszeit gleich nochmal in die Püttberge auf. Und siehe da, sie waren endlich wieder unterwegs. Die Rede ist von den kleinen V-Springspinnen, die mir schon im letzten Jahr das eine oder andere Mal über den Weg gesprungen sind. Deshalb erspare ich mir jetzt auch mal weitere Infos dazu.

Aelurillus v-insignitus
Gattungssuche Aelurillus v-insignitus - V-Springspinne ♂Springspinnengalerie
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Nr. 2011.4478bkl_r100 %
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Aelurillus v-insignitus
V-Springspinne ♂
100mm; F/8; 1/40s; ISO 200
Canon EOS 50D
Aelurillus v-insignitus
Gattungssuche Aelurillus v-insignitus - V-Springspinne ♂Springspinnengalerie
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Nr. 2011.4484kl_r100 %
4484kl_r
Aelurillus v-insignitus
V-Springspinne ♂
100mm; F/5.6; 1/40s; ISO 200
Canon EOS 50D

Leider sind mir dieses Mal nur Männchen begegnet. Allerdings war es sehr interessant zu beobachten, was passiert, wenn sich zwei davon mal über den Weg laufen. Zum Glück war ich schnell genug am Auslöser, um diese, nur wenige Sekunden dauernde, Begegnung zu dokumentieren. Das nenn ich doch mal eine Drohgebärde...

Aelurillus v-insignitus
Gattungssuche Aelurillus v-insignitus - V-SpringspinneSpringspinnengalerie
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Nr. 2011.4446kl_r100 %
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Aelurillus v-insignitus
V-Springspinne
100mm; F/11; 1/50s; ISO 400
Canon EOS 50D

Ich denke im Laufe dieses Jahres werde ich die Kleinen sicher noch ein paar mal treffen. Vielleicht wird mir dann ja auch ein Paarungstanz geboten.
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05.05.2011 - Die Natur explodiert förmlich...

Da ist man mal drei Wochen in Peru und wenn man nach Hause kommt, muß man feststellen, daß die Natur in den heimatlichen Gefilden förmlich explodiert ist. Nicht nur das es überall kreucht und fleucht, nein auch das Blätterdach ist auf einmal geschlossen und allerorts blüht es.

Leider hat meine große Kamera im Urlaub den Geist aufgegeben (wahrscheinlich eine akute Südamerika-Allergie) und so muß ich für die nächste Zeit erstmal mit der Kleinen zurechtkommen. Früher ging es ja auch! Zur besseren Umgewöhung habe ich aber heute erst einmal mit unbeweglichen Motiven "geübt" und möchte deshalb den Mai auch mit ein paar Blumen eröffnen.

Die heutigen Zwei sind typische Vertreter von Sandtrockenrasen - Gesellschaften. Außerdem sind beide ziemlich kleinwüchsig und dürften daher wohl oft übersehen werden.

Myosotis stricta
Gattungssuche Myosotis stricta - Sand-Vergißmeinnicht
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Nr. 2011.7460kl_r100 %
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Myosotis stricta
Sand-Vergißmeinnicht
100mm; F/3.5; 1/250s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL
Myosotis stricta
Gattungssuche Myosotis stricta - Sand-Vergißmeinnicht
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Nr. 2011.7438kl_r100 %
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Myosotis stricta
Sand-Vergißmeinnicht
100mm; F/7.1; 1/50s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL

Beim ersten handelt es sich um das hübsche Sand-Vergißmeinicht, eine Pflanze aus der Familie der Raublattgewächse. Die Art wird maximal 20 cm hoch und gehört damit zu den Kleinsten ihrer Gattung. Ihre Blütezeit erstreckt sich vom März bis in den Juni hinein. Sie ist in Mitteleuropa weit verbreitet und an geeigneten Standorten oft in sehr großer Anzahl anzutreffen.

Die zweite kleine Schönheit ist dagegen viel seltener. Sie steht in den meisten deutschen Bundesländern auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Es handelt sich hierbei um den Dillenius-Ehrenpreis, einen Vertreter der Rachenblütler. Mit einer Blütezeit von April bis Mai gibt er den zuständigen Insekten auch weit weniger Zeit eine Befruchtung durchzuführen als sein Vorgänger.

Veronica dillenii
Gattungssuche Veronica dillenii - Dillenius-Ehrenpreis
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Nr. 2011.7390kl_r100 %
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Veronica dillenii
Dillenius-Ehrenpreis
100mm; F/8; 1/200s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL
Veronica dillenii
Gattungssuche Veronica dillenii - Dillenius-Ehrenpreis
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Nr. 2011.7375kl_r100 %
7375kl_r
Veronica dillenii
Dillenius-Ehrenpreis
100mm; F/5; 1/800s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL

Die Art ist dem sehr viel häufigeren Frühlings-Ehrenpreis recht ähnlich und nur anhand der drüsigeren Stengelbehaarung, des tieferen Blaus der Blüten und der etwas unterschiedlicheren Früchte von diesem zu unterscheiden.

Ich bin schon seit Jahren auf der Suche nach diesem Ehrenpreis und nun entdecke ich ihn doch tatsächlich direkt vor meiner neuen Haustür. Warum bin ich denn nicht schon ein paar Jahre eher hierher gezogen?

Auf dem Heimweg begegnete mir dann aber schließ­lich doch noch ein bewegliches Motiv, an dem ich nicht ohne ein Foto zu schießen vorbeigehen konnte.

Vor mir auf dem Weg versuchte ein wohl gerade frisch geschlüpfter Brauner Feuerfalter seine noch weichen Flügel in den letzten Sonnenstrahlen des Tages aushärten zu lassen.

Die Art ist fast in ganz Europa verbreitet und fehlt nur in Großbritannien, Skandinavien und auf den Mittelmeerinseln.

In Deutschland ist er noch sehr häufig anzutreffen, der Falter ist hier neben dem Kleinen Feuerfalter die häufigste Art seiner Gattung. Sein bevorzugter Lebensraum sind magere und naturnahe Wiesen.

Lycaena tityrus
Gattungssuche Lycaena tityrus - Brauner Feuerfalter ♂
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Nr. 2011.7480bkl_r100 %
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Lycaena tityrus
Brauner Feuerfalter ♂
100mm; F/8; 1/50s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL

Die Raupe des Falters ernährt sich von verschie­denen Ampfer-Arten, wovon allerdings viele, aufgrund der intensiven Nutzung der meisten Wiesen, stark im Rückgang begriffen sind. Hier in den Püttbergen gibt es jedoch, dem Falter zum Glück, noch eine ganze Menge davon.

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07.05.2011 - Eine seltene Schönheit...

...habe ich heute versucht in Szene zu setzen. Die Niedrige Schwarzwurzel steht überall in Deutschland auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. In Berlin und Brandenburg gilt sie sogar als "stark gefährdet".

Scorzonera humilis
Gattungssuche Scorzonera humilis - Niedrige Schwarzwurzel
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Nr. 2011.7546kl_r100 %
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Scorzonera humilis
Niedrige Schwarzwurzel
100mm; F/6.3; 1/30s; ISO 400
Canon EOS 350D DIGITAL

Mir ist sie schon vor einigen Jahren in den Pütt­bergen begegnet. Zu dieser Zeit fanden sich hier allerdings noch mehr als 20 blühende Exemplare - heute war es gerade noch eins!

Die Niedrige Schwarzwurzel gehört zu der in Mitteleuropa sehr artenreichen Familie der Korb­blütler. Aufgrund ihres typischen Habitus ist sie allerdings von den vielen weiteren gelb­blütigen Vertretern dieser Familie sehr gut zu unterscheiden.

Sie bevorzugt meist kalkfreie Moorwiesen oder wie in diesem Fall sandige Kiefernwälder als Standort. Wie schon oben erwähnt, handelt es sich um eine in Deutschland nur sehr zerstreut bis selten vorkom­mende Art.

Ich werde den Bestand in den nächsten Jahren im Auge behalten, in der Hoffnung, daß er sich eventuell wieder erholt. Es wäre schade um diese seltene Schönheit.

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07.05.2011 - Und wieder beim Balkonputz...

Wie schon im letzten Jahr lief mir auch beim diesjährigen Balkonputz wieder eine Spinne vor die putzenden Hände. Da ich davon ausgehe, daß ihr eigentliches zu Hause nicht unser Balkon, sondern eher die Püttberge sind, fällt sie auch diesmal wieder in diese Rubrik.

Es handelt sich um Anyphaena accentuata, eine Art, die ich bisher noch nie zu Gesicht bekommen habe. Folglich mußte ich auch erst einmal eine Weile die Bücher wälzen, ehe ich sie bestimmen konnte.

Die Spinne gehört zur Familie der Zartspinnen, von denen es in Mitteleuropa lediglich zwei Vertreter gibt. Anyphaena accentuata ist die häufigere Art von beiden. In Deutschland ist sie sehr weit verbreitet und überall recht häufig. Ihr bevorzugter Lebens­raum sind dabei Laub- und Mischwälder.

Die Art ist normalerweise nachtaktiv und jagt auf Bäumen und Büschen. Am Tage ist die Spinne nicht einfach zu entdecken, da sie sich dann in zusammen­gesponnenen Blättern aufhält. Vielleicht wohnt sie ja doch in unserem Balkon-Kirschbaum.

Anyphaena accentuata
Gattungssuche Anyphaena accentuata - Zartspinne
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Nr. 2011.7563bkl_r100 %
7563bkl_r
Anyphaena accentuata
Zartspinne
100mm; F/8; 1/13s; ISO 400
Canon EOS 350D DIGITAL

Leider ist es mir nicht gelungen sie auch noch von einer Draufsicht zu überzeugen, denn so schnell wie sie mir vor die Füße lief, ist sie dann auch wieder verschwunden...

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09.05.2011 - Diesmal ohne Blessuren...

Vor vier Tagen schoß ich eher zufällig ein Bild eines Braunen Feuerfalters. Da das Foto eher künstlerischen Charakter hatte, als daß es den Falter in seiner ganzen Schönheit zeigte, beschloß ich heute erneut loszuziehen, um noch ein paar weitere Bilder dieser Art zu schießen.

Leider bin ich kein Freund des frühen Aufstehens und nutze deshalb meist die Abendstunden, um ein etwas besseres Licht zu bekommen. Der Haken daran ist, daß um diese Zeit meist auch noch meine bevorzugten Motive recht aktiv sind. Das gestaltet ein Fotoshooting respektive eine ordentliche Bild­gestaltung oft sehr schwierig. So auch dieses Mal!

Es waren zwar noch mehrere Braune Feuerfalter unter­wegs, trotzdem hat es sehr lange gedauert, bis ich endlich an ein sitzendes Exemplar nahe genug herankam, um ein paar Fotos zu machen. Bei allen vorherigen Versuchen flogen die Falter bereits davon, bevor ich mich ihnen überhaupt bis auf einen Meter nähern konnte.

Wie auch beim letzten Mal, war es wieder ein männliches Exemplar. Diesmal allerdings hatte ich meine gewünschten Ansichten im Kasten, bevor es weiterflog.

Lycaena tityrus
Gattungssuche Lycaena tityrus - Brauner Feuerfalter ♂
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Nr. 2011.7589_90dkl_r100 %
7589_90dkl_r
Lycaena tityrus
Brauner Feuerfalter ♂
100mm; F/7.1 (DFF); 1/800s; ISO 400
Canon EOS 350D DIGITAL
Lycaena tityrus
Gattungssuche Lycaena tityrus - Brauner Feuerfalter ♂
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Nr. 2011.7587kl_r100 %
7587kl_r
Lycaena tityrus
Brauner Feuerfalter ♂
100mm; F/9; 1/500s; ISO 400
Canon EOS 350D DIGITAL
Ein paar Infos zur Art gibt es im Bericht vom 05.05.2011.
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10.05.2011 - Sie ist wieder da...

Nachdem mir die erste Zartspinne meines Lebens vor drei Tagen die Draufsicht verweigert hat, ist sie heute morgen doch tatsächlich wieder auf unserem Balkon aufgetaucht. Diesmal war sie geduldiger mit mir und auch das Licht war etwas besser.

Anyphaena accentuata
Gattungssuche Anyphaena accentuata - Zartspinne
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Nr. 2011.7607ckl_r100 %
7607ckl_r
Anyphaena accentuata
Zartspinne
100mm; F/11; 1/4s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL
Anyphaena accentuata
Gattungssuche Anyphaena accentuata - Zartspinne
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Nr. 2011.7599dkl_r100 %
7599dkl_r
Anyphaena accentuata
Zartspinne
100mm; F/9; 1/10s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL
Infos zur Art stehen im Bericht vom 07.05.2011.
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10.05.2011 - Und noch ein Feuerfalter...

Diesmal ist es allerdings ein Kleiner Feuerfalter.

Leider läßt sich anhand der Fotos nicht sagen, um welches Geschlecht es sich hier handelt. Bei dieser Art kann man nämlich, im Gegensatz zum Braunen Feuerfalter, bei dem ein ausgeprägter Sexual­dimorphismus herrscht, nicht anhand seiner Flügel­zeichnung erkennen, ob es sich um ein Weibchen oder ein Männchen handelt. Hier sehen beide Geschlechter völlig identisch aus.

Lycaena phlaeas
Gattungssuche Lycaena phlaeas - Kleiner Feuerfalter
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Nr. 2011.7639kl_r100 %
7639kl_r
Lycaena phlaeas
Kleiner Feuerfalter
100mm; F/7.1; 1/500s; ISO 400
Canon EOS 350D DIGITAL
Lycaena phlaeas
Gattungssuche Lycaena phlaeas - Kleiner Feuerfalter
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Nr. 2011.7646kl_r100 %
7646kl_r
Lycaena phlaeas
Kleiner Feuerfalter
100mm; F/9; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 350D DIGITAL

Einige weitere Infos zum Kleinen Feuerfalter gibt es in einem Posting vom vorigen Jahr. Dort sind auch die Flügelunterseiten dieser Feuerfalterart zu bewundern.

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12.05.2011 - Und hier ist das Weib...

Nachdem mir die letzten Tage immer nur männliche Exemplare des Braunen Feuerfalters über dem Weg geflogen sind, habe ich gestern Abend tatsächlich mein erstes Weibchen in diesem Jahr gesehen. Leider ist mir nur dieser Schnappschuß gelungen und so beschloß ich heute noch einmal nach ihm zu suchen.

Normalerweise bin ich ja ein Langschläfer, aber für ein paar schöne Fotos habe ich mich dann doch mal zum zeitigen Aufstehen entschlos­sen. Ich wollte den Falter nämlich noch an seinem Schlafplatz finden, damit ich ihn in aller Ruhe ablichten kann, ehe er sich wieder für den neuen Tag genügend auf­gewärmt hat und mir erneut davonfliegt.

Lycaena tityrus
Gattungssuche Lycaena tityrus - Brauner Feuerfalter ♀
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Nr. 2011.7671kl_r100 %
7671kl_r
Lycaena tityrus
Brauner Feuerfalter ♀
100mm; F/4.5; 1/125s; ISO 800
Canon EOS 350D DIGITAL
Lycaena tityrus
Gattungssuche Lycaena tityrus - Brauner Feuerfalter ♀
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Nr. 2011.7714_TL_kl_r100 %
7714_TL_kl_r
Lycaena tityrus
Brauner Feuerfalter ♀
100mm; F/8; 1/20s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL

Und siehe da, ich hatte tatsächlich Glück. In einer Gabelung eines vertrockneten Flockenblumen­stengels wurde ich fündig. Ob es sich allerdings wirklich um den Falter von gestern Abend handelt, kann ich nicht zweifelsfrei sagen :-)

Jedenfalls ließ mir die Gute diesmal alle Zeit der Welt, um sie in jeder erdenklichen Pose abzulichten.

Nur auf eine Ansicht mit geöffneten Flügeln hatte sie scheinbar keinen Bock. Dafür war es wahrscheinlich auch noch zu kalt, die Sonne war ja gerade erst aufgegangen. Ich beschloß daher später nocheinmal wiederzukommen, in der Hoffnung die Schmetter­lingsdame noch an Ort und Stelle vorzufinden.

Lycaena tityrus
Gattungssuche Lycaena tityrus - Brauner Feuerfalter ♀
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Nr. 2011.7724kl_r100 %
7724kl_r
Lycaena tityrus
Brauner Feuerfalter ♀
100mm; F/11; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL

Tatsächlich saß sie auch noch eine Stunde später auf dem selben Stengel. Allerdings war sie inzwischen ganz nach oben geklettert und hatte, wie von mir erhofft, ihre Flügel geöffnet. Nur das Licht war zu diesem Zeitpunkt leider nicht mehr ganz so schön wie zuvor. Ein paar Stunden später flogen dann sogar gleich ein paar Weibchen auf der Wiese umher und mir gelang es noch ein Bild zu erhaschen. Auf dem sieht man jetzt auch deutlich die, im Gegensatz zum Männchen, orange gefärbte Unterseite der Oberflügel.

Lycaena tityrus
Gattungssuche Lycaena tityrus - Brauner Feuerfalter ♀
X
Nr. 2011.7767_68_70kl_r100 %
7767_68_70kl_r
Lycaena tityrus
Brauner Feuerfalter ♀
100mm; F/6.3 (DFF); 1/30s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL
Lycaena tityrus
Gattungssuche Lycaena tityrus - Brauner Feuerfalter ♀
X
Nr. 2011.7795ckl_r100 %
7795ckl_r
Lycaena tityrus
Brauner Feuerfalter ♀
100mm; F/7.1; 1/500s; ISO 400
Canon EOS 350D DIGITAL

Warum ich allerdings die letzten Tage nur Männchen gesehen habe, ist mir unklar - eventuell schlüpfen sie ja einfach eher als ihre besseren Hälften...

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13.05.2011 - Ein Möndchen am Mittag...

In meiner heutigen Mittagspause in den Püttbergen fiel mir auf einem Grashalm ein nur ca. 1 cm kleiner Eulenfalter auf, den ich bis dato noch nie gesehen hatte.

Besonders auffällig war seine sichelförmige weiße Zeichnung auf dem Flügel und sein ziemlich büscheliger Kopf. Mit Hilfe des Lepiforums konnte ich ihn als Möndcheneule bestimmen.

Der Falter ist überall in Europa sowie in Zentral- und Ostasien (bis auf Japan) heimisch. In Deutschland ist er überwiegend in den südlicheren Bundensländern verbreitet. Auf der Roten Liste gefährdeter Arten ist der Falter als nicht gefährdet eingestuft.

Er bevorzugt Steppenheiden, warme Hänge und Ödland als seinen Lebensraum. Die Nahrung der Raupen sind Arten der Gattung Linaria (Leinkraut).

Die Möndcheneule bildet mehrere Generationen pro Jahr und ist dementsprechend vom April bis in den September hinein anzutreffen.

Calophasia lunula
Gattungssuche Calophasia lunula - Möndcheneule
X
Nr. 2011.7846bkl_r100 %
7846bkl_r
Calophasia lunula
Möndcheneule
100mm; F/7.1; 1/400s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL

Die Falter sind über­wiegend dämmerungsaktiv, besuchen aber manch­mal auch tagsüber Blüten.

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18.05.2011 - Ne Jungfer mit nem Becher...

Am heutigen Tage war ich mal nicht allein in den Püttbergen unterwegs, sondern mit einem Freund, der dem selben Hobby fröhnt, wie ich. Dabei fungierte ich aber lediglich als ortskundiger Führer und Fotoassistent.

Enallagma cyathigerum
Gattungssuche Enallagma cyathigerum - Gemeine Becherjungfer ♂
X
Nr. 2011.7856_55bkl_r100 %
7856_55bkl_r
Enallagma cyathigerum
Gemeine Becherjungfer ♂
100mm; F/4.5 (DFF); 1/400s; ISO 200
Canon EOS 350D DIGITAL

So ist auch während unseres gemeinsamen "Spaziergangs" bei mir nur ein Foto entstanden. Das allerdings, zeigt eine Art, welche mir bisher noch nie in den Püttbergen aufgefallen ist.

Es handelt sich bei meinem heutigen Fund um eine Gemeine Becherjungfer, eine Kleinlibellenart aus der Familie der Schlanklibellen.

Aufgrund der nur geringen Ansprüche an ihren Lebensraum, gehört sie zu den am weitest verbreiteten und auch häufigsten Libellen Europas.

Sie besiedelt eine Vielzahl verschiedener Gewässer­typen, bevorzugt allerdings stille oder nur langsam­fließende Gewässer. Als Pionierart siedelt sich die Becherjungfer auch oft an neu angelegten Seen an.

Mein Exemplar ist ein noch nicht reifes Männchen. Wenn es erwachsen ist, wird aus seiner zart-lilanen Färbung noch ein leuchtendes hellblau werden.

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19.05.2011 - Im Liebesrausch...

Zur Zeit geht es richtig ab auf den trockenen Wiesen in den Püttbergen und zwar in Form des massenhaften Auftretens eines kleinen Käfers aus der Familie der Blatthornkäfer. Sobald die Sonne scheint, sieht man ihn überall umherschwirren oder sich sogar paaren.

Der Käfer heißt auf lateinisch Chaetopteroplia segetum und besitzt keinen deutschen Namen. Er hat große Ähnlichkeit mit dem bekannten Junikäfer, ist allerdings nur ca. 1 cm groß und im Gegensatz zu diesem sehr viel üppiger behaart. Die Art ist ausgesprochen wärmeliebend und bevorzugt dabei Wiesen als Lebensraum.

Chaetopteroplia segetum
Gattungssuche Chaetopteroplia segetum - Blatthornkäfer
X
Nr. 2011.6549bkl_r100 %
6549bkl_r
Chaetopteroplia segetum
Blatthornkäfer
100mm; F/7.1; 1/200s; ISO 400
Canon EOS 50D

Sowohl die Larve als auch der Käfer selbst ernähren sich hauptsächlich von verschiedenen Grasarten.

Chaetopteroplia segetum
Gattungssuche Chaetopteroplia segetum - Blatthornkäfer
X
Nr. 2011.6522_24kl_r100 %
6522_24kl_r
Chaetopteroplia segetum
Blatthornkäfer
100mm; F/5.6 (DFF); 1/800s; ISO 400
Canon EOS 50D
Chaetopteroplia segetum
Gattungssuche Chaetopteroplia segetum - Blatthornkäfer
X
Nr. 2011.6571kl_r100 %
6571kl_r
Chaetopteroplia segetum
Blatthornkäfer
100mm; F/6.3; 1/80s; ISO 400
Canon EOS 50D

In Deutschland ist Chaetopteroplia segetum rechts der Elbe stellenweise häufig, links der Elbe dagegen selten und gebietsweise sogar fehlend. Der Käfer steht bei uns als "stark gefährdet" auf der Roten Liste gefährdeter Arten.

Ach, und wie man "leicht" erkennen kann, ist meine "große" Kamera endlich wieder ganz.

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19.05.2011 - Der Rest vom Tage...

Außer den kleinen Käfern gab es heute relativ wenig anderes zu sehen. Ich denke, daß die momentane Insektenflaute an der schon seit Tagen anhaltenden Trockenheit liegt. Einzig und allein eine Raupenfliege und ein paar schwärmende Ameisen erregten heute so noch meine Aufmerksamkeit.

Die Ameisen traf ich in großer Anzahl auf einem Grasbüschel am Wegrand im Waldbereich der Püttberge. Sie hatten wohl gerade erst begonnen zu schwärmen. Nach meiner Ankunft kamen jedenfalls mehr und mehr Ameisen aus dem Nest heraus.

Leider war das Licht schon etwas schwach und freihand ist deshalb nur eine Aufnahme entstanden, die mehr oder weniger scharf geworden ist.

Die Art wurde mir als Braune Wegameise bestimmt, eine Ameise, die in Deutschland weit verbreitet ist und deren bevorzugter Lebensraum Laub- und Misch­wälder sind. Allerdings gilt sie bei uns als Schädling, da sie wohl auch gerne verbautes Holz zerstört.

Bei der Raupenfliege handelte es sich einmal mehr um Gymnosoma rotundatum, eine Art, die mir sehr oft hier begegnet und die ich bereits im vorigen Herbst in Großaufnahme foto­grafieren konnte. Heute wurde es eher eine mehr "künstlerische" Aufnahme.

Gymnosoma rotundatum
Gattungssuche Gymnosoma rotundatum - Raupenfliege
X
Nr. 2011.6577kl_r100 %
6577kl_r
Gymnosoma rotundatum
Raupenfliege
100mm; F/6.3; 1/100s; ISO 400
Canon EOS 50D

Im Bericht vom letzten September gibt es auch ein paar weitere Infos über diese Fliege.

Lasius brunneus
Gattungssuche Lasius brunneus - Braune Wegameise
X
Nr. 2011.6582_83kl_r100 %
6582_83kl_r
Lasius brunneus
Braune Wegameise
100mm; F/6.3 (DFF); 1/50s; ISO 400
Canon EOS 50D
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20.05.2011 - Hängen & Schlafen...

Schon an einem der letzten Abende war mir ein tolles Motiv vor die Linse gekommen. Es handelte es sich um eine Kegelbiene, die sich in einen Grashalm verbissen und es sich so schon für die Nacht gemütlich gemacht hatte. Besonders begeisterten mich aber ihre wunderschönen, marmorierten Augen.

Leider war es an diesem Tage schon ziemlich spät und das Licht dadurch eher suboptimal. Weil die Fotos deshalb auch "nicht ganz so" farbenfroh geworden sind, beschloß ich an einem der nächsten Tage noch einmal in den Morgenstunden nach dieser Art zu suchen. Ich hoffte, daß sie auch Langschläfer sind :-)

Und siehe da, heute hatte ich Glück. Diesmal war es allerdings kein Männchen was da am frühen Morgen "abhing", sondern ein weibliches Exemplar. Die genaue Art dieses Kegelbienenpärchens konnte ich leider bisher noch nicht herausfinden.

Coelioxys sp.
Gattungssuche Coelioxys sp. - Kegelbiene ♂
X
Nr. 2011.7874dkl_r100 %
7874dkl_r
Coelioxys sp.
Kegelbiene ♂
100mm; F/6.3; 1/25s; ISO 400
Canon EOS 350D DIGITAL
Coelioxys sp.
Gattungssuche Coelioxys sp. - Kegelbiene ♀
X
Nr. 2011.6627ckl_r100 %
6627ckl_r
Coelioxys sp.
Kegelbiene ♀
100mm; F/5; 1/50s; ISO 200
Canon EOS 50D

Den Namen hat die ganze Bienenfamilie nach dem sehr auffälligen kegelförmigen Hinterleib der Weibchen. Der Körperbau des Männchens hingegen besitzt eine normale bienenartige Form. Er ist am Ende allerdings, im Gegensatz zu dem des Weibchens, mit mehreren Dornen bewährt.

Alle zwölf in Deutschland vorkom­menden Kegelbienen-Arten sind sogenannte Kuckucksbienen und para­sitieren meistens auf Bienen der Gattung Megachile oder Anthophora. Da die meisten dieser Wirts­bienen allerdings selbst nicht sehr häufig sind, sind auch Kegelbienen releativ selten anzutreffen. Fast alle Arten stehen in Deutschland auf der Roten Liste.

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20.05.2011 - Eine Segel-Krabbenspinne...

Bei meinem heutigen Spaziergang segelte mir etwas Seltsames vor die Füße. Ursprünglich dachte ich, es wäre irgendein Insekt, doch bei genauerem Hinsehen entpuppte sich das Etwas als ein ca. 5 mm großes Krabbenspinnenmännchen. Eigenartig, eine Krabbenspinne habe ich zuvor noch nie fliegen sehen.

Die Krabbenspinne wurde mir als Xysticus audax bestimmt, eine Art, die sich hauptsächlich an Waldrändern und dort gerne auf den unteren Ästen von Nadelbäumen aufhält. Sie ist in Deutschland weit verbreitet und überall nicht selten.

Xysticus audax
Gattungssuche Xysticus audax - Krabbenspinne ♂
X
Nr. 2011.6679bkl_r100 %
6679bkl_r
Xysticus audax
Krabbenspinne ♂
100mm; F/8; 1/15s; ISO 200
Canon EOS 50D
Xysticus audax
Gattungssuche Xysticus audax - Krabbenspinne ♂
X
Nr. 2011.6689_90kl_r100 %
6689_90kl_r
Xysticus audax
Krabbenspinne ♂
100mm; F/8 (DFF); 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D

Vor mir im Sand gelandet, hatte ich zu tun ein paar ordentliche Aufnahmen von ihr zu erhaschen, so schnell wie sie unterwegs war. Sie hatte es wohl eilig wieder auf den nächsten Baum zu kommen.

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20.05.2011 - Abends noch ne Tanzfliege, ...

...die sich bereits zum Schlafen fertig gemacht und extra für mich einen sehr fotogenen Ansitz dafür ausgewählt hatte.

Empis tessellata
Gattungssuche Empis tessellata - Gewürfelte Tanzfliege
X
Nr. 2011.6712ckl_r100 %
6712ckl_r
Empis tessellata
Gewürfelte Tanzfliege
100mm; F/11; 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D

Genauer gesagt handelt es sich dabei um eine Gewürfelte Tanzfliege, eine der häufigsten Tanzfliegenarten in Mitteleuropa. Außerdem ist sie mit bis zu 13 mm Körpergröße auch eine der größten.

Beeindruckt hat mich bei dieser Fliege allerdings weniger die Größe des Körpers als die der "Nase", bei der es sich eigentlich um einen Rüssel handelt, der zum Anstechen und Aussaugen der Beutetiere dient.

Normalerweise ernähren sich Tanzfliegen nämlich primär von Insekten, die sie im Flug fangen. Die Vertreter der Gattung Empis, wie wir hier eine vor uns haben, haben sich im Laufe der Evolution jedoch zu Blütenbesuchern entwickelt.

Nur während der Balz erbeuten die Männchen ein Insekt und überreichen es seiner Angebeteten als Geschenk. Vermutlich dient dieses Verhalten zum Schutz vor dem Weibchen, denn Tanzfliegen neigen auch zum Kanibalismus.

Während der Paarungszeit bilden sich oft kleinere Schwärme, die jeweils nur aus Männchen oder Weibchen bestehen. Sie werden als sogenannte "Tanzgruppen" bezeichnet und sind für die Namens­gebung dieser Fliegenfamilie verantwortlich. Alle Individuen eines Schwarms fliegen dabei wild durch­einander und können so vermutlich vom jeweils anderen Geschlecht schon von weitem relativ gut ausgemacht und angeflogen werden.

Die Flugzeit der Gewürfelten Tanzfliege ist zwischen Mai und August. In dieser Zeit ist sie oft auf Lichtungen und an Waldrändern zu entdecken, wo sie Blüten besucht und deren Nektar nascht.

Was für ein Tag! Ich denke, morgen mache ich mal ne Fotopause...

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23.05.2011 - Ein Bock auf ner Nessel...

Außer offene Sandflächen und Trockenrasen gibt es in den Püttbergen auch noch andere Habitate. Der Großteil des Gebietes ist zum Beispiel Mischwald mit einem hohen Anteil an Kiefern. An den feuchteren und nährstoffreichen Wegrändern gibt es sogar Brennessel-Fluren. Wie der Name schon sagt, ist hier die Brennessel die dominante Art. Eine Pflanze die vielen Insekten als Nahrungsquelle und Kinderstube dient.

Einer dieser Leckermäuler ist der Scheckhorn-Distelbock, ein Käfer aus der Familie der Bockkäfer. Die Tiere können bis zu 2 cm groß werden und sind überall in Deutschland, in geeigneten Lebensräumen, recht häufig anzutreffen. Außer von Brennesseln ernähren sich die Käfer auch noch von Disteln und Doldenblütlern.

Agapanthia villosoviridescens
Gattungssuche Agapanthia villosoviridescens - Scheckhorn-Distelbock
X
Nr. 2011.6829bkl_r100 %
6829bkl_r
Agapanthia villosoviridescens
Scheckhorn-Distelbock
100mm; F/5.6; 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D
Agapanthia villosoviridescens
Gattungssuche Agapanthia villosoviridescens - Scheckhorn-Distelbock
X
Nr. 2011.6816ckl_r100 %
6816ckl_r
Agapanthia villosoviridescens
Scheckhorn-Distelbock
100mm; F/7.1; 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die Larven des Käfers entwickeln sich in den Stengeln der Pflanzen, überwintern dort im Larvenstadium und verpuppen sich erst im nächsten Frühling. Im Mai schlüpfen dann die Käfer daraus - es dürfte sich bei meinem Exemplar also noch um einen Jungtier handeln.

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24.05.2011 - Ein Dieb mit Handicap...

Nachdem ich mich die letzten Wochen eher mit den Bewohnern der Trockenrasengesellschaften der Püttberge beschäftige habe, versuche ich heute nun schon den zweiten Tag im Wald mein Glück. Bei meinem heutigen Morgenspaziergang fand ich am Wegrand eine kleinere Raubfliege, die auf einem Grashalm saß. Auf den zweiten Blick sah ich jedoch, daß sie scheinbar beim Schlupf Probleme gehabt haben muß und so einer ihrer Flügel nicht korrekt ausgebildet war.

Ich denke nicht, daß sie flugfähig ist und so wird sie wohl oder übel verhungern müssen. Raub­fliegen er­beuten ihre Nahrung nämlich ausschließ­lich im Flug.

Bestimmt wurde mir die Fliege als eine, nur anhand eines Fotos sehr schwer bestimmbare Strauchdieb-Art. Da es in Berlin aber nur eine Art dieser Gattung geben soll, gehe ich einmal vorsichtig davon aus, daß es sich hierbei um den Gemeinen Strauchdieb handelt.

Diese Raubfliegenart ist in Deutschland weit ver­breitet und überall auch recht häufig. An ihren Lebensraum stellt sie keine speziellen Ansprüche und besiedelt neben Wäldern auch gehölzreiche Gärten und Parkanlagen. Die Flugzeit dieser Art ist von Mai bis September.

Neoitamus cf. cyanurus
Gattungssuche Neoitamus cf. cyanurus - Gemeiner Strauchdieb ♀
X
Nr. 2011.6856dkl_r100 %
6856dkl_r
Neoitamus cf. cyanurus
Gemeiner Strauchdieb ♀
100mm; F/8; 1/5s; ISO 400
Canon EOS 50D

Am Eiablegeapparat, der auf dem Foto zugege­benermaßen leider ein wenig außerhalb der Schärfe­ebene liegt, erkennt man im Übrigen, daß es sich bei meinem Fund um ein Weibchen handelt.

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24.05.2011 - Ein Räuber und ein Zünsler...

Heute war scheinbar der Tag der Raubfliegen, denn auch am Abend war das erste Insekt, welches mir bei meinem kleinen Rundgang kurz vor Sonnenuntergang vor die Linse kam, wieder eine solche Fliege.

Diesmal war es allerdings eine Säbel-Raubfliege, die sich schon einen Schlafplatz, in Form eines vertrockneten Blütenstandes, gesucht hatte.

Sie ist ein typischer Bewohner von sandigen xero­thermen Heide- und Graslandschaften, die sich in Wäldern oder an deren Randbereichen befinden.

In Berlin und Brandenburg gibt es viele derartige Lebensräume. Die Art ist hier deshalb auch weit verbreitet und regelmäßig anzutreffen. Was Berlin betrifft, ist in dieser Beziehung allerdings ein leichter Rückgang zu verzeichnen.

Die Säbel-Raubfliege kann eine Körpergröße von bis zu 1,5 cm erreichen. Ihre Hauptflugzeit erstreckt sich von Mai bis August. In dieser Zeit ernährt sie sich von Insekten, die sie im Flug erbeutet.

Meine Fliege ist übrigens ein Männchen. Siehe hier.

Dysmachus trigonus
Gattungssuche Dysmachus trigonus - Säbel-Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.6943kl_r100 %
6943kl_r
Dysmachus trigonus
Säbel-Raubfliege ♂
100mm; F/11; 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D
Dysmachus trigonus
Gattungssuche Dysmachus trigonus - Säbel-Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.6948kl_r100 %
6948kl_r
Dysmachus trigonus
Säbel-Raubfliege ♂
100mm; F/6.3; 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D

Der zweite Fund des heutigen Abends war ein Kleinschmetterling aus der Familie der Zünsler mit dem schönen Namen Crambus lathoniellus. Er und viele seine Artgenossen sind momentan überall auf den Trockenwiesen der Püttberge unterwegs. Von weitem sind die winzigen Falter recht unscheinbar, aus der Nähe betrachtet zeigen ihre Flügel jedoch eine wunderschöne Musterung.

Es war allerdings ganz schön schwer überhaupt ein paar Nahaufnahmen zu machen, da die Falter sehr aufmerk­sam sind und einen kaum in ihre Nähe lassen. Bei einer Größe von höchstens 1 cm muß man aber schon ziemlich nah ran - auch mit nem 100 mm Makro-Objektiv. So bald ich nahe genug war, flogen sie einfach einen Grashalm weiter.

Crambus lathoniellus
Gattungssuche Crambus lathoniellus - Zünsler
X
Nr. 2011.6884_85kl_r100 %
6884_85kl_r
Crambus lathoniellus
Zünsler
100mm; F/7.1 (DFF); 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D
Crambus lathoniellus
Gattungssuche Crambus lathoniellus - Zünsler
X
Nr. 2011.6905_06kl_r100 %
6905_06kl_r
Crambus lathoniellus
Zünsler
100mm; F/5.6 (DFF); 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D

Crambus lathoniellus ist in Mitteleuropa weit verbreitet und bevorzugt offenen Graslandschaften als Lebensraum. Die Raupen der Art leben in Gespinströhren nahe des Erdbodens. Als Nahrung dienen ihnen verschiedene Gräser. Die Falter selbst fliegen vom Mai bis in den August hinein.

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25.05.2011 - Eine kleine Schlafmütze...

Am heutige Morgen war im Wald nicht viel los und so stattete ich doch wieder meinen heiß geliebten Trocken­wiesen einen Besuch ab, in der Hoffnung den einen oder anderen Bewohner noch in Morpheus' Reich vorzufinden.

Und tatsächlich, nach nicht einmal 5 Minuten Suchen, fand ich einen schlafenden Kleinen Heufalter, an dem mein Objektiv sofort Gefallen fand.

Leider war es ziemlich windig und so hatte ich meine liebe Not, trotz fast Offenblende, die Bewegungs­unschärfe in den Griff zu bekommen. Am Ende war es dann wohl eher ein Kompromiss.

Ob er wohl morgen früh wieder an der selben Stelle sitzt? Ich werde auf jeden Fall dort vorbeischauen.

Coenonympha pamphilus
Gattungssuche Coenonympha pamphilus - Kleiner Heufalter
X
Nr. 2011.6969_80kl_r100 %
6969_80kl_r
Coenonympha pamphilus
Kleiner Heufalter
100mm; F/3.5 (DFF); 1/60s; ISO 200
Canon EOS 50D

Ein paar Information zum Kleinen Heufalter gibt es im Bericht vom vorigen Jahr, als ich mich schon einmal dieser Art widmete. Damals allerdings in der Abendsonne...

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26.05.2011 - Lange Fühler...

...und ziemlich nervenaufreibend, das sind die beiden Hauptmerkmale dieser kleinen Langhornmotten-Art mit dem Namen Degeers Langfühler. Nervenaufreibend in der Hinsicht, daß ich schon seit Tagen versuche ein anständiges Bild dieses Kleinschmetterlings zu machen, die kleinen "Biester" mich dabei aber inzwischen fast in den Wahnsinn getrieben haben.

Nemophora degeerella
Gattungssuche Nemophora degeerella - Degeers Langfühler
X
Nr. 2011.7008bkl_r100 %
7008bkl_r
Nemophora degeerella
Degeers Langfühler
100mm; F/2.8; 1/125s; ISO 400
Canon EOS 50D

Sobald man nur ein klein wenig in ihre Nähe kommt, machen sie sich sofort aus dem Staub. Deshalb gebe ich nun erst einmal auf und begnüge mich mit dieser knalligen aber durchaus "künstlerisch wertvollen" Offenblende-Freihandauf­nahme.

Die Art gehört zur Familie der Miniersackmotten und ist in weiten Teilen Europas verbreitet. Sie bevorzugt Laubwälder und Parkanlagen als Lebensraum.

Die erwachsene Motte ernährt sich von Blütenpollen und Nektar. Die Raupen hingegen minieren meist in den Blättern von Buschwindröschen. Das heißt, sie fressen sich ein paar Milimeter in ein Blatt hinein und "graben" ab dort Quergänge. Die Blätter werden dabei ausgesaugt bis sie welk zu Boden fallen. Beim massenhaften Auftreten gelten sie als Schädlinge.

Die Flugzeit der Art erstreckt sich von April bis in den September hinein. Bei der großen Anzahl an Tieren, die hier im Moment herumfliegen, ergibt sich bis dahin bestimmt noch mal die Möglichkeit für das eine oder andere Foto...

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27.05.2011 - Mich laust die Laus...

Bei meinem heutigen Morgenspaziergang stolperte ich über ein eigenartiges Insekt, welches ich zunächst für eine Art Wanze hielt. Im Forum von Insektenfotos.de belehrte mich man allerdings eines Besseren. Was mir da vor die Linse gekommen ist, war keineswegs eine Wanze, sondern eine Baum- oder Rindenlaus - genauer gesagt wahrscheinlich eine Grosse Schwarze Fichtenrindenlaus.

Ich war von der Bestimmung ziemlich überrascht, denn eine "Laus" mit fast 1 cm Größe war mir bis dato auch noch nicht unter die Augen gekommen. Da sieht man wieder mal, man lernt nie aus - vor allem bei diesem Hobby nicht!

Baumläuse gehören zur Überfamilie der Blattläuse. Sie ernähren sich vom Pflanzensaft verschiedener Gehölze und bohren dazu mit ihrem langen Stechrüssel geeignete Teile ihrer Wirtspflanzen an.

Die Ausscheidungen, die sie dabei produzieren, werden von Imkern sehr geschätzt. Bienen sammeln diese nämlich auf und produzieren daraus eine köstliche Leckerei, die dann später bei uns im Supermarkt-Regal unter dem Namen "Waldhonig" zu erwerben ist. Na dann Mahlzeit!

Baumläuse sind überall in Deutschland in wald­reichen Gebieten recht häufig und können sogar in sehr großen Massen auftreten. Deshalb gelten sie auch als Forstschädlinge.

Nun kann man eine Zypressen-Wolfsmilch, wie auf dem Foto, nicht gerade als Baum bezeichnen. Die Erklärung für diesen untypischen Aufenthaltsort meines Motivs ist allerdings recht einfach.

Wie bei normalen Blattläusen gibt es auch bei Baumläusen geflügelte und ungeflügelte Tiere, wobei sich letztere sehr träge verhalten und sich ihr Leben lang meist nie von ihrem Stamm oder Zweig wegbewegen. Die geflügelte Form nutzt hingegen oft den Wind als Transportmittel und genau auf diesem Wege wird mein Exemplar wohl auf die Wolfsmilch gelangt sein.

Cinara cf. piceae
Gattungssuche Cinara cf. piceae - Grosse Schwarze Fichtenrindenlaus
X
Nr. 2011.7054dkl_r100 %
7054dkl_r
Cinara cf. piceae
Grosse Schwarze Fichtenrindenlaus
100mm; F/8; 1/15s; ISO 200
Canon EOS 50D

Bei all diesen Umständen kann man ja nicht auf eine "Baumlaus" kommen ;)

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02.06.2011 - Männertagsausflug...

Mein Männertagsausflug beschränkte sich lediglich auf einen morgentlichen Spaziergang durch die Püttberge. Ein paar hübsche Fotos waren mein Lohn - und danach ein Bier!

Aber zunächst zu den Fotos. Mein erster Fund war ein kleiner bunter Schmetterling, der unendwegt auf einer sonnigen Lichtung hin- und herflog und sich nur manchmal für wenige Minuten zu einem Sonnenbad irgendwo niederließ. Ich hatte ganz schöne Probleme überhaupt ein schönes Fotos von ihm zu machen. Zudem war das Licht trotz morgendlicher Stunde schon ziemlich hart.

Es handelte sich um einen Weißbindigen Heufalter, einem Schmetterling aus der Familie der Edelfalter. Er ist nicht ganz so häufig wie sein naher Ver­wandter, der Kleine Heufalter, aber in Deutschland nicht selten und noch überall weit verbreitet. Seine Populationen sind jedoch, wie die der meisten Edel­falter, im Rückgang begriffen.

Der Falter bevorzugt, im Gegensatz zu seiner Schwesternart, etwas höher bewachsenes Gelände und ist besonders an sonnigen Wald­rändern und lockeren Wäldern ein (noch) oft gesehener Gast.

Seine Raupen ernähren sich von Wolligem Honiggras, Schafschwingel und einigen anderen Süßgräser-Arten. Die Falter selbst fliegen jährlich in einer Generation von Mitte Mai bis Mitte August.

Coenonympha arcania
Gattungssuche Coenonympha arcania - Weißbindiger Heufalter
X
Nr. 2011.7440bkl_r100 %
7440bkl_r
Coenonympha arcania
Weißbindiger Heufalter
100mm; F/6.3; 1/640s; ISO 400
Canon EOS 50D

Mein weiterer Weg führte mich noch ein Stückchen durch den Wald. Hier blüht immernoch in großer Anzahl die Astlose Graslilie, während sie auf den offenen Sandflächen schon längst verblüht ist. Die Astlose Graslilie gehört zu den Liliengewächsen und ist in Deutschland vorallem in lichten und trockenen Wäldern heimisch. In den Püttbergen blüht sie zwischen Mai und Juni in großer Anzahl.

Anthericum liliago
Gattungssuche Anthericum liliago - Astlose Graslilie
X
Nr. 2011.7515kl_r100 %
7515kl_r
Anthericum liliago
Astlose Graslilie
100mm; F/5.6; 1/160s; ISO 200
Canon EOS 50D
Gattungssuche Unbekannte Raupe
X
Nr. 2011.7521_22bkl_r100 %
7521_22bkl_r
Unbekannte Raupe100mm; F/8 (DFF); 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D

Zum Schluß begegnete mir noch eine ca. 3 cm große Raupe eines mir momentan noch nicht bekannten Schmetterlings. Falls ich sie noch bestimmen kann, folgen hier später eventuell noch ein paar Infos.

Und dann war es auch schon Mittag und es lockte mich das Männertags-Bier...

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03.06.2011 - Zwei Berserker...

Da ich das kommende Wochenende wohl eher nicht zum Fotografieren kommen werde, beschloß ich mich heute morgen doch einmal etwas früher in die Natur zu begeben, um vielleicht doch noch den einen oder anderen Schnappschuß zu machen. Zum Glück wurde es mehr als das!

Denn tatsächlich wurde mir die große Ehre zuteil eine Paarung einer der seltensten Raubfliegenarten Deutschlands beobachten und am Ende sogar in einer mir genehmen Qualität ablichten zu können. Bei dieser Raubfliege handelt es sich um die Berserkerfliege, die bis vor wenigen Jahren in Berlin noch als ausgestorben bzw. verschollen galt und erst 2003 nach über 100 Jahren wieder für das Gebiet nachgewiesen werden konnte.

Echthistus rufinervis
Gattungssuche Echthistus rufinervis - BerserkerfliegeRaubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.7530kl_r100 %
7530kl_r
Echthistus rufinervis
Berserkerfliege
100mm; F/8; 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D
Echthistus rufinervis
Gattungssuche Echthistus rufinervis - BerserkerfliegeRaubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.7544bkl_r100 %
7544bkl_r
Echthistus rufinervis
Berserkerfliege
100mm; F/10; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D

Bis jetzt ist noch sehr wenig über die Standort­vorlieben dieser Art bekannt. Sie scheint aber eine Vorliebe für sandige und trockenwarme Habi­tate zu haben. Ihre Flugzeit ist von Mitte Mai bis Anfang August.

Nachdem die Kopula beendet war, flogen beide wieder getrennte Wege. Den des Weibchens verfolgte ich noch ein Stück und so entstanden auch noch ein paar Aufnahmen ohne Männchen.

Echthistus rufinervis
Gattungssuche Echthistus rufinervis - BerserkerfliegeRaubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.7547kl_r100 %
7547kl_r
Echthistus rufinervis
Berserkerfliege
100mm; F/8; 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D

Echthistus rufinervis
Gattungssuche Echthistus rufinervis - Berserkerfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.7561bkl_r100 %
7561bkl_r
Echthistus rufinervis
Berserkerfliege ♀
100mm; F/11; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D
Echthistus rufinervis
Gattungssuche Echthistus rufinervis - Berserkerfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.7579kl_r100 %
7579kl_r
Echthistus rufinervis
Berserkerfliege ♀
100mm; F/6.3; 1/20s; ISO 200
Canon EOS 50D

Alle Informationen zur Berserkerfliege stammen im übrigen von der Webseite Zur Kenntnis der Raubfliegen Deutschlands von Danny Wolff - in dessen Kartierungsprojekt auch meine Funddaten einfließen.

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07.06.2011 - Da ist das Weibchen...

Nach einem nächtlichen Unwetter, mit sinnflut­artigen Regenfällen und Sturmböhen, hatte ich eigentlich gar keine große Hoffnung heute morgen überhaupt etwas vor meine Linse zu bekommen. Trotzdem bin ich losgezogen und hatte wider Erwarten Glück.

Zwar sahen die Trockenrasenflächen der Püttberge ziemlich verwüstet aus und vor allem von den offenen Hängen hatte es auch große Mengen an Sand heruntergespült, aber das Leben war bereits wieder am erwachen.

Überall krabbelten völlig versandete Grashüpfer und Ödlandschreckenlarven und auch ein paar Zünsler flogen schon wieder im Gras herum. Doch leider waren die im Augenblick allesamt ziemlich unfotogen. Ich wollte schon wieder nach Hause gehen, als ich doch noch etwas fotografierbares entdeckte.

Auf einer von den Wassermassen sichtlich mitgenom­menen und verdreckten Kresse-Pflanze, saß tatsäch­lich ein völlig intaktes und vor allem trockenes Exemplar einer Säbel-Raubfliege. Wahr­scheinlich war sie schon früh am Morgen wieder nach oben gekrabbelt, nachdem es sich über Nacht wohl eher im schützenden Tiefgras vor dem Unwetter versteckt gehalten haben muß.

Diesmal handelte es sich allerdings um ein Weibchen, was mich sehr freute, da ich ein solches bisher noch nicht fotografieren konnte. Im Gegen­satz zum Männchen endet dessen Körper in einem deutlich sichtbaren Eiablegeapparat.

Lange fotografieren konnte ich sie allerdings nicht, denn auf einmal fing es auch schon wieder an zu regnen. So blieb es dann auch "nur" bei einem herzeigbarem Foto.

Dysmachus trigonus
Gattungssuche Dysmachus trigonus - Säbel-Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.7760bkl_r100 %
7760bkl_r
Dysmachus trigonus
Säbel-Raubfliege ♀
100mm; F/8; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D

Ein paar weitere Infos zur Säbel-Raubfliege gibt es im Bericht zum Männchen.

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07.06.2011 - Gute Nacht...

Nach dem erfolgreichen Morgen kam ich natürlich an einem abendlichen Spaziergang nicht vorbei. Heute war ich allerdings schon sehr spät dran und so erwischte ich gleich mehrere Insekten, die sich bereits zum Schlafen fertig gemacht hatten. Meine beiden ersten Motive bildeten sogar eine Art Schlaf­gemeinschaft auf einer vertrockneten Feldbeifuß-Pflanze. Das heißt, eigentlich schliefen hier gleich mehrere Tiere beider Arten.

Anthidium strigatum
Gattungssuche Anthidium strigatum - Kleine Harzbiene
X
Nr. 2011.7879kl_r100 %
7879kl_r
Anthidium strigatum
Kleine Harzbiene
100mm; F/11; 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D

Zum einen waren da zwei höchsten 7 mm große Harzbienen, die sich in ihrer typischen Schlaf­stellung an den Ästen festgebissen hatten und zum anderen drei noch viel kleinere Goldwespen.

Die Kleine Harzbiene ist überall in Europa weit verbreitet. Sie bevorzugt warme und trockene Lebensräume unterschiedlichster Art. In Berlin und Brandenburg gilt sie als nicht gefährdet, für Gesamt-Deutschland steht die Art allerdings schon auf der Vorwarnstufe der Roten Liste.

Als Trachtpflanze bevorzugt diese Biene Hornklee, nutzt aber auch Vertreter anderer Pflanzenfamilien. Ihre Flugzeit ist von Juni-August.

Bei den Goldwespen handelte es sich mit Holopyga generosa um eine in Deutschland sehr häufige Art. In Mitteleuropa kommen ca. 100 Arten vor, die der Familie der Goldwespen angehören.

Holopyga generosa
Gattungssuche Holopyga generosa - Goldwespe
X
Nr. 2011.7889kl_r100 %
7889kl_r
Holopyga generosa
Goldwespe
100mm; F/6.3; 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die meisten von ihnen sind sehr klein und aufgrund ihres bunten und metallisch glänzenden Körpers leicht dieser Familie zuzuordnen. Fast alle ernähren sich parasitär von den Larven anderer Wespen und Bienen. Genaueres über Holopyga generosa konnte ich jedoch leider bisher noch nicht herausfinden.

Zum Schluß war die Sonne schon fast unterge­gangen, als mir kurz vor meiner Haustür noch eine schlafende Kleinlibelle im hohen Gras auffiel. Ein Weibchen der Blauen Federlibelle wollte wohl hier ihre Nacht verbringen. Also doch noch einmal Stativ aufgebaut und ein paar Bilder gemacht, auch wenn eigentlich kein richtiges Licht mehr dafür da war.

Die Blaue Federlibelle gehört zur Familie der Federlibellen und ist gleichzeitig deren einziger Vertreter in Mitteleuropa.

Als Lebensraum bevorzugt sie stille oder nur lang­samfließende Gewässer in klimatisch warm gele­genen Gebieten. Sie ist eine typische Flachlandart und siedelt nur selten im Gebirge, steigt jedoch nie über 700 m Höhe.

Platycnemis pennipes
Gattungssuche Platycnemis pennipes - Blaue Federlibelle ♀
X
Nr. 2011.7900kl_r100 %
7900kl_r
Platycnemis pennipes
Blaue Federlibelle ♀
100mm; F/3.5; 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D

Man kann die Art in unseren Breiten von Mitte Mai bis in den September hinein beobachten. Der Verbrei­tungshöhepunkt liegt allerdings in den Monaten Juni und Juli.

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09.06.2011 - Spaziergang am späten Nachmittag...

Bei meinem heutige Spaziergang am späten Nachmittag verzichtete ich mal wieder auf mein Stativ und beschloß ein paar Freihandaufnahmen zu schießen. Im Ergebnis sitzt zwar die Schärfe meist nicht ganz optimal, aber was soll's.

Die ersten drei Aufnahmen zeigen einen Wachtelweizen-Scheckenfalter, der sich schon zur Ruhe gesetzt hatte, aber während, in meiner Anwesenheit, die Sonne erneut hinter den Wolken hervorkam, wohl noch eine letzte Runde drehen wollte. Mann sieht hier schön, wie er seine Flügel öffnet, um sich für den Flug aufzuwärmen. Leider war das Licht doch noch recht hart, die Farbstimmung allerdings um so schöner.

Melitaea athalia
Gattungssuche Melitaea athalia - Wachtelweizen-Scheckenfalter
X
Nr. 2011.8041kl_r100 %
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Melitaea athalia
Wachtelweizen-Scheckenfalter
100mm; F/5.6; 1/500s; ISO 400
Canon EOS 50D
Melitaea athalia
Gattungssuche Melitaea athalia - Wachtelweizen-Scheckenfalter
X
Nr. 2011.8045kl_r100 %
8045kl_r
Melitaea athalia
Wachtelweizen-Scheckenfalter
100mm; F/5.6; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 50D

Melitaea athalia
Gattungssuche Melitaea athalia - Wachtelweizen-Scheckenfalter
X
Nr. 2011.8046kl_r100 %
8046kl_r
Melitaea athalia
Wachtelweizen-Scheckenfalter
100mm; F/5.6; 1/500s; ISO 400
Canon EOS 50D

Ein paar Infos zum Wachtelweizen-Scheckenfalter gibt es in meinem letzten Bericht aus der Oberlausitz.

Die anderen beiden heute entstandenen Fotos zeigen die Larve einer Blattwespe, deren genaue Art ich bisher leider noch nicht in Erfahrung bringen konnte. Auf den ersten Blick hielt ich mein Motiv sogar für eine Schmetterlingsraupe. Allerdings schließen das die zu große Anzahl an Beinen und die "Knopfäuglein" aus.

Gattungssuche Unbekannte Blattwespenlarve
X
Nr. 2011.8007kl_r100 %
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Unbekannte Blattwespenlarve100mm; F/5; 1/400s; ISO 400
Canon EOS 50D
Gattungssuche Unbekannte Blattwespenlarve
X
Nr. 2011.8013kl_r100 %
8013kl_r
Unbekannte Blattwespenlarve100mm; F/5; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 50D

Nachdem ich ein paar Standardansichten probiert hatte, fing die Kleine am Ende auch noch an für mich zu posen. Sieht irgendwie knuffig aus, wie ich finde.

Und zu guter letzt stöberte ich auf dem Nachhause­weg noch ein Männchen einer Frühen Heidelibelle auf, welches sich bereits ein Nacht­lager im hohen Gras gesucht hatte.

Die sehr wärmeliebende Art wird bei uns in Deutsch­land bisher lediglich als Wanderart geführt und fliegt jedes Jahr aus dem Mittelmeerraum erneut ein. Sie pflanzt sich zwar häufig hier fort, ob es den Larven allerdings gelingt den Winter zu überstehen, ist bisher noch nicht vollständig geklärt.

Aufgrund der allgemeinen Klimaerwärmung könnte ich mir das aber durchaus vorstellen - vor allem in Lagen, die eh schon wärmebegünstigt sind.

Durch ihre typischen blauen Augen ist die Art sehr leicht von allen anderen heimischen Heidelibellen zu unterscheiden.

Sympetrum fonscolombii
Gattungssuche Sympetrum fonscolombii - Frühe Heidelibelle ♂
X
Nr. 2011.8070ckl_r100 %
8070ckl_r
Sympetrum fonscolombii
Frühe Heidelibelle ♂
100mm; F/5.6; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D

Ein paar weitere Infos zur Art gibt es auch in meinem Kreta-Bericht vom letzten Jahr.

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10.06.2011 - Kokon mit Dingens...

In letzter Zeit sind mir in den Püttbergen an vielen Stellen kleine circa 1 cm große Kokons aufgefallen, die meist an Grashalmen oder -blättern verankert waren. Ich gehe davon aus, daß es sich hierbei um die Kinderstube einer Schmetterlingsart handelt.

Bei meinem heutigen Morgenspaziergang fiel mir allerdings ein Kokon besonders auf, da aus ihm eine Puppe herausragte. Möglicherweise hatte die Raupe bei der Verpuppung ja zu wenig Platz. Eine plausiblere Alternative wäre jedoch, daß die Raupe von einem Parasiten befallen ist - eventuell einer Raupenfliege - und deren Larve sich nun ins Freie gebohrt und anschließend verpuppt hat.

Gattungssuche Kokon mit Parasitenpuppe
X
Nr. 2011.8103bkl_r100 %
8103bkl_r
Kokon mit Parasitenpuppe100mm; F/8; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D
Gattungssuche Kokon mit Parasitenpuppe
X
Nr. 2011.8104kl_r100 %
8104kl_r
Kokon mit Parasitenpuppe100mm; F/11; 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D

Auf jeden Fall sah das Ganze sehr interessant aus und ich werde die Kokons und speziell diesen Einen in nächster Zeit mal weiter beobachten. Vielleicht werde ich ja zufällig Zeuge eines Schlupfes.

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10.06.2011 - Männchen zum Weibchen...
Platycnemis pennipes
Gattungssuche Platycnemis pennipes - Blaue Federlibelle ♂
X
Nr. 2011.8147kl_r100 %
8147kl_r
Platycnemis pennipes
Blaue Federlibelle ♂
100mm; F/5; 1/160s; ISO 400
Canon EOS 50D

Nach dem ich vor drei Tagen das Weibchen der Blauen Federlibelle in den Püttbergen ablichten konnte, flog mir heute an fast identischer Stelle das Männchen dieser Art über den Weg.

Mangels Stativ ist leider die Schärfe der Bilder eher suboptimal, aber für Freihandaufnahmen gerade noch so zu akzeptieren.

Im Gegensatz zum Weibchen sieht man beim Männchen auf den ersten Blick, warum die Art "Blaue" Federlibelle heißt. Das Weibchen war ja eher blaßgrünlich und grau gefärbt.

Die Federlibelle verdankt ihren Namen im Übrigen den fischgrätenartigen Dornen an ihren Beine, die diese auch ein wenig wie Federn aussehen lassen.

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12.06.2011 - Raupenfliegen...
Cylindromya auriceps
Gattungssuche Cylindromya auriceps - Raupenfliege
X
Nr. 2011.8274bkl_r100 %
8274bkl_r
Cylindromya auriceps
Raupenfliege
100mm; F/8; 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D

In den letzten Tagen konnte ich hier vermehrt Raupenfliegen der Art Cylindromya auriceps beo­bachten und fotografieren. Leider immer nur ein paar wenige Bilder, da die Fliegen meist recht agil waren. Am heutigen Abend habe ich meine kleine Serie nun beenden können.

Die Art gehört zur großen Familie der Raupenfliegen, die in Mitteleuropa mit etwa 500 Arten vertreten ist. Die Raupenfliegen werden weiterhin in vier Unterfamilien unterschieden, wobei mein Fund in die Familie Phasiinae eingeordnet werden kann. Diese Familie parasitiert überwiegend an Wanzen.

Die Larven der Fliegen entwickeln sich dabei meist in erwachsenen Tieren und bohren sich zur Verpup­pung ins Freie. Interessanterweise ist dieser Befall für den Wirt hier meist nicht tödlich. Bei vielen sich parasitär entwickelnden Arten ist das jedoch anders.

Cylindromya auriceps
Gattungssuche Cylindromya auriceps - Raupenfliege
X
Nr. 2011.8082kl_r100 %
8082kl_r
Cylindromya auriceps
Raupenfliege
100mm; F/11; 1.3s; ISO 200
Canon EOS 50D

In Deutschland gibt es eine ganze Reihe ähnlicher Cylindromya-Arten, wobei die meisten davon keinen durchgehenden schwarzen Streifen auf ihrem Körper aufweisen, oder wenn doch, die roten Zeichnungen der Tergite viel kleiner ausfallen. Die Art ist also relativ einfach zu erkennen.

Genauere Informationen zur Art selbst habe ich allerdings nicht finden können.

Cylindromya auriceps
Gattungssuche Cylindromya auriceps - Raupenfliege
X
Nr. 2011.8280kl_r100 %
8280kl_r
Cylindromya auriceps
Raupenfliege
100mm; F/8; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D
Cylindromya auriceps
Gattungssuche Cylindromya auriceps - Raupenfliege
X
Nr. 2011.8091bkl_r100 %
8091bkl_r
Cylindromya auriceps
Raupenfliege
100mm; F/5.6; 1/5s; ISO 640
Canon EOS 50D

Doch das war nicht die einzige Raupenfliegenart, die mir in den Püttbergen in den letzten Tagen über den Weg flog. Außerdem gab es da noch ein weitaus winzigeres Modell...

Es handelte sich dabei um einen weiteren Vertreter der Unterfamilie Phasiinae, mit dem lateinischen Namen Phasia obesa. Im Gegensatz zu der obigen Art, die ungefähr 1 cm groß war, ist Phasia obesa, mit ca. 4 mm Körpergröße, aber geradezu winzig.

Ich habe sie auch nur anhand ihrer, im Vergleich zum restlichen Körper, riesigen Augen überhaupt wahrge­nommen. Leider ist nur ein Bild von diesem Winzling entstanden, bevor er auch schon wieder das Weite suchte.

Die Art fliegt von Juni bis September und bevorzugt vorallem Wiesen und Waldränder als ihren Lebens­raum. Ihre Larven entwickeln sich in verschiedenen Wanzenarten. Dabei nutzen sie sowohl erwachsene Tiere als auch ihre Larven.

Phasia obesa
Gattungssuche Phasia obesa - Raupenfliege
X
Nr. 2011.8077kl_r100 %
8077kl_r
Phasia obesa
Raupenfliege
100mm; F/8; 1/1s; ISO 200
Canon EOS 50D

Ich hoffe, daß ich in Zukunft noch ein paar Vertreter dieser sehr interessanten Fliegenfamilie vor die Linse bekomme - gesehen habe ich bereits noch ein paar.

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13.06.2011 - Noch mehr Goldwespen...

Nachdem ich vor einer Woche den Schlafplatz von ein paar Goldwespen entdeckt habe, beschloß ich an den folgende Abenden immer einmal wieder vorbei zu schauen, um zu sehen wer sich so eingefunden hat. Neben Holopyga generosa, von der ich damals schon ein Bild machen konnte, entdeckte ich außerdem mit Holopyga chrysonota noch eine zweite Art dieser Gattung. Scheinbar ist der Platz sehr begehrt.

Holopyga chrysonota
Gattungssuche Holopyga chrysonota - Goldwespe
X
Nr. 2011.8130kl_r100 %
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Holopyga chrysonota
Goldwespe
100mm; F/8; 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D
Holopyga generosa
Gattungssuche Holopyga generosa - Goldwespe
X
Nr. 2011.8308kl_r100 %
8308kl_r
Holopyga generosa
Goldwespe
100mm; F/8; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D
Holopyga chrysonota
Gattungssuche Holopyga chrysonota - Goldwespe
X
Nr. 2011.8125bkl_r100 %
8125bkl_r
Holopyga chrysonota
Goldwespe
100mm; F/8; 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D
Holopyga generosa
Gattungssuche Holopyga generosa - Goldwespe
X
Nr. 2011.8295bkl_r100 %
8295bkl_r
Holopyga generosa
Goldwespe
100mm; F/11; 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D

Goldwespen sind anhand von Fotos nur sehr schwer zu bestimmen. In den Foren von hymis.de und insektenfotos.de wurde mir da sehr kompentent weitergeholfen. Ich möchte mich an dieser Stelle dafür bei allen Beteiligten bedanken.

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14.06.2011 - Einen spitzen Fleck...

...hatte sich da ein Spitzenfleck - Weibchen ausgesucht. Zumindest für mich - denn in dieser Position lies es sich optimal auf meinen Chip bannen. Da es gerade geregnet hatte, saß sie auch eine ganze Weile so da.

Libellula fulva
Gattungssuche Libellula fulva - Spitzenfleck ♀
X
Nr. 2011.8317ckl_r100 %
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Libellula fulva
Spitzenfleck ♀
100mm; F/5.6; 1/80s; ISO 200
Canon EOS 50D

Der Spitzenfleck stammt aus der Familie der Segellibellen und gehört damit zu den Großlibellen. Seine Flügelspannweite kann bis zu 8 cm betragen. Im Gegensatz zum hier gezeigten bräunlich-orangenen Weibchen, ist die Färbung des männ­lichen Hinterleibs blau bereift.

Die Hauptflugzeit beschränkt sich auf die Monate Mai und Juni. Er bevorzugt stehende und langsam­fließende, saubere Gewässer mit sonnenbeschie­nenen Schilfbeständen am Ufer, als seinen Lebens­raum.

Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich hauptsächlich auf Mitteleuropa. In Deutschland steht der Spitzenfleck auf der Roten Liste gefährdeter Arten und gilt als "stark gefährdet"!

Achtung! Die Art wird häufig mit dem Großen Blaupfeil oder dem Plattbauch verwechselt.

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17.06.2011 - Experimente...

Scheinbar ist zur Zeit Raubfliegen-Saison, denn auch heute flog mir wieder eine vor die Linse. Obwohl - eigentlich saß sie, in Erwartung der ersten Sonnenstrahlen, auf dem vertrockneten Halm einer alten Brennessel nur so rum. Auch als ich mich ihr näherte, zeigte sie keinerlei Scheu.

Zwar führte meine Anwesenheit bei ihr zu ein wenig Hin- und Hergelaufe, zum Wegfliegen allerdings fehlte wohl noch ein wenig zur nötigen Betriebs­temperatur. Zum Glück für mich!

Bei der Raubfliege handelte es sich um das Männchen einer Goldafterfliege. Die Art kommt in Mitteleuropa hauptsächlich im Tiefland vor und bevorzugt dort warme und sandige Lebensräume, die ihr genügend offene Bereiche bieten.

In Deutschland scheint ihr Vorkommen im Rückgang begriffen zu sein. In Berlin steht sie auf der Vorwarnstufe zur Roten Liste.

Antipalus varipes
Gattungssuche Antipalus varipes - Goldafterfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.8368kl_r100 %
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Antipalus varipes
Goldafterfliege ♂
100mm; F/11; 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D
Antipalus varipes
Gattungssuche Antipalus varipes - Goldafterfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.8403kl_r100 %
8403kl_r
Antipalus varipes
Goldafterfliege ♂
100mm; F/11; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D

Weil mich die Fliege recht lange gewähren ließ, hatte ich Zeit für ein paar fotografische Experimente. Zuerst drei Bilder, die recht anschaulich verdeutlichen, wie sich durch das Ändern der Lichtsituation die Aussagekraft eines Bildes ändern kann. Das kann wolkenbedingt zufällig geschehen oder per Abschatten, wie beim ersten Bild, auch selbst "manipuliert" werden.

Antipalus varipes
Gattungssuche Antipalus varipes - Goldafterfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.8395kl_r100 %
8395kl_r
Antipalus varipes
Goldafterfliege ♂
100mm; F/7.1; 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D
Antipalus varipes
Gattungssuche Antipalus varipes - Goldafterfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.8398kl_r100 %
8398kl_r
Antipalus varipes
Goldafterfliege ♂
100mm; F/9; 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D
Antipalus varipes
Gattungssuche Antipalus varipes - Goldafterfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.8399kl_r100 %
8399kl_r
Antipalus varipes
Goldafterfliege ♂
100mm; F/9; 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D

Jetzt folgen zwei, die zeigen, wie sich der gewählte Abbildungsmaßstab auf ein Bild auswirken kann. Während das erste Bild durch mehr Raum die wahren Dimensionen der Fliege im Bezug zu ihrem Lebensraum verdeutlicht, zeigt das zweite viel mehr Details. Um den Hintergrund in beiden Fällen schön gleichmäßig aufzulösen, ist die Wahl der richtigen Blende extrem wichtig!

Antipalus varipes
Gattungssuche Antipalus varipes - Goldafterfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.8385kl_r100 %
8385kl_r
Antipalus varipes
Goldafterfliege ♂
100mm; F/4; 1/100s; ISO 200
Canon EOS 50D
Antipalus varipes
Gattungssuche Antipalus varipes - Goldafterfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.8393kl_r100 %
8393kl_r
Antipalus varipes
Goldafterfliege ♂
100mm; F/11; 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D

Und zu guter Letzt habe ich noch ein wenig mit der Perspektive gespielt.

Antipalus varipes
Gattungssuche Antipalus varipes - Goldafterfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.8374bkl_r100 %
8374bkl_r
Antipalus varipes
Goldafterfliege ♂
100mm; F/8; 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D
Antipalus varipes
Gattungssuche Antipalus varipes - Goldafterfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.8379kl_r100 %
8379kl_r
Antipalus varipes
Goldafterfliege ♂
100mm; F/8; 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D

Man sieht, einfach so mal drauflos knipsen kann zwar auch zu schönen Bildern führen, jedoch ein wenig Planung im Vorraus, erhöht die Chancen darauf beträchtlich. Vorausgesetzt natürlich - das Motiv spielt mit ;-)

Bestimmt wurde die Art, wie die meisten der von mir hier gezeigten Raubfliegen, im Übrigen von Danny Wolff. Vielen Dank dafür!

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18.06.2011 - Ein Wolf im Fliegenpelz...

Wochenende! Das heißt für mich, vor dem Frühstück raus in die Püttberge und fotografieren was bei "Drei" nicht in der Luft ist. Am heutigen kühlen Morgen war das so Einiges, was da noch schlafend am Halm hing.

Allerdings hatte ich die meisten dieser Langschläfer irgend­wann schon mal vor meiner Linse gehabt und war deshalb nicht so richtig glücklich. Das ändert sich aber schlagartig, als ich eine riesige, wunderschöne, buntgefärbte Raubfliege entdeckte.

Es war ein Weibchen der Großen Wolfsfliege, einer der seltensten Raubfliegen Deutschlands. Zwar sind Berlin und Brandenburg zwei der Hauptverbreitungs­gebiete der Art, trotzdem ist sie auch hier äußerst selten. Es gibt momentan nur etwa 30 bekannte Vor­kommen in ganz Deutschland.

Der bevorzugte Lebensraum der Fliege sind warme, offene Sandflächen, wie z.B. Binnendünen oder auch Bahnbrachen. Hier fliegen die Tiere von Mitte Juni bis Anfang August umher und sind durch ihre enorme Größe kaum zu übersehen.

Die Große Wolfsfliege kann nämlich eine Körperlänge von bis zu 2,5 cm erreichen und zählt damit zu den größten Raubfliegen Mitteleuropas.

Ein weiterer Unterschied zu den meisten bei uns einheimischen Raubfliegen ist der sehr ausgeprägte Geschlechtsdimorphismus zwischen Männchen und Weibchen. Während das Männchen blau­schwarze Flügel und einen schwarzen Körper besitzt, sind die Flügel des Weibchens bräunlich und dessen mittlere Hinterleibssegmente orangerot gefärbt. Untypischer­weise fürs Tierreich ist hier also mal die Frau echt hübscher als ihr Mann...

Zur Entwicklung wäre noch zu erwähnen, daß die Weibchen ihre Eier interessanterweise direkt in den Sandboden ablegen und dabei eine Art "Sandkokon" erzeugen, in den sie gleich mehrere Eier gemeinsam ablegen.

Dasypogon diadema
Gattungssuche Dasypogon diadema - Große Wolfsfliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.8480kl_r100 %
8480kl_r
Dasypogon diadema
Große Wolfsfliege ♀
100mm; F/9; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D

Und da ich mir dachte, so ein Weibchen braucht doch noch das passende Männchen, suchte ich am nächsten Morgen die Umgebung noch etwas genauer ab und siehe da, das Glück war mir tatsächlich hold. Allerdings tat ich mich diesmal sehr viel schwerer ein brauchbares Foto zu machen. Das komplett schwarze Männchen der Großen Wolfsfliege war im Gegensatz zum hellen Hintergrund einfach viel zu kontrastreich.

Dasypogon diadema
Gattungssuche Dasypogon diadema - Große Wolfsfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.8518kl_r100 %
8518kl_r
Dasypogon diadema
Große Wolfsfliege ♂
100mm; F/11; 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D
Dasypogon diadema
Gattungssuche Dasypogon diadema - Große Wolfsfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.8505kl_r100 %
8505kl_r
Dasypogon diadema
Große Wolfsfliege ♂
100mm; F/8; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D

Aber wieder einmal muß ich sagen, es hat sich echt gelohnt in die Nähe eines so interessanten und artenreichen Gebietes wie den Püttbergen zu ziehen. Und ich denke, daß wird noch nicht die letzte Überraschung gewesen sein, die mir hier vor mein Objektiv kommt...

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19.06.2011 - Als Ausgestorben...

bzw. verschollen galt die Italienische Schönschrecke in Berlin noch bis zum Jahre 2004. Zwar wurde sie inzwischen auch an anderer Stelle wiederentdeckt, die Population in den Püttbergen ist aber scheinbar bisher noch nicht bekannt. Da ich mehrere Tiere dieser Art bereits im vorigen Jahr an ziemlich genau der selben Stelle fotografieren konnte, gehe ich auch davon aus, daß es sich hierbei um eine stabile Population handelt und sich das heute von mir abgelichtete Exemplar nicht nur auf der "Durchreise" befand.

Calliptamus italicus
Gattungssuche Calliptamus italicus - Italienische Schönschrecke
X
Nr. 2011.8583_82kl_r100 %
8583_82kl_r
Calliptamus italicus
Italienische Schönschrecke
100mm; F/5.6 (DFF); 1/125s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die Italienische Schönschrecke ist eine Kurzfühler­schrecke aus der Familie der Feldheuschrecken und hat ihren Verbreitungsschwerpunkt eigentlich im Mittelmeerraum.

Nördlich der Alpen kommt sie nur in sehr wenigen und meist wärmebegünstigten Gebieten vor. Sie besiedelt dort warme schwach bewachsene Trocken­rasen, Felsfluren oder sandige Steppen.

Ihre Populationen sind überall in Mitteleuropa stark rückläufig. Da die Art vielerorts bereits nicht mehr nachweisbar ist, ist zu befürchten, daß sie über kurz oder lang ganz aus Mitteleuropa verschwinden wird.

In Deutschland steht die Art auf der Roten Liste und wird dort als "vom Aussterben bedroht" geführt!

Reife Tiere der Art findet man von Juni bis Oktober. Bei hohen Temperaturen sind diese meist sehr aktiv. Sie können gut fliegen und fallen dabei durch ihre knallroten Hinterflügel sofort auf. Anders hätte auch ich mein durch seine Körperzeichnung ansonsten perfekt getarntes Motiv nie entdeckt.

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20.06.2011 - Miniraupenfliege...

Am Nachmittag, bei einem Minispaziergang, entdeckte ich eine weitere winzige Raupenfliege, die aber, im Gegensatz zu der Letzten, eine gelb-schwarz gemusterte Körperzeichnung aufwieß. Die Fliege war höchstens 4 mm groß und erwieß sich als ein männliches Exemplar von Cistogaster globosa. Die Weibchen dieser Art sind dagegen komplett schwarz gefärbt.

Als Lebensraum bevorzugen die Winzlinge trockene und offene Wiesen. Sie kommen überall in Europa vor, sind aber vor allem in wärmeren Gegenden Mitteleuropas oft sehr häufig anzutreffen. Im noch wärmeren Mittelmeerraum ist die Art hingegen sehr selten.

Cistogaster globosa
Gattungssuche Cistogaster globosa - Raupenfliege ♂
X
Nr. 2011.8606kl_r100 %
8606kl_r
Cistogaster globosa
Raupenfliege ♂
100mm; F/8; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D
Cistogaster globosa
Gattungssuche Cistogaster globosa - Raupenfliege ♂
X
Nr. 2011.8612kl_r100 %
8612kl_r
Cistogaster globosa
Raupenfliege ♂
100mm; F/6.3; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D

Cistogaster globosa fliegt von Mai bis August in zwei Generationen. Ihre Eier legen die Fliegen auf Wanzen der Gattung Aelia ab. Die Larven bohren sich dann in den Wirt ein und verlassen ihn erst zur Verpuppung wieder, die anschließend im Erdboden stattfindet.

Vielen Dank für die Bestimmung an Erikas aus dem Forum von Diptera.info.

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20.06.2011 - Na endlich...

Schon seit dem vorigen Jahr habe ich gehofft mal eine Sandwespe an ihrer Schlafstelle ausfzuspüren - leider bisher ohne Erfolg. Ich sehe zwar während meiner Touren immer wieder mal ein fliegendes bzw. recht agil herumkrabbelndes Exemplar, aber eine Sandwespe, die sich an irgendwo zum Schlafen festgebissen hat, habe ich bis heute in den Püttbergen noch nicht entdecken können. Bis heute...

Denn bei meinem abendlichen Spaziergang fand ich tatsächlich ein Exemplar an einer vertrockneten Ähre. Zwar hatte sich mein Fund noch nicht festgebissen, aber zumindest schon mal ihre typische Schlafhaltung eingenommen.

Es handelte sich um eine Gemeine Sandwespe, eine von lediglich drei in Deutschland vorkommenden Arten der Gattung Ammophila - und mit bis 2,5 cm Körperlänge noch dazu die Größte.

Die Art kommt überall in Europa und auch in großen Teilen Asiens vor. In Mitteleuropa ist sie die häufgste Sandwespenart überhaupt und gilt daher nicht als gefährdet.

Sie bevorzugt sandige und vegetationsarme Lebens­räume und ist damit in Binnendünen, wie den Püttbergen, zwangsläufig ein oft gesehenes Insekt.

Die Flugzeit der Gemeinen Sandwespe erstreckt sich von Mai bis Oktober. Meistens bildet die Art dabei sogar zwei Generation aus.

Ammophila sabulosa
Gattungssuche Ammophila sabulosa - Gemeine Sandwespe
X
Nr. 2011.8694kl_r100 %
8694kl_r
Ammophila sabulosa
Gemeine Sandwespe
100mm; F/11; 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D

Zur Lebensweise wäre noch zu sagen, daß alle Sandwespenarten ihre Eier in selbstgegrabene Bruthöhlen ablegen. Zu dem meist einzelnen Ei werden dann Raupen oder Blattwespenlarven eingetragen, die der späteren Larve als Nahrung dienen. Einige Arten entwickeln hierbei eine regelrechte Brutpflege und füttern die Larven auch noch während ihrer weiteren Entwicklung.

Die Gemeine Sandwespe gehört allerdings nicht dazu. Von ihr werden lediglich am Anfang nur ein bis zwei, dafür meist sehr große, Raupen ins Nest eingetragen. Nicht selten handelt es sich hierbei um Eulenraupen.

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21.06.2011 - Freihand...

Obwohl ich inzwischen schon einige Bilder vom Wachtelweizen-Scheckenfalter gemacht habe, konnte ich auch bei meinem heutigen Spaziergang nicht widerstehen - vor allem bei dem tollen Licht! Leider hatte ich kein Stativ dabei und so ist meine Ausrichtung und die Schärfe evtentuell nicht ganz optimal gewesen.

Melitaea athalia
Gattungssuche Melitaea athalia - Wachtelweizen-Scheckenfalter
X
Nr. 2011.8751bkl_r100 %
8751bkl_r
Melitaea athalia
Wachtelweizen-Scheckenfalter
100mm; F/5.6; 1/100s; ISO 400
Canon EOS 50D
Melitaea athalia
Gattungssuche Melitaea athalia - Wachtelweizen-Scheckenfalter
X
Nr. 2011.8776kl_r100 %
8776kl_r
Melitaea athalia
Wachtelweizen-Scheckenfalter
100mm; F/5.6; 1/80s; ISO 400
Canon EOS 50D


Melitaea athalia
Gattungssuche Melitaea athalia - Wachtelweizen-Scheckenfalter
X
Nr. 2011.8777kl_r100 %
8777kl_r
Melitaea athalia
Wachtelweizen-Scheckenfalter
100mm; F/5.6; 1/100s; ISO 400
Canon EOS 50D

Infos zur Art gibt es hier.

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27.06.2011 - Des Rätsels Lösung...

...zumindest dessen erster Teil. Ich weiß nun nämlich, wem die vielen kleinen Kokons an den Grashalmen gehören, die ich schon seit einigen Tagen beobachte. Der "Übeltäter" ist eine kleine Blattwespe mit dem Namen Gilpinia virens. Heute konnte ich sie beim bzw. kurz nach dem Schlüpfen beobachten.

Leider ist es mir bisher nicht gelungen weitere Informationen zu dieser Art zu erlangen.

Gilpinia virens
Gattungssuche Gilpinia virens - Blattwespe
X
Nr. 2011.8797_8802bkl_r100 %
8797_8802bkl_r
Gilpinia virens
Blattwespe
100mm; F/5 (DFF); 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D
Gilpinia virens
Gattungssuche Gilpinia virens - Blattwespe
X
Nr. 2011.8789kl_r100 %
8789kl_r
Gilpinia virens
Blattwespe
100mm; F/8; 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D

Jetzt bleibt mir nur noch herauszufinden, welcher Parasit einige von ihren Kokons befallen hat - siehe hier.

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30.06.2011 - Goldafterfliegenweibchen...

Nachdem ich vor zwei Wochen schon das Männchen der Goldafterfliege vor der Linse hatte, ist es mir heute gelungen das dazugehörige Weibchen abzu­lichten.

Dabei muß ich aber ehrlich zugeben, daß ich zum Zeitpunkt des Fotografierens noch nicht wußte, um was es sich dabei handelt. Nur das es eine Raubfliege ist, war mir natürlich klar.

Erst im Insektenfotos.de-Forum wurde ich über meinen heutigen Fund aufgeklärt. Obwohl ich am Hintern der Guten hätte eigentlich erkennen müssen, um was es sich hier handelt, denn man sieht deutlich, woher diese Raubfliege ihren Namen hat.

Natürlich ist meine Freude groß, nun beide Geschlech­ter der Goldafterfliege in Fotoform mein Eigen nennen zu dürfen.

Antipalus varipes
Gattungssuche Antipalus varipes - Goldafterfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.8911_12kl_r100 %
8911_12kl_r
Antipalus varipes
Goldafterfliege ♀
100mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D
Antipalus varipes
Gattungssuche Antipalus varipes - Goldafterfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.8893_88_96kl_r100 %
8893_88_96kl_r
Antipalus varipes
Goldafterfliege ♀
100mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D
Antipalus varipes
Gattungssuche Antipalus varipes - Goldafterfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.8901_898bkl_r100 %
8901_898bkl_r
Antipalus varipes
Goldafterfliege ♀
100mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die Püttberge scheinen in Sachen Raubfliegen wirklich einiges zu bieten zu haben, denn das war nun schon die achte ihrer Familie, die ich in diesem Jahr vor der Linse hatte.

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01.07.2011 - Barbarossa...

So wie der Juni aufgehört hat, beginnt der Juli, nämlich mit ner Raubfliege. Heute handelt es sich, laut Danny Wolff, um ein Männchen der Barbarossa-Fliege, welches am frühen Morgen noch auf seinen Schlafplatz - einer Wegerichblüte - saß und sich bereitwillig von mir fotografieren ließ.

Diese Raubfliegenart ist ein typischer Bewohner kleinräumig miteinander verzahnter Habitate aus offenen Bereichen und Wald- bzw. Gebüschformationen. Sie bevorzugt dabei meistens trockene und sandige Böden. Ihre Flugzeit ist von Juni bis August.

Eutolmus rufibarbis
Gattungssuche Eutolmus rufibarbis
Barbarossa-Fliege ♂
Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.8936_41kl_r100 %
8936_41kl_r
Eutolmus rufibarbis
Barbarossa-Fliege ♂
100mm; F/8 (DFF); 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D
Eutolmus rufibarbis
Gattungssuche Eutolmus rufibarbis
Barbarossa-Fliege ♂
Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.8933kl_r100 %
8933kl_r
Eutolmus rufibarbis
Barbarossa-Fliege ♂
100mm; F/14; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D
Eutolmus rufibarbis
Gattungssuche Eutolmus rufibarbis
Barbarossa-Fliege ♂
Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.8951_56kl_r100 %
8951_56kl_r
Eutolmus rufibarbis
Barbarossa-Fliege ♂
100mm; F/8 (DFF); 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D

Ähnlich wie schon bei der auch hier vorkommenden Goldafterfliege ist über den aktuellen Gefährdungsgrad der Art in Deutschland wenig bekannt. Aufgrund der immer weiter zurückgehenden Lebensräume, die diese Raubfliege bevorzugt, ist aber auch hier von einem Rückgang auszugehen. In Berlin steht die Barbarossa-Fliege deshalb auch auf der Roten Liste unter "Gefährdung anzunehmen".

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01.07.2011 - Blasenkopffliegenliebe...

Auf dem Heimweg meines heutigen Nachmittagsspaziergangs begegnete ich einem Pärchen Breitstirn­blasenkopffliegen. Ich habe diese Fliege zwar schon oft in den Püttbergen beobachtet, aber leider noch nie fotografieren können. Dafür waren es aber heute gleich zwei auf einen Streich!

Die Gemeine Breitstirnblasenkopffliege gehört der Familie der Dickkopffliegen an und ist die häufigste Vertreterin ihrer Gattung in Mitteleuropa. Sie bewohnt hier die vielfältigsten Lebensräume. Vorrausetzung ist lediglich, daß in ihnen auch Hummeln vorkommen, da diese die Wirte der parasitär lebenden Fliege darstellen. Die Art ist tagaktiv und ihre Hauptflugzeit erstreckt sich von Mai bis September.

Sicus ferrugineus
Gattungssuche Sicus ferrugineus - Gemeine Breitstirnblasenkopffliege
X
Nr. 2011.9023kl_r100 %
9023kl_r
Sicus ferrugineus
Gemeine Breitstirnblasenkopffliege
100mm; F/10; 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D
Sicus ferrugineus
Gattungssuche Sicus ferrugineus - Gemeine Breitstirnblasenkopffliege
X
Nr. 2011.9034klb_r100 %
9034klb_r
Sicus ferrugineus
Gemeine Breitstirnblasenkopffliege
100mm; F/8; 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D

Besonders interessant ist aber, wie die Tiere ihre Eier ablegen. Während des Fluges stürzen sich die Fliegen nämlich auf eine Hummel, klammern sich an ihr fest und legen ein Ei zwischen ihre Hinterleibssegmente. Die schlüpfenden Larven fressen sich später in ihr Wirtstier und höhlen es allmählich aus. In den so getöteten Hummeln findet dann die Verpuppung statt.

Noch interessanter finde ich allerdings, daß die Größe der am Ende daraus schlüpfenden Fliege von der Größe ihres Wirtstieres abhängt - und das können bis zu 1,5 cm sein.

Nicht weniger interessant ist die Lebensweise meines zweiten Fundes. Es handelte sich um das Männchen einer Blaugrünen Mosaikjungfer.

Untypischerweise hatte es sich bei schönsten Son­nenschein einen Platz zum Ausruhen gesucht. Normalerweise fliegen diese Großlibellen bei solchem Wetter auf der Suche nach Beute ständig nur hin und her und bleiben höchstens einmal einen kleinen Moment auf irgend­einem Ansitz kurz sitzen.

Dieses Exemplar hatte es sich allerdings gemütlich gemacht und ließ mich für ein hübsches Foto auch recht nahe an sich herankommen.

Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist eine der häufigsten und am weitesten verbreiteten Großlibellen Europas und ist auch bei uns in Deutschland zwischen Juni und Oktober an den meisten stehenden Gewässern anzutreffen.

Die Püttberge nutzte mein Fund wohl als sein Jagdrevier, daß bei dieser Art sehr ausgedehnt sein kann und nicht unbedingt in direkter Gewässernähe zu finden sein muß.

Da die Tiere während der Jagd auf andere fliegende Insekten meist in nur geringer Höhe unterwegs sind, kann man sie mit etwas Geduld auch sehr schön beim Ergreifen ihrer Beute beobachten.

Für die Fortpflanzung wird aber, wie bei allen Libellen, natürlich ein Gewässer benötigt. Die Weibchen nutzen zur Eiab­lage vor allem dessen Ufervegetation, wo sie ihr Gelege in Gras, Schilf oder totes Holz mit einem Einstich "versenken". Nach dem Schlupf der Larven beträgt die Entwicklungszeit bis zur fertigen Libelle dann bis zu 3 Jahre.

Aeshna cyanea
Gattungssuche Aeshna cyanea - Blaugrüne Mosaikjungfer ♂
X
Nr. 2011.8987_86bkl_r100 %
8987_86bkl_r
Aeshna cyanea
Blaugrüne Mosaikjungfer ♂
100mm; F/5 (DFF); 1/250s; ISO 640
Canon EOS 50D
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03.07.2011 - Wer sucht, der findet...

Bei meinen letzten Recherchen in Sachen Raubfliegen war mir in der Roten Liste von Berlin aufgefallen, daß sich in den Püttbergen ein Vorkommen der Östlichen Raubfliege mit bundesweiter Bedeutung befindet. Die Art gilt als vom Austerben bedroht und außer dem hiesigen gibt es in ganz Deutschland aktuell nur noch zwei bekannte Vorkommen. Keine Frage, daß ich mich da sofort auf die Suche machen mußte. Mit Erfolg!

Machimus gonatistes
Gattungssuche Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.9073_74kl_r100 %
9073_74kl_r
Machimus gonatistes
Östliche Raubfliege ♂
100mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D

Als erstes spürte ich ein Männchen der Art auf und nur wenig später, ein paar Meter weiter, auch noch das dazugehörige Weibchen.

Ich hätte nicht gedacht, daß ich so schnell fündig werde. Die Population scheint jedoch ziemlich ansehn­lich zu sein, denn es blieben am Ende nicht die beiden einzigen Tiere, dieser großen und schlanken Raub­fliegenart, die mir heute noch begegneten.

Die Östliche Raubfliege scheint als Lebensraum lückige Sandmagerrasen und offene Dünen zu bevorzugen. Aufgrund der Seltenheit der Art, ist die aktuelle Datenlage für diese Annahme allerdings eher dürftig.

Machimus gonatistes
Gattungssuche Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.9062bkl_r100 %
9062bkl_r
Machimus gonatistes
Östliche Raubfliege ♂
100mm; F/10; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D

Machimus gonatistes
Gattungssuche Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.9091_92kl_r100 %
9091_92kl_r
Machimus gonatistes
Östliche Raubfliege ♀
100mm; F/5.6 (DFF); 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D
Machimus gonatistes
Gattungssuche Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.9111kl_r100 %
9111kl_r
Machimus gonatistes
Östliche Raubfliege ♀
100mm; F/8; 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D

Leider war durch das regnerische Wetter das Licht nicht so besonders toll. Ich werde deshalb in den nächsten Tagen sicherlich noch einmal zurückkommen, um ein paar freundlichere Bilder zu machen.

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06.07.2011 - Nochmal in freundlich...

Da es das ganze Wochenende hindurch geregnet hat, kam ich erst heute wieder dazu nach den Östlichen Raubfliegen zu sehen. Lange mußte ich auch nicht suchen um das erste Weibchen zu finden. Schön, daß auch das Licht am heutigen Morgen nahezu perfekt für mein Vorhaben war.

Machimus gonatistes
Gattungssuche Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.9232kl_r100 %
9232kl_r
Machimus gonatistes
Östliche Raubfliege ♀
100mm; F/5; 1/15s; ISO 200
Canon EOS 50D
Machimus gonatistes
Gattungssuche Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.9198_97ckl_r100 %
9198_97ckl_r
Machimus gonatistes
Östliche Raubfliege ♀
100mm; F/4.5 (DFF); 1/20s; ISO 200
Canon EOS 50D
Machimus gonatistes
Gattungssuche Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.9221_23kl_r100 %
9221_23kl_r
Machimus gonatistes
Östliche Raubfliege ♀
100mm; F/6.3 (DFF); 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D
Machimus gonatistes
Gattungssuche Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.9214_17kl_r100 %
9214_17kl_r
Machimus gonatistes
Östliche Raubfliege ♀
100mm; F/8 (DFF); 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D

Nach einem entsprechenden Männchen mußte ich dann allerdings etwas länger suchen. Das hatte zur Folge, daß sich die Luft durch die inzwischen schon recht ordentlich vom Himmel strahlende Morgensonne immer mehr aufwärmte.

Machimus gonatistes
Gattungssuche Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.9293kl_r100 %
9293kl_r
Machimus gonatistes
Östliche Raubfliege ♂
100mm; F/8; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D
Machimus gonatistes
Gattungssuche Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.9286_88kl_r100 %
9286_88kl_r
Machimus gonatistes
Östliche Raubfliege ♂
100mm; F/8 (DFF); 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D

Zusammen mit der Luft hatte das wohl auch schon das Raubfliegenmännchen getan, so daß es mir nicht ganz so viel Zeit gab, es aus allen möglichen Perspektiven auf meinen Chip zu bannen, wie sein weibliches Gegenstück.

Nach ein paar Minuten wurde es nämlich schon unruhig und an Fotos war nun, aufgrund seines einsetzenden Bewegungsdrangs, nicht mehr zu denken. Und noch bevor ich meine Stativ abgebaut hatte, flog es dann auch schon auf und davon.

Meine Freude konnte das allerdings nicht schmälern, denn wer kann schon von sich behaupten, mit Machimus gonatistes, einmal eine der seltensten Raubfliegen Deutschlands vor seine Linse bekommen zu haben.

Machimus gonatistes
Gattungssuche Machimus gonatistes - Östliche Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.9308kl_r100 %
9308kl_r
Machimus gonatistes
Östliche Raubfliege ♂
100mm; F/10; 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D

Ein paar Infos zur Art, wenn auch nicht sehr viele, gibt es im Bericht vom 03.07.2011.

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07.07.2011 - Noch immer nicht genug...

Nachdem ich mich die letzen Tage hauptsächlich mit Raubfliegen beschäftigt habe, ist mein neues erklär­tes Ziel nun, alle Raubfliegen, die in den Püttbergen vorkommen, mindestens einmal vor meine Linse zu bekommen - und das am besten sowohl in männ­licher als auch in weiblicher Form.

Zunehmend fällt das allerdings immer schwerer, da mir nun meist oft Arten begegnen, die ich bereits fotografiert habe. Deshalb fand ich heute auch erst nach längerer Suche etwas Neues. Im Gegensatz zu meinen letzten Funden, war dieses Exemplar aller­dings etwas kleiner. Inzwischen wurde es vom Experten als Sand-Raubfliege bestimmt.

Philonicus albiceps
Gattungssuche Philonicus albiceps - Sand-Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.9365_68bkl_r100 %
9365_68bkl_r
Philonicus albiceps
Sand-Raubfliege ♂
100mm; F/8 (DFF); 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D
Philonicus albiceps
Gattungssuche Philonicus albiceps - Sand-Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.9381kl_r100 %
9381kl_r
Philonicus albiceps
Sand-Raubfliege ♂
100mm; F/8; 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D
Philonicus albiceps
Gattungssuche Philonicus albiceps - Sand-Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.9347bkl_r100 %
9347bkl_r
Philonicus albiceps
Sand-Raubfliege ♂
100mm; F/8; 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D
Philonicus albiceps
Gattungssuche Philonicus albiceps - Sand-Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.9334_35kl_r100 %
9334_35kl_r
Philonicus albiceps
Sand-Raubfliege ♂
100mm; F/10 (DFF); 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die Sand-Raubfliege fliegt von Juni bis September und ist vor allem im nördlichen Deutschland weit verbreitet. Sie bevorzugt offene vegetationsarme und trockene Sandgebiete als ihren Lebensraum. Ihre Bestände gelten, im Gegensatz zu den meisten anderen Raubfliegenarten, als stabil. Auch im Bundesland Berlin wird diese Art als ungefährdet geführt.

Philonicus albiceps
Gattungssuche Philonicus albiceps - Sand-Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.9379kl_r100 %
9379kl_r
Philonicus albiceps
Sand-Raubfliege ♂
100mm; F/11; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D
Philonicus albiceps
Gattungssuche Philonicus albiceps - Sand-Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.9374_75kl_r100 %
9374_75kl_r
Philonicus albiceps
Sand-Raubfliege ♂
100mm; F/6.3 (DFF); 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die Sand-Raubfliege gehört mit maximal 2 cm Körpergröße nicht gerade zu den größten unter den Raubfliegen. Charakter­istisch für sie sind unter anderem die großen braunen Flecken auf ihrer Körper­oberseite sowie ein aufgerichteter Enddorn am Körperende des Weibchens. Das letztere Merkmal hilft bei der Bestimmung eines Männchen allerdings nicht wirklich weiter ;-)

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07.07.2011 - Ne Eule und ein Kaiser...

Im Moment wimmelt es in den Püttbergen nur so vor Leben. Deshalb bin ich heute nachmittag auch noch einmal los, um mal etwas anderes als meine morgendlichen Raubfliegen vor die Linse zu bekommen.

Acronicta megacephala
Gattungssuche Acronicta megacephala - Großkopf-Rindeneule
X
Nr. 2011.9479kl_r100 %
9479kl_r
Acronicta megacephala
Großkopf-Rindeneule
100mm; F/5; 1/250s; ISO 640
Canon EOS 50D

Ich mußte auch gar nicht erst lange suchen und schon hatte ich ein hübsches Motiv gefunden.

An den Blättern einer kleinen Zitterpappel taten sich mehrere Raupen der Großkopf-Rindeneule gütlich, wobei eine davon in Form eines umgekehrten Frage­zeichens besonders fotogen für mich posierte.

Der Schmetterling kommt in fast ganz Europa vor und hat seinen Lebensraum hier hauptsächlich in Laub­wäldern und Parklandschaften. Seine Raupen ernähren sich in erster Linie von ver­schiedenen Pappelarten, verschmähen aber auch Eichen, Birken und Erlen nicht. Sie werden bis zu 3,5 cm groß und können sehr stark in ihrer Farbe variieren.

Die erwachsenen Falter fliegen von Ende April bis Anfang September. Als nachtaktive Tiere kann man sie dann oft an künst­lichen Lichtquellen beobachten.

Außerdem begegneten mir noch mehrere andere Schmetterlinge, die ihr Raupendasein aber bereits weit hinter sich gelassen hatten. Leider waren die meisten aufgrund der großen Wärme jedoch sehr aktiv. So war ich am Ende echt froh, daß ich zumindest einen prächtigen Kaisermantel relativ ansprechend auf meinen Chip bannen konnte.

Der Kaisermantel ist mit bis zu 6,5 cm Flügelspannweite einer unserer größten einheimischen Tagfalter und fällt durch seine knallorangene Farbe meist schon von Weitem auf. Zwischen Juni und August fliegen sie auch in den Püttbergen häufig in großer Anzahl umher - man sieht sie hier oft auf Doldenblütengewächsen.

Argynnis paphia
Gattungssuche Argynnis paphia - Kaisermantel
X
Nr. 2011.9454bkl_r100 %
9454bkl_r
Argynnis paphia
Kaisermantel
100mm; F/7.1; 1/500s; ISO 400
Canon EOS 50D
Argynnis paphia
Gattungssuche Argynnis paphia - Kaisermantel
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Nr. 2011.9449kl_r100 %
9449kl_r
Argynnis paphia
Kaisermantel
100mm; F/7.1; 1/200s; ISO 400
Canon EOS 50D

Die Raupen der Falter ernähren sich größtenteils von verschiedenen Veilchenarten. Interessant dabei ist allerdings, daß die Eier vom Weibchen, im Gegensatz zu den meisten anderen Schmetterlingen, nicht direkt an der Futterpflanze abgelegt werden, sondern an Baumstämmen - bevorzugt an Kiefern und Fichten. Die Raupen schlüpfen dann zwar noch im Herbst, überwintern jedoch ohne zu fressen an der Rinde. Erst im Frühjahr kriechen sie dann herab und suchen sich ihre Nahrung.

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08.07.2011 - Es grünt so grün...

...und zwar in Form eines Grünwidderchens, welches ich heute morgen an seinem Schlafplatz entdeckte. Leider fing es kurz darauf zu regnen an, so daß ich nur ein paar wenige Bilder von ihm machen konnte. Da Grünwidderchen im Flachland relativ selten anzutreffen sind, beschloß ich aber in meiner Mittagspause noch einmal nach ihm zu sehen. Und weil sich am Wetter seit dem Morgen zum Glück nicht viel verändert hatte, war mein Motiv inzwischen wohl nicht sehr aktiv gewesen und nur ein paar Blüten weiter gekommen.

Anhand seiner stumpfen Fühlerenden kann man erkennen, daß es zur Gattung Adscita gehört. Die genaue Art läßt sich ohne Genitaluntersuchung bei Grünwidderchen leider nicht genau feststellen. Aufgrund der Verbreitung dürfte es sich jedoch um ein Ampfer-Grünwidderchen handeln.

Adscita cf. statices
Gattungssuche Adscita cf. statices - Ampfer-Grünwidderchen ♂
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Nr. 2011.9548kl_r100 %
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Adscita cf. statices
Ampfer-Grünwidderchen ♂
100mm; F/10; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D
Adscita cf. statices
Gattungssuche Adscita cf. statices - Ampfer-Grünwidderchen ♂
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Nr. 2011.9512_14kl100 %
9512_14kl
Adscita cf. statices
Ampfer-Grünwidderchen ♂
100mm; F/8 (DFF); 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D

Außerdem ist das Ampfer-Grünwidderchen bei uns die häufigste Art aus seiner Familie und überall in Mitteleuropa weit verbreitet. Es kommt sowohl auf feuchten Wiesen als auch in Trockengebieten vor. Wie der Name schon sagt, ernährt es sich ausschließlich von Ampfer-Arten.

Interessant an den zu unterschiedlichen Tageszeiten entstandenen Bildern ist auch die subjektive Änderung der Flügelfarbe durch die unterschiedliche Lichteinwirkung. Hier sieht man ganz deutlich, warum die Färbung nicht als Bestimmungsmerkmal taugt.

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12.07.2011 - Klein und blau...

...so sehen sie meist aus, diese hübschen doch meist winzigen Tagfalter - gemeint sind die Bläulinge.

Einer von ihnen, genauer gesagt ein Kleiner Sonnenröschen-Bläuling, begegnete mir heute in den letzten Sonnenstrahlen des Tages, während ich, nach erfolgloser Suche nach weiteren Raubfliegen, schon auf dem Heimweg war.

Die Falter kommen in großen Teilen Europas vor, sind in Mitteleuropa jedoch eher selten und hier auf warme und trockene Gebiete angewiesen. Sie fliegen in zwei Generationen pro Jahr, so daß man sie zwischen Mai und September beobachten kann. In Deutschland steht die Art auf der Vorwarnstufe zur Roten Liste.

Die Raupen des Schmetterlings ernähren sich, wie der Name schon sagt, hauptsächlich vom Gelben Sonnenröschen, verschmähen aber auch die Blätter von Kleinem Storchschnabel und Reiherschnabel nicht.

Aricia agestis
Gattungssuche Aricia agestis - Kleiner Sonnenröschen-Bläuling
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Nr. 2011.9666bkl_r100 %
9666bkl_r
Aricia agestis
Kleiner Sonnenröschen-Bläuling
100mm; F/4.5; 1/60s; ISO 1250
Canon EOS 50D

Die Flügel-Innenseiten dieser Art sind im übrigen nicht blau, sondern braun mit orangefarbenen Randflecken. Da der Kleine aber schon am Schlafen war, bekam ich die heute leider nicht zu sehen.

Vielen Dank für die Bestimmung an Thomas Kissling aus dem Lepiforum.

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13.07.2011 - Sehr schlicht...

Immernoch nicht gelangweilt von meinen derzeitigen Lieblingsmotiven machte ich mich heute auf die Suche nach einer passenden Frau zum Sand-Raubfliegen Männchen von vor einer Woche. Leider ohne Erfolg! Dafür entdeckte ich aber ein Weibchen einer in Berlin und Brandenburg viel selteneren Art, die ich bisher auch noch nicht vor meiner Linse hatte - die Schlichte Raubfliege.

Leider war es heute morgen schon wieder ziemlich warm und mir blieben nur einige Minuten bevor sich mein Motiv für sein Tagewerk in die Luft erhob.

Machimus rusticus
Gattungssuche Machimus rusticus - Schlichte Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.9676_79_79bkl_r100 %
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Machimus rusticus
Schlichte Raubfliege ♀
100mm; F/8 (DFF); 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D
Machimus rusticus
Gattungssuche Machimus rusticus - Schlichte Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.9688kl_r100 %
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Machimus rusticus
Schlichte Raubfliege ♀
100mm; F/8; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die Art gehört zur selben Gattung wie die Östliche Raubfliege und sieht ihr auch recht ähnlich. Man kann die beiden Arten aber anhand ihrer Behaarung leicht voneinander unterscheiden. Während die Beine und der Kopf von M.gonatistes ausschließlich schwarz behaart sind, mischen sich bei M.rusticus gelbliche Haare darunter.

Die Schlichte Raubfliege ist ein typischer Bewohner von trockenen und offenen Lebensräumen, wie z.B. Magerrasen. Allerdings bevorzugt Sie dabei, übrigens im Gegen­satz zu ihrer Schwesternart, weitgehend geschlosssene Vegetationsbestände.

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14.07.2011 - Rot gestreift...

...waren die Beine meines heutigen Raubfliegen-Fundes. Vor allem war er aber mit höchstens 1,5 cm viel,viel kleiner als alle seine bisherigen Vorgänger, so daß ich für eine formatfüllende Frontansicht sogar einen Zwischenring einsetzen mußte.

Da es in Deutschland nur zwei Arten mit dieser Beinzeichnung zu geben scheint und die Beiden zumindest anhand eines Weibchens (wie meinem) nicht voneinander zu unterscheiden sind, kann ich mich bei der Bestimmung nur auf die Verbreitung stützen. Diese läßt mich dann allerdings eindeutig zur Burschen-Raubfliege tendieren, da ihre Schwesternart T.cowini bisher nur in Nordrhein-Westfalen sowie an der Nordseeküste nachgewiesen wurde und für T.cingulatus für die Püttberge sogar schon Nachweise bestehen.

Tolmerus cf. cingulatus
Gattungssuche Tolmerus cf. cingulatus - Burschen-Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.9704_07kl_r100 %
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Tolmerus cf. cingulatus
Burschen-Raubfliege ♀
100mm; F/8 (DFF); 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D

Tolmerus cf. cingulatus
Gattungssuche Tolmerus cf. cingulatus - Burschen-Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.9696kl_r100 %
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Tolmerus cf. cingulatus
Burschen-Raubfliege ♀
100mm; F/8; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D
Tolmerus cf. cingulatus
Gattungssuche Tolmerus cf. cingulatus - Burschen-Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.9717kl_r100 %
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Tolmerus cf. cingulatus
Burschen-Raubfliege ♀
100mm; F/8; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die Art gehört bei uns zu den häufigeren Raubfliegen und gilt in ihrem Bestand nicht als gefährdet. Sie ist in den verschiedensten Lebensräumen anzutreffen, bevorzugt aber scheinbar Magerrasen und andere trockene und warme Habitate.

Die Flugzeit der Burschen-Raubfliege erstreckt sich vom Juli bis in den September hinein.

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15.07.2011 - Zwei fehlende Damen...

Heute hatte ich besonderes Glück auf meiner Raubfliegenjagd, die inzwischen schon zu einer kleinen Sucht für mich geworden ist.

Gleich auf einen Schlag fand ich weibliche Tiere zweier Arten, von denen mir in den letzten Tagen schon die Männchen vor meine Linse gekommen waren. Seit dem hatte ich nämlich gehofft, auch noch die dazugehörigen Weibchen aufzuspüren.

Zum einen handelte es sich um die Dame einer Sand-Raubfliege und zum anderen um eine weibliche Barbarossa-Fliege.

Philonicus albiceps
Gattungssuche Philonicus albiceps - Sand-Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.9812_14bkl_r100 %
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Philonicus albiceps
Sand-Raubfliege ♀
100mm; F/11 (DFF); 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D
Philonicus albiceps
Gattungssuche Philonicus albiceps - Sand-Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.9824_27kl_r100 %
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Philonicus albiceps
Sand-Raubfliege ♀
100mm; F/6.3 (DFF); 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D

Beide Arten kann man als Weibchen sehr gut durch ihr Hinterteil bestimmen. Während die erste an dessen Ende einen kleinen aufgerichteten Enddorn besitzt, erkennt man die zweite Art an einer dellenartigen Verschmälerung an der Unterseite.

Eutolmus rufibarbis
Gattungssuche Eutolmus rufibarbis - Barbarossa-Fliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.9789kl_r100 %
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Eutolmus rufibarbis
Barbarossa-Fliege ♀
100mm; F/5.6; 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D
Eutolmus rufibarbis
Gattungssuche Eutolmus rufibarbis - Barbarossa-Fliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.9768_74kl_r100 %
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Eutolmus rufibarbis
Barbarossa-Fliege ♀
100mm; F/5.6 (DFF); 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D

Infos zu beiden Arten gibt es in den Berichten mit den Männchen (01.07. und 07.07).

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25.07.2011 - Wieder zurück...

Nach einer Woche Oberlausitz bin ich nun wieder zurück in den sandigen Gefilden der Püttberge. Und siehe da, die erste Raubfliege hat schon auf mich gewartet. Zwar handelt es sich mit einem Männchen der Gemeinen Raubfliege um eine Art, die mir in den letzten Tagen auch schon in meiner alten Heimat begegnet ist, aber ich konnte einfach nicht daran vorbeigehen, ohne einige Fotos zu machen.

Tolmerus atricapillus
Gattungssuche Tolmerus atricapillus - Gemeine Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.0102_04bkl_r100 %
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Tolmerus atricapillus
Gemeine Raubfliege ♂
100mm; F/8 (DFF); 1/1s; ISO 200
Canon EOS 50D
Tolmerus atricapillus
Gattungssuche Tolmerus atricapillus - Gemeine Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.0081_87kl_r100 %
0081_87kl_r
Tolmerus atricapillus
Gemeine Raubfliege ♂
100mm; F/11 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D

Ein paar Infos zur Art und noch mehr Bilder gibt es hier .

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26.07.2011 - Welch edler Herr...

...hat es sich denn hier gemütlich gemacht? Das war mein erster Gedanke, als ich diese zauberhafte Gefleckte Ameisenjungfer entdeckte. Meine Assoziation rührte von den Flügeln her, die ihr, wie der Mantel eines Musketiers, von den "Schultern" hingen und mit denen sie ihren Körper vollständig einhüllte.

Dabei sehen Ameisenjungfern nur in ihrem Stadium als erwachsenes Tier so graziös aus. Als Larve hingegen sind sie ziemlich häßlich. Ein paar mitteleuropäische Arten, so auch diese, ver­bringen die meiste Zeit unter Tage. Als räub­erisch lebende Insekten bedienen sie sich dabei einer grandiosen Fangtechnik, um an ihre Beute zu kommen.

Sie bauen nämlich in den lockeren Boden eine Art Trichter, der für ihre potentiellen Opfer als Falle dient und an deren Ende die Larve mit ihren überdimen­sionalen Mundwerkzeugen sitzt.

Sobald nun ein Opfer in den Trichter fällt, wirft sie mit kleinen Steinchen solange nach ihm, bis es endgültig den Halt verliert und in ihren Fängen landet. Die Larven sind deshalb auch besser unter dem Namen "Ameisenlöwe" bekannt!

In Mitteleuropa leben lediglich 12 Arten von Ameisen­jungfern, die alle durchweg als selten anzusehen sind. Die Gefleckte Ameisenjungfer zählt dabei noch zu den bei uns etwas häufiger anzutreffenden Arten.

Sie bevorzugt als Lebensraum trockene Sand­böden in lichten Nadelwäldern. Da dürfte sie in den Püttbergen wohl richtig sein! Die erwachs­enen Tiere erreichen eine Flügelspann­weite von bis zu 7 cm. Die Hauptflugezeit ist der Monat August.

Da diese Schönheiten jedoch nachtaktiv sind, be­kommt man sie, trotz ihrer imposanten Größe, meist nie zu Gesicht. Lediglich die Fang­trichter der Ameisen­löwen begegnen einem als Zeichen ihrer Anwesen­heit. Da das bisher auch bei mir immer so war, ist meine Freude über diesen Fund natürlich gleich umso größer.

Euroleon nostras
Gattungssuche Euroleon nostras - Geflecktflüglige Ameisenjungfer
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Nr. 2011.0196_99_201ekl100 %
0196_99_201ekl
Euroleon nostras
Geflecktflüglige Ameisenjungfer
100mm; F/11 (DFF); 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D

Wenn es hier mal wieder etwas trockener sein sollte, inzwischen regnet es nämlich schon seit 4 Tagen ununterbrochen, werde ich vielleicht mal versuchen einen Ameisenlöwen vor meine Linse zu bekommen - oder wenigstens seine Mundwerkzeuge :-)

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03.08.2011 - Schwarz auf weiß...

Den Auftakt im Monat August macht wider Erwarten keine Raubfliege, sondern ein kleiner ca. 2 cm großer Schmetterling aus der Familie der Gespinstmotten, der mir am heutigen Morgen auffiel. Scheinbar noch schlafend hing er an einem alten Blütenstengel am Wegesrand.

Eine nähere Bestimmung ist anhand eines Fotos leider schwer möglich. Laut der Flügelzeichnung würden hier jedoch lediglich drei Arten in Frage kommen, wobei aber nur die Futterpflanze der Pfaffenhütchen-Gespinstmotte in der näheren Umgebung vorkommt. Die Tendenz geht also zu dieser Art.

Der Falter ist überall in Europa weit verbreitet, Vorrausetzung ist nur, daß auch seine Nahrungs­pflanze, der Gewöhnliche Spindelstrauch (im Volks­mund auch Pfaffenhütchen genannt), vorkommt. Trotz ihrer Häufigkeit werden die erwachsenen Schmetterlinge aufgrund ihrer geringen Größe und der eher unscheinbaren Erscheinung aber oft über­sehen.

Das gilt allerdings nicht für ihre Raupen, denn diese leben oft sehr gesellig zusammen und überziehen dabei häufig ganze Gebüsche mit ihren feinen Gespinsten. Und weil dieses Verhalten für die ganze Gattung gilt, verdankt sie ihm auch ihren deutschen Namen.

Es kommt sogar vor, daß durch die große Anzahl an Raupen, der komplette Busch entblättert werden kann. Dieser überlebt die Freßattakte allerdings meist unbeschadet. Nach der Verpuppung der Raupen treibt er oft schon nach wenigen Tagen wieder neu aus.

Yponomeuta cf. cagnagella
Gattungssuche Yponomeuta cf. cagnagella - Pfaffenhütchen-Gespinstmotte
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Nr. 2011.306_09kl_r100 %
306_09kl_r
Yponomeuta cf. cagnagella
Pfaffenhütchen-Gespinstmotte
100mm; F/8 (DFF); 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D

In den Püttbergen sind mir bisher jedoch keine derartigen Gespinste bzw. entlaubte Gebüsche aufgefallen. Vielleicht neigen die hier lebenden Exemplare auch einfach nicht zum WG-Leben ;-)

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03.08.2011 - Ödlandschrecke...

Schon im vorigen Jahr ist mir hier immer wieder die Blauflügelige Ödlandschrecke begegnet. Nur habe ich nie ein Foto gemacht, weil ich immer dachte, daß ich das ja beim nächsten Spaziergang nachholen kann. So verging die Saison und irgendwann war keine mehr da. Damit mir das dieses Jahr nicht auch wieder passiert, habe ich einfach das erste Exemplar, welches mir über den Weg sprang, auf meinen Chip gebannt.

Oedipoda caerulescens
Gattungssuche Oedipoda caerulescens - Blauflügelige Ödlandschrecke
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Nr. 2011.0319bkl_r100 %
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Oedipoda caerulescens
Blauflügelige Ödlandschrecke
100mm; F/4.5; 1/1600s; ISO 400
Canon EOS 50D

So häufig wie die Art in den Püttbergen ist, kann man gar nicht glauben, daß sie in Deutschland auf der Roten Liste steht und als "gefährdet" geführt wird. In Berlin und Brandenburg ist sie in geeigneten Lebens­räumen jedoch noch recht oft anzutreffen.

Die Schrecke ist sehr wärmeliebend und lebt bevor­zugt auf vegetationsarmen Trockenrasen, in Stein­brüchen und Sandgruben. Interessant ist auch, daß die Farbe der Tiere sehr stark variiert und sich dabei im Farbton meistens dem Untergrund ihres jewei­ligen Lebensraums anpaßt.

Eines haben allerdings alle Individuen dieser Art gemeinsam - ihre leuchtendblauen Flügel, der die Art zwar ihren Namen verdankt, die man aber nur sieht, wenn die Schrecke durch die Luft fliegt.

Ehe ich zu diesem Bild kam, sah ich übrigens sehr oft blaue Flügel ;-)

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04.08.2011 - Der erste August-Räuber...

Nachdem ich im Juli fast ausschließlich Raubfliegen fotografiert habe, wollte ich eigentlich in diesem Monat meinen Fokus eher auf ein paar andere Motive legen. Natürlich sagt sich das so einfach!

Wenn man dann auch noch an einer Art vorbei­kommt, die man bisher noch nicht vor seiner Linse hatte, sind alle guten Vorsätze schnell ver­gessen.

Mein heutiger Fund trägt den Namen V-Borsten-Raubfliege. Das klingt zwar ziemlich seltsam, ist allerdings sehr einfach zu erklären, da die Fliege auf jedem ihrer Sternite lediglich zwei v-förmige Borsten trägt. In meiner Seitenansicht kommt das allerdings nur bedingt rüber :-)

Die Art bevorzugt in Deutschland hauptsächlich xero­therme Trockenrasen und besitzt besonders in den Sandgebieten Ostdeutschlands einen Verbreitungs­schwerpunkt. Jedoch kommt sie auch hier keines­wegs häufig vor. Das Land Berlin führt sie auf seiner Roten Liste als "gefährdet".

Mit 12 mm ist sie eine der kleinsten Raubfliegen, die mir bisher untergekommen sind.

Neoepitriptus setosulus
Gattungssuche Neoepitriptus setosulus - V-Borsten-Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.0342_44bkl_r100 %
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Neoepitriptus setosulus
V-Borsten-Raubfliege ♀
100mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D
Neoepitriptus setosulus
Gattungssuche Neoepitriptus setosulus - V-Borsten-Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.0363_65kl_r100 %
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Neoepitriptus setosulus
V-Borsten-Raubfliege ♀
100mm; F/11 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die Hauptflugzeit der V-Borsten-Raubfliege ist in den Monaten Juli und August.

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04.08.2011 - Ne Spitzmaus in der Düne...

...war meine erste Assoziation, als ich mir einen kleinen Käfer, der mir heute während meiner Mittagspause begegnete, einmal durch mein Objektiv von Nahem betrachtete.Leider hat mein Interesse dem Kleinen aber wohl nicht so sehr behagt, denn schon nach einem Bild breitete er sein Flügel aus, erhob sich in die Lüfte und ward nie wieder gesehen.

In Wirklichkeit handelt es sich hier allerdings um einen Käfer aus der Familie der Rüssler mit dem Namen Großer Lupinenblattrandkäfer.

Das fand ich aber erst heraus, als ich an selber Stelle am Folgetag einen "baugleichen" Käfer auf­spürte und mit dem hellen Streifen (Bild) auf seinem Kopf das Unterscheidungsmerkmal zu den noch in Frage kommenden Arten begutachten konnte.

Mit bis zu einem Zentimeter Körpergröße gehört er zu den größten der 75 in Mitteleuropa vorkom­menden Arten aus der Gattung Sitona. Sie ist überall in Europa verbreitet, zeigt jedoch scheinbar eine Vorliebe für wärmere Gegenden. Der einzig weitere Anspruch an seinen Lebensraum, ist das Vorkommen einer seiner Futterpflanzen.

Sitona gressorius
Gattungssuche Sitona gressorius - Großer Lupinenblattrandkäfer
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Nr. 2011.0435bkl_r100 %
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Sitona gressorius
Großer Lupinenblattrandkäfer
100mm; F/8; 1/250s; ISO 400
Canon EOS 50D

Die Käfer ernähren sich, wie der Name schon sagt, am liebsten von Lupinen, weichen aber, laut Literatur, durchaus auch auf andere Schmetter­lingsblütler, wie den Besenginster, aus. Das würde auch ihr hiesiges Vorkommen auf einem nur sehr locker bewachsenem Stück Trockenrasen erklären, in dessen Nähe es weit und breit keine Lupinen gibt.

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05.08.2011 - Auf der Suche...

...nach dem Männchen meines gestrigen Raubfliegenfundes stieß ich heute morgen stattdessen auf den letzten mir noch fehlenden Räuber der für Berlin nachgewiesenen Arten aus der Gattung Tolmerus.

Tolmerus pyragra
Gattungssuche Tolmerus pyragra - Kleine Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.0466_71bkl100 %
0466_71bkl
Tolmerus pyragra
Kleine Raubfliege ♂
100mm; F/9 (DFF); 1/3s; ISO 400
Canon EOS 50D

Weniger spektakulär als diese Tatsache kommt aller­dings ihr deutscher Name daher, der lautet nämlich schlicht und einfach Kleine Raubfliege. Mit 12 mm Körperlänge trägt sie diesen Namen jedoch völlig zu Recht, wie ich finde.

Die Art ist, laut Danny Wolff, ein Bewohner trocken­warmer Magerrasen und Heiden mit spärlicher Vege­tation. Außerdem scheint sie eine Vorliebe für die Ränder lichter Kiefernbestände zu haben, wie sie in den Püttbergen allgegenwärtig sind.

Über die Bestandssituation dieser Raubfliege in Deutschland ist recht wenig bekannt und auch für eine Einstufung der Art in der Roten Liste von Berlin liegen derzeit nicht genügend Daten vor. Aufgrund des Rückganges ihrer bevorzugten Lebensräume, muß, wie bei vielen Raubfliegenarten, allerdings auch hier von einem Gefährdung auszugehen sein.

Tolmerus pyragra
Gattungssuche Tolmerus pyragra - Kleine Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.0456_59_49kl_r100 %
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Tolmerus pyragra
Kleine Raubfliege ♂
100mm; F/6.3 (DFF); 1/10s; ISO 400
Canon EOS 50D

Die Hauptflugzeit der Kleinen Raubfliege ist der Monat August.

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05.08.2011 - Beim Vorspiel...

...konnte ich dieses Pärchen Dünen-Sandlaufkäfer, während meiner heutigen Mittags­pause beobach­ten. Leider reichte es wiedermal nur für ein Foto.

Anders als bei meinen morgendlichen Shootings, sind die meisten Insekten am Tage nämlich viel agiler und aufmerksamer. Und so suchten auch meine beiden Akteure, sobald sie meine Anwesen­heit bemerkten, das Weite, bevor aus ihrem Vorspiel noch mehr werden konnte.

Diese flinken Jäger laufen und fliegen hier zu hunderten durch die Binnendüne, so daß ich sie als potentielles Fotomotiv normalerweise schon gar nicht mehr wahrnehme. Eine Paarung schien meinem Unterbewußtsein aber dann wohl doch noch wichtig genug, um sie im Augen­winkel zu registrieren.

Cicindela hybrida
Gattungssuche Cicindela hybrida - Dünen-Sandlaufkäfer
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Nr. 2011.0489bkl_r100 %
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Cicindela hybrida
Dünen-Sandlaufkäfer
100mm; F/5; 1/320s; ISO 400
Canon EOS 50D

Einige Infos zum Dünen-Sandlaufkäfer gibt es in diesem Bericht vom vorigen Jahr.

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05.08.2011 - Im Liebesrausch...

Nach dem Vorspiel zu Mittag gings am frühen Abend dann in den Püttbergen aber richtig zur Sache...

Pieris rapae
Gattungssuche Pieris rapae - Kleiner Kohlweißling
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Nr. 2011.602_03kl_r100 %
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Pieris rapae
Kleiner Kohlweißling
100mm; F/5 (DFF); 1/250s; ISO 400
Canon EOS 50D
Oedipoda caerulescens
Gattungssuche Oedipoda caerulescens - Blauflügelige Ödlandschrecke
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Nr. 2011.0543_46bkl_r100 %
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Oedipoda caerulescens
Blauflügelige Ödlandschrecke
100mm; F/4.5 (DFF); 1/160s; ISO 200
Canon EOS 50D


Tolmerus cingulatus
Gattungssuche Tolmerus cingulatus - Burschen-RaubfliegeRaubfliegenprojekt
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Nr. 2011.574_76bkl_r100 %
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Tolmerus cingulatus
Burschen-Raubfliege
100mm; F/8 (DFF); 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D

...ganz zur Freude des Fotografen!

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06.08.2011 - Noch mehr Räuber...
 Neoepitriptus setosulus
Gattungssuche Neoepitriptus setosulus - V-Borsten-Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.0604_08kl_r100 %
0604_08kl_r
Neoepitriptus setosulus
V-Borsten-Raubfliege ♂
100mm; F/8 (DFF); 1/1s; ISO 200
Canon EOS 50D

Nach der vergeblichen Suche in den letzten Tagen nach einem Männchen der V-Borsten-Raubfliege, ist es mir heute morgen nun endlich gelungen eins aufzutreiben. Da wird sich das zugehörige Weibchen aber freuen.

Man weiß ja nie, wie lange eine Art hier zu finden ist. Ich habe inzwischen nämlich festgestellt, daß die einzelnen Arten sich im Laufe des Jahres regelrecht abzuwechseln scheinen. Dort, wo vor drei Wochen noch die Sand-Raubfliege und die Östliche Raubfliege in großer Anzahl zu finden waren, fliegt jetzt z.B. haupt­sächlich die Burschen-Raubfliege umher.

Viel größer war allerdings meine Freude, eine Raub­fliege zu entdecken, die bisher noch nicht für die Püttberge nachgewiesen ist. Trotz ihrer nur 13 mm Körpergröße, stach sie mir sofort durch ihre knall­gelben Beine ins Auge. Alle meine bisherigen Funde zeigten dort nämlich eine eher dunkle Färbung.

 Neoepitriptus setosulus
Gattungssuche Neoepitriptus setosulus - V-Borsten-Raubfliege ♂Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.0622_27bkl_r100 %
0622_27bkl_r
Neoepitriptus setosulus
V-Borsten-Raubfliege ♂
100mm; F/8 (DFF); 1/1s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die Rede ist von der Striemen-Raubfliege, eine der nur zwei in Deutschland vorkommenden Arten aus der Gattung Neomochtherus. Mit ihrer Vorliebe für die Übergangsbereiche von trockenwarmen Rasengesell­schaften zu Wäldern dürfte es allerdings keine große Überraschung sein, sie auch in den Püttbergen zu finden. In Berlin gilt diese Art als nicht gefährdet.

Neomochtherus pallipes
Gattungssuche Neomochtherus pallipes - Striemen-Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
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Nr. 2011.0675_80kl_r100 %
0675_80kl_r
Neomochtherus pallipes
Striemen-Raubfliege ♀
100mm; F/8 (DFF); 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D
Neomochtherus pallipes
Gattungssuche Neomochtherus pallipes - Striemen-Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.0669bkl_r100 %
0669bkl_r
Neomochtherus pallipes
Striemen-Raubfliege ♀
100mm; F/8; 1/1s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die Hauptflugzeit der Striemen-Raubfliege liegt zwischen Ende Juli und Anfang August.

Auf meinem Nachhauseweg begegneten mir dann noch ein Kleiner Sonnenröschen-Bläuling (Infos zur Art hier) beim Aufwärmen auf dem nassen Sand­boden und zwei schlafende Männchen einer mir zu dem Zeitpunkt noch unbekannten Bienenart. Erst nach meinem Shooting bemerkte ich, daß lediglich eines der beiden schlief, das andere war nämlich traurigerweise schon tot.

Inzwischen weiß ich, daß es sich um zwei Exemplare der Sechsbindigen Furchenbiene gehandelt hat - eine normalerweise solitär lebende Bienenart. Aller­dings kann es bei ihr durchaus auch vorkommen, daß sich mehrere Weibchen ein Nest teilen. Ihr bevor­zugter Lebensraum sind Trocken- und Magerrasen, wo sie ihre Bruthöle in den lockeren Boden gräbt.

Sie steht sowohl in Deutschland als auch in Berlin auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

Aricia agestis
Gattungssuche Aricia agestis - Kleiner Sonnenröschen-Bläuling
X
Nr. 2011.698kl_r100 %
698kl_r
Aricia agestis
Kleiner Sonnenröschen-Bläuling
100mm; F/5.6; 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D
Halictus sexcinctus
Gattungssuche Halictus sexcinctus - Sechsbindige Furchenbiene
X
Nr. 2011.704kl_r100 %
704kl_r
Halictus sexcinctus
Sechsbindige Furchenbiene
100mm; F/10; 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die Männchen der Sechsbindigen Furchenbiene erkennt man, wie ich jetzt weiß, im Übrigen recht einfach an den ihren langen orangefarbenden Fühlern mit den schwarzen Enden.

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07.08.2011 - Hochsommer...

Auch wenn man bei dem ewig regnerischen Wetter nicht das Gefühl hat, daß Sommer ist, erkennt man an den Blüten der Golddistel, daß wir uns sogar schon an dessen Höhepunkt befinden.

Ein sehr kleines Vorkommen dieser Art war mir aus den Püttbergen bereits bekannt. Bei meinem heutigen Nachmittagsspaziergang mußte ich jedoch voller Erstaunen feststellen, daß die 10-20 Pflanzen inzwischen schon in voller Blüte stehen.

Die Golddistel gehört zur Familie der Korbblüten­gewächse und ist eine typische Art trockener und nährstoffarmer Magerrasen. Im nordostdeutschen Flachland ist sie allerdings eher selten anzutreffen. Im Land Berlin gilt die Art sogar als vom Aussterben bedroht.

Carlina vulgaris
Gattungssuche Carlina vulgaris - Golddistel
X
Nr. 2011.747kl_r100 %
747kl_r
Carlina vulgaris
Golddistel
100mm; F/4.5; 1/100s; ISO 200
Canon EOS 50D
Carlina vulgaris
Gattungssuche Carlina vulgaris - Golddistel
X
Nr. 2011.781_89bkl_r100 %
781_89bkl_r
Carlina vulgaris
Golddistel
100mm; F/4.5 (DFF); 1/60s; ISO 200
Canon EOS 50D

Umso mehr freue ich mich, daß diese wunderschöne Pflanze direkt vor meiner Haustür gedeiht.

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12.08.2011 - Juhu...
Tolmerus cf. pyragra
Gattungssuche Tolmerus cf. pyragra - Kleine Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.0878_80kl_r100 %
0878_80kl_r
Tolmerus cf. pyragra
Kleine Raubfliege ♀
100mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D

...so langsam wird meine kleine Raubfliegen­sammlung immer vollständiger. Nach tagelanger Suche habe ich heute nämlich endlich das Weibchen der Kleinen Raubfliege aufgespüren können.

Zwar ist meine Bestimmung leider nicht ganz hundert­prozentig, aber laut der deutschen Raub­fliegen-Koryphäe Danny Wolff darf ich sie ruhigen Gewissens so betiteln - wenn auch mit einem "collectio formarum" ergänzt.

Der Grund ist, daß sich bei einigen Arten der Gattung Tolmerus anhand eines Weibchens leider keine genaue Bestimmung durchführen läßt - das gilt auch für Tolmerus pyragra.

Tolmerus cf. pyragra
Gattungssuche Tolmerus cf. pyragra - Kleine Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.0865_67bkl_r100 %
0865_67bkl_r
Tolmerus cf. pyragra
Kleine Raubfliege ♀
100mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die farbenfrohsten Bilder sind es aufgrund des immernoch andauernden schlechten Wetters aber leider nicht geworden. Vielleicht gehe ich ja in den nächsten Tagen nochmal auf die Suche...

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14.08.2011 - Zwei Heidis...

...begegneten mir heute während eines Spazierganges am späten Nachmittag.

Als erstes konnte ich ein junges Männchen der Gemeinen Heidelibelle beobachten, wie es die Rest­wärme der offenen Sandflächen nutzte, um sei­nen Körper noch ein wenig auf Temperatur zu halten.

Es ließ mich ziemlich nahe an sich ran. Da ich ohne Stativ unterwegs war, war ich froh, daß es sich eine Stelle ausgesucht hatte, wo ich meine Kamera zum Schutz vor Verwacklungen in den weichen Sand legen konnte.

Sympetrum vulgatum
Gattungssuche Sympetrum vulgatum - Gemeine Heidelibelle ♂ juv.
X
Nr. 2011.0946kl_r100 %
0946kl_r
Sympetrum vulgatum
Gemeine Heidelibelle ♂ juv.
100mm; F/10; 1/60s; ISO 200
Canon EOS 50D
Sympetrum vulgatum
Gattungssuche Sympetrum vulgatum - Gemeine Heidelibelle ♂ juv.
X
Nr. 2011.0944kl_r100 %
0944kl_r
Sympetrum vulgatum
Gemeine Heidelibelle ♂ juv.
100mm; F/10; 1/50s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die Gemeine Heidelibelle ist eine in Europa weit verbreitete Art und auch in Deutschland recht häufig anzutreffen. Ihre Verbreitungsschwerpunkte liegen bei uns im Alpenvorland und in Ostdeutsch­land. Als Lebensraum bevorzugen sie stehende Gewässer.

Als "Jugendlicher" ist das Männchen der Art, wie bei den meisten Heidelibellen, gelb gefärbt, später, wenn es erwachsen ist, jedoch knallrot.

Gleiches gilt für meinen zweiten Fund - ein Männchen der Großen Heidelibelle. Dieses befindet sich aller­dings gerade in der Übergangsphase zum Erwachsensein. Man kann das sehr schön erkennen, da sein Körper im Moment sowohl rote als auch gelbe Farbanteile besitzt. Es färbt sich also gerade um.

Sympetrum striolatum
Gattungssuche Sympetrum striolatum - Große Heidelibelle ♂
X
Nr. 2011.0977kl_r100 %
0977kl_r
Sympetrum striolatum
Große Heidelibelle ♂
100mm; F/4.5; 1/200s; ISO 400
Canon EOS 50D
Sympetrum striolatum
Gattungssuche Sympetrum striolatum - Große Heidelibelle ♂
X
Nr. 2011.0963kl_r100 %
0963kl_r
Sympetrum striolatum
Große Heidelibelle ♂
100mm; F/4.5; 1/320s; ISO 400
Canon EOS 50D

Die Große Heidelibelle ist, wie ihr Name schon sagt, die größte Art aus ihrer Gattung. Sie ist ursprünglich in mediterranen Gefilden beheimatet, hat sich aber inzwischen auch in Deutschlands wärmeren Regionen gut eingelebt. Im Großen und Ganzen ist sie bei uns jedoch viel seltener als die obige Gemeine Heidelibelle.

Vielen Dank an Andreas Th. Hein für die Bestimmung.

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15.08.2011 - Das richtige Licht...

...macht viel aus und deshalb bin ich auch, nach meinem Fund vom Freitag, heute morgen gleich noch einmal los, um ein paar weitere, jedoch etwas weniger düstere Aufnahmen, eines Weibchens der Kleinen Raub­fliege zu bekommen.

Jetzt da ich weiß, wo ich nach ihr suchen muß...


Tolmerus cf. pyragra
Gattungssuche Tolmerus cf. pyragra - Kleine Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.1071_76kl_r100 %
1071_76kl_r
Tolmerus cf. pyragra
Kleine Raubfliege ♀
100mm; F/8 (DFF); 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D
Tolmerus cf. pyragra
Gattungssuche Tolmerus cf. pyragra - Kleine Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.1001_03kl_r100 %
1001_03kl_r
Tolmerus cf. pyragra
Kleine Raubfliege ♀
100mm; F/8 (DFF); 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D
Tolmerus cf. pyragra
Gattungssuche Tolmerus cf. pyragra - Kleine Raubfliege ♀Raubfliegenprojekt
X
Nr. 2011.1052_55kl_r100 %
1052_55kl_r
Tolmerus cf. pyragra
Kleine Raubfliege ♀
100mm; F/8 (DFF); 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D

Langsam wird es hier schon ziemlich herbstlich. Mal sehen wie lange ich mich noch an den kleinen Räubern erfreuen kann...

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15.08.2011 - Sehr weit nördlich...

...hält sich diese Südliche Binsenjungfer auf. Die Kleinlibelle ist nämlich ein Vertreter der medi­terranen Fauna. Bei uns tritt sie nur als Wander­art auf und gilt hier aufgrund dessen auch als stark gefährdet.

Aller­dings scheint sie sich, als Nutznießer des allge­meinen Klimawandels, momentan in Mittel­europa in Ausbreitung zu befinden.

Ihre Hauptverbreitung hat die Südliche Binsenjung­fer jedoch nach wie vor in Südeuropa. Dort besiedelt sie vorzugsweise brackige Gewässer in Küstennähe. Bei uns findet man sie oft an flachen Seen mit viel Binsenbewuchs, gerne auch mit stark wechs­elndem Wasserstand.

Sie ist im Übrigen die einzige Art ihrer Gattung, bei der die Weibchen ihre Eier nicht in Begleitung des Männchens ablegen.

Die Hauptflugzeit ist von Juni bis Oktober.

Lestes barbarus
Gattungssuche Lestes barbarus - Südliche Binsenjungfer
X
Nr. 2011.1094bkl_r100 %
1094bkl_r
Lestes barbarus
Südliche Binsenjungfer
100mm; F/8; 1/160s; ISO 400
Canon EOS 50D
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15.08.2011 - Ach du Schreck(e)...

Nachdem ich schon heute morgen und in meiner Mittagspause Glück bei der Motivsuche hatte, beschloß ich zum Nachmittag auch noch einmal loszuziehen. Vor ein paar Tagen entdeckte ich nämlich in den Pütt­bergen eine Gemeine Sichelschrecke. Leider gelangen mir aber an diesem Tage keine ansprech­enden Fotos.

Phaneroptera falcata
Gattungssuche Phaneroptera falcata - Gemeine Sichelschrecke
X
Nr. 2011.1118kl_r100 %
1118kl_r
Phaneroptera falcata
Gemeine Sichelschrecke
100mm; F/4.5; 1/160s; ISO 200
Canon EOS 50D

Heute jedoch hatte ich Glück. Nach kurzer Suche fand ich ein Exemplar, welches sich "relativ geduldig" von mir ablichten ließ. Das mag vielleicht auch daran gelegen haben, daß es, mit nur einem Sprungbein, ein "kleines" Handycap hatte.

Bei der Gemeinen Sichelschrecke handelt es sich um eine ausgesprochen wärmeliebende Art, die bis vor ein paar Jahren in Deutschland noch recht selten war und ihre nördliche Verbrei­tungsgrenze irgendwo bei Köln hatte.

Inzwischen hat dieser imposante Vertreter der Laub­heuschrecken, der Klima­erwärmung sei Dank, jedoch nun schon die Insel Rügen erreicht. Für Berlin ist sie, nach meinem Kenntnisstand, erst seit dem Jahr 2007 nachge­wiesen.

Die erwachsenen Schrecken können fast 2 cm groß werden - ihre Fühler erreichen aber locker nahezu die vierfache Länge. Als Nahrung dienen ihnen normalerweise die verschiedensten Laubbäume und Sträucher.

Phaneroptera falcata
Gattungssuche Phaneroptera falcata - Gemeine Sichelschrecke
X
Nr. 2011.1130kl_r100 %
1130kl_r
Phaneroptera falcata
Gemeine Sichelschrecke
100mm; F/3.5; 1/200s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die Gemeine Sichelschrecke ist im Übrigen die einzige voll geflügelte Sichelschrecke unserer Breiten. Alle anderen, in Mitteleuropa lebenden Mitglieder dieser Unterfamilie der Laubheuschrecken, besitzen stark verkürzte, schuppenförmige Flügel und können nicht fliegen.

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16.08.2011 - Morgenstund...

Nach mehreren Tagen mit schlechtem Wetter wurde ich heute von den Strahlen der aufgehenden Sonne wachgeküßt. Ich überlegte gar nicht lange und schon war ich mit meiner Kamera vor der Tür. Leider schienen die hier ansässigen Insekten nicht die selbe Idee wie ich gehabt zu haben.

Erst nach langer Suche entdeckte ich eine Heidelibelle, die vom Tau bedeckt in den Zweigen einer Flocken­blume übernachtet hatte. So gut wie sie getarnt war, hätte ich sie allerdings beinahe noch übersehen. Auf dem weiteren Weg war dann aber wirklich nichts mehr zu finden, was sich gelohnt hätte zu fotogra­fieren.

Gemeine Heidelibelle
Gattungssuche Gemeine Heidelibelle - Sympetrum cf. vulgatum
X
Nr. 2011.1176kl_r100 %
1176kl_r
Gemeine Heidelibelle
Sympetrum cf. vulgatum
100mm; F/8; 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D

Gemeine Heidelibelle
Gattungssuche Gemeine Heidelibelle - Sympetrum cf. vulgatum
X
Nr. 2011.1203_08ckl_r100 %
1203_08ckl_r
Gemeine Heidelibelle
Sympetrum cf. vulgatum
100mm; F/8 (DFF); 1/20s; ISO 200
Canon EOS 50D

So ging ich auf dem Rückweg noch einmal bei mei­nem einzigen Motiv des Morgens vorbei und siehe da, inzwischen war es ganz nach oben gekrabbelt, um sich in den ersten Strahlen der gerade über die Bäume kletternden Morgensonne aufzuwärmen.

Natürlich baute ich nochmal mein Stativ auf und nutzte die Gelegenheit dieses wirklich außergewöhn­lichen Lichtes.

Gemeine Heidelibelle
Gattungssuche Gemeine Heidelibelle - Sympetrum cf. vulgatum
X
Nr. 2011.1195ckl_r100 %
1195ckl_r
Gemeine Heidelibelle
Sympetrum cf. vulgatum
100mm; F/5; 1/80s; ISO 200
Canon EOS 50D

Und am Ende hatte sich mein zeitiges Aufstehen doch noch gelohnt...

PS: Aufgrund des romantischen Lichts habe ich den Artikel heute ein wenig "blumiger" geschrieben ;-)

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20.08.2011 - Fast glühend...

...wirkt das Licht, wenn die ersten Strahlen der Morgensonne auf das bereits verdorrte und damit stroh­gelbe Gras meiner püttberg­ischen Lieblingstrockenwiese treffen. Leider ist zu diesem Zeitpunkt meist kein passendes Motiv zur Stelle, um es darin einzubetten. Heute war das mal anders!

Pieris rapae
Gattungssuche Pieris rapae - Kleiner Kohlweißling
X
Nr. 2011.1242bkl_r100 %
1242bkl_r
Pieris rapae
Kleiner Kohlweißling
100mm; F/8; 1/100s; ISO 200
Canon EOS 50D

Ein Kohlweißling hatte sich exakt die richtige Schaf­garbe als Schlafplatz ausgesucht, um mir vor diesem herrlich leuchtenden Hintergrund Modell zu sitzen.

Genauer gesagt handelte es sich um einen Kleinen Kohlweißling. Dieser Schmetterling aus der Familie der Weißlinge, ist einer der häufigsten in Mittel­europa vorkommenden Tagfalter. Er ist überall in Europa weit verbreitet und wurde sogar in Australien und Nordamerika eingeschleppt.

Seine bis zu 2,5 cm großen grünen Raupen ernähren sich hauptsächlich von Kreuzblütengewächsen. Dazu zählen unter anderem viele Kohlarten, was dem Falter auch seinen Namen gab. In der Landwirt­schaft gelten sie als bedeutende Schädlinge. Die Schmet­terlinge selbst fliegen in bis zu vier Genera­tionen vom März bis in den November hinein.

Allerdings sollte das mein einziges Foto für diesen Morgen bleiben. Ich wurde heute nämlich derart von Mücken belagert, daß mir ehrlich gesagt die Lust auf ein längeres Shooting verging. Irgendwann kann man die Biester einfach nicht mehr ignorieren!

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24.08.2011 - Tarnung ist alles...

...dachte sich wohl diese Gartenkreuzspinne, indem sie sich auf einem vertockneten Blütenstand eines Berg­sandknöpfchens fast unsichtbar machte. Auch ich hätte diese, mit ca. 1,5 cm Körpergröße, recht große Spinne, so fast übersehen. Nur eine kleine Bewegung in meinem Augenwinkel hat sie verraten!

Allerdings hatte sie sich einen ziemlich untypischen Ansitz ausgesucht, denn normalerweise findet man diese Vertreterin der Radnetzspinnen in der Mitte ihres bis zu einem halben Meter großen Netzes. Doch von einem Netz war weit und breit nichts zu sehen.

Die Gartenkreuzspinne ist überall in Mitteleuropa sehr häufig anzutreffen. Sie bevorzugt eigentlich halbschattige Lebensräume, wie Waldwege und Gärten, ist aber auch, wie hier, im offenen Gelände zu finden. Reife Tiere kann man von August bis Oktober beobachten.

Araneus diadematus
Gattungssuche Araneus diadematus - Gartenkreuzspinne
X
Nr. 2011.1285_89kl_r100 %
1285_89kl_r
Araneus diadematus
Gartenkreuzspinne
100mm; F/11 (DFF); 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D
Araneus diadematus
Gattungssuche Araneus diadematus - Gartenkreuzspinne
X
Nr. 2011.1274bkl_r100 %
1274bkl_r
Araneus diadematus
Gartenkreuzspinne
100mm; F/11; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D

Zu erwähnen wäre noch, daß die Färbung dieser Spinnenart äußerst variabel ist. Von dunkelbraun bis beinahe violett treten fast alle Farbnuancen auf. Außerdem ist das für die Art sehr typische Muster mal mehr und mal weniger kontrastreich auf dem Hinterkörper ausgebildet.

Beides zusammen führt zu einer schier unendlichen Anzahl an verschiedenen Farbvariationen.

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25.08.2011 - Was für ein Brummer...

...schlief da heute morgen auf einer alten Grasnelke direkt am Wegrand meines Lieblingstrockenrasens.

Nowickia cf. ferox
Gattungssuche Nowickia cf. ferox - Raupenfliege
X
Nr. 2011.1298ekl_r100 %
1298ekl_r
Nowickia cf. ferox
Raupenfliege
100mm; F/9; 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D

Ein derartig riesiges Exemplar einer Raupenfliege war mir bis dato in unseren Breiten noch nie unter­gekommen. Lediglich letztes Jahr auf der Kana­ren­insel La Palma begegnete mir schon einmal ein ähn­lich imposantes Mitglied aus der Familie Tachinidae.

Im Forum von www.diptera.info wurde mir mein heu­tiger Fund als Nowickia ferox bestimmt, jedoch nicht mit hundert­prozentiger Sicherheit - deshalb auch das "cf" im lateinischen Namen. Einen deut­schen Namen gibt es für diese Art nicht.

In Mitteleuropa ist sie wohl recht häufig anzutreffen, warum sie mir bisher nicht begegnet ist, ist mir daher etwas schleierhaft. Ihr bevorzugter Lebens­raum sind sonnige Waldränder und Wiesen. Die erwachsenen Fliegen findet man dort von Juni bis Oktober - meist beim Nektarnaschen.

Ihre Larven entwickeln sich parasitär in den Raupen von Schmetterlingen aus der Familie der Eulenfalter.

Leider gelang mir nur diese eine Aufnahme von der Seite. Als ich die Kameraposition für eine Frontale ändern wollte, machte sich mein Motiv einfach, ohne jegliche Verabschiedung, auf und davon...

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01.09.2011 - Mimese...

...nennt man das Nachahmen von Gegenständen oder Umgebung durch Tiere oder Pflanzen, um für potentielle Beutetiere oder, wie bei mei­nem heu­tigen Fund, für Fressfeinde uninteres­sant zu erschei­nen. Dabei geht es nicht einfach um Tarnung, denn das Lebewesen wird durchaus wahrgenommen, nur halt nicht als das, um was es sich eigentlich handelt.

Der Beifuß-Mönch oder besser gesagt dessen Raupe imitiert hier zum Beispiel nahezu perfekt die Blüten seiner Nahrungspflanzen und das sowohl im Bezug auf deren Farbe als auch auf deren Form. Es handelt sich hier um die sogenannte Phytomimese - das Nachahmen von Pflanzen­teilen(Bild).

Bei mir hat sie allerdings, wie man sieht, ihre Wir­kung verfehlt, obwohl die Raupe auf dem Feldbeifuß-Busch wirklich fast nicht von deren Blüten unter­scheidbar war - zumindest von weitem.

Dieser in Deutschland inzwischen recht seltene Schmetterling gehört zur großen Familie der Eulen­falter. Er bevorzugt sandige und trockene Ruderal­flächen oder Magerrasengesellschaften. Aufgrund des starken Rückgangs dieser Lebensräume sind auch die Vorkommen der Art rückläufig. In Deutsch­land steht sie inzwischen auf der Vorwarn­stufe zur Roten Liste. Die Verbreitung des Falters reicht von Spanien über ganz Europa bis ans Schwarze Meer.

Die Raupen des Beifuß-Mönchs ernähren sich, wie der Name bereits verrät, hauptsächlich von Beifuß-Arten. Man findet sie zwischen Ende August und Anfang September, oft ganz offen sitzend, an Pflanzen von Feld- oder Gewöhnlichen Beifuß. Die Falter selbst sind dämmerungs- und nachtaktiv und fliegen von Juni bis September.

Cucullia artemisiae
Gattungssuche Cucullia artemisiae - Beifuß-Mönch
X
Nr. 2011.1438_39bkl_r100 %
1438_39bkl_r
Cucullia artemisiae
Beifuß-Mönch
100mm; F/6.3 (DFF); 1/40s; ISO 200
Canon EOS 50D

Wieder etwas gelernt !

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06.09.2011 - Doch noch da...

...seit April habe ich meine Lieblings-Püttberge-Springspinnen nicht mehr gesehen. Heute hüpfte mir dann aber doch endlich mal wieder ein Herr einer V-Springspinne über den Weg. Ich konnte natürlich nicht wider­stehen - nur das Licht war leider ein wenig langweilig...

Aelurillus v-insignitus
Gattungssuche Aelurillus v-insignitus - V-Springspinne ♂Springspinnengalerie
X
Nr. 2011.1798kl_r100 %
1798kl_r
Aelurillus v-insignitus
V-Springspinne ♂
100mm; F/8; 1/20s; ISO 200
Canon EOS 50D
Aelurillus v-insignitus
Gattungssuche Aelurillus v-insignitus - V-Springspinne ♂Springspinnengalerie
X
Nr. 2011.1799kl_r100 %
1799kl_r
Aelurillus v-insignitus
V-Springspinne ♂
100mm; F/8; 1/15s; ISO 200
Canon EOS 50D

Weitere Infos zur Art und noch mehr Bilder gibt es hier und hier sowie natürlich in der Galerie.

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13.09.2011 - Vier Flecken...

...auf dem Körper sind das Kennzeichen der Vierfleck-Kreuzspinne, die nach der Gartenkreuzspinne die zweithäufigste Kreuzspinne unserer Region ist. Ein ziemlich dickes Weibchen dieser Art fand ich heute morgen, an ihrem Gespinst herumkrabbelnd, auf meiner Lieblingstrockenwiese.

Dieser Aufenthaltsort ist eigentlich untypisch für die Tiere, da sie normalerweise die meiste Zeit in ihrem Gespinst zubringen. Außerhalb dessen trifft man sie höchstens mal in ihrem Netz an.

Und das, im Gegensatz zu den meisten anderen Kreuzspinnenarten, auch nur dann, wenn sich mal ein Beutetier darin verfangen hat. Die restliche Zeit warten sie geduldig in ihrem Unterschlupf bis der Signalfaden, der vom Netz zum Gespinst führt, eine Bewegung signalisiert.

Araneus quadratus
Gattungssuche Araneus quadratus - Vierfleck-Kreuzspinne
X
Nr. 2011.1944kl_r100 %
1944kl_r
Araneus quadratus
Vierfleck-Kreuzspinne
100mm; F/11; 1/10s; ISO 200
Canon EOS 50D
Araneus quadratus
Gattungssuche Araneus quadratus - Vierfleck-Kreuzspinne
X
Nr. 2011.1922kl_r100 %
1922kl_r
Araneus quadratus
Vierfleck-Kreuzspinne
100mm; F/6.3; 1/13s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die Vierfleck-Kreuzspinne ist, wie schon erwähnt, eine der häufigsten Kreuzspinnenarten bei uns in Deutschland. Sie bevorzugt meist offene und etwas feuchte Standorte, scheut sich aber auch nicht vor Trockenrasen.

Der Entwicklungszyklus der Art ist einjährig, das heißt, die im Frühjahr geschlüpften Jungtiere ent­wickeln sich innerhalb eines Jahres zum reifen Tier, welches dann wieder Eier legt, die den Winter überdauern. Bei der etwas häufigeren Gartenkreuz­spinne dauert die Entwicklung dagegen zwei Jahre.

Die beiden Bilder entstanden übrigens zu unterschiedlichen Tageszeiten, zeigen aber das selbe Tier.

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17.09.2011 - Langsam aber sicher...

...neigt sich die Makrosaison dem Ende zu. Am frühen Morgen überhaupt noch ein Insekt an seinem Schlaf­platz vorzufinden, grenzt nun schon fast an ein Wunder - vor allem, wenn man den Ergeiz besitzt, immer etwas Neues ablichten zu wollen.

Heute hatte ich aber Glück!

Nach nur ein paar Minuten Suche, entdeckte ich eine große Raupenfliege, die sich den sehr filigran wirkenden Samen­stand eines Hasenklees als Über­nachtungsmöglichkeit ausgesucht hatte. Was will man mehr - ein tolles Motiv auf einem tollen Ansitz.

Und weil mir das in letzter Zeit nicht so oft passiert ist, habe ich mich gleich mal über eine Stunde mit der Fliege beschäftigt. Wie schnell doch die Zeit vergeht!

Tachina fera
Gattungssuche Tachina fera - Raupenfliege
X
Nr. 2011.2058kl_r100 %
2058kl_r
Tachina fera
Raupenfliege
100mm; F/11; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D
Tachina fera
Gattungssuche Tachina fera - Raupenfliege
X
Nr. 2011.2093kl_r100 %
2093kl_r
Tachina fera
Raupenfliege
100mm; F/8; 1/8s; ISO 200
Canon EOS 50D

Dabei sind natürlich viel zu viele Bilder entstanden und ich konnte mich wiedermal nicht entscheiden. Deshalb gibt es heute auch ein paar Fotos mehr :-)

Bei meinem Fund handelt es sich im Übrigen um eine Raupenfliege mit der schönen lateinischen Bezeich­nung Tachina fera. Einen richtigen deutsche Namen besitzt sie hingegen nicht. Jedoch werden sie und einige andere Arten aus der Gattung zusammen­fassend auch als Igelfliege bezeichnet.

Die Art ist, mit bis zu 1,5 cm Körpergröße, eine der größten bei uns heimischen Raupenfliegen. Ihr bevor­zugter Lebensraum sind Waldränder und Lichtungen. In Deutschland ist sie überall ziemlich häufig und von April bis Oktober vor allem auf Korb- und Doldenblü­tengewächsen anzutreffen.

Ihre Larven schmarotzen in den Raupen von einigen Nachtfalterarten, wobei die Fliege aber ihre Eier lediglich in der Nähe der Wirte ablegt. Die Larven schlüpfen jedoch sofort nach der Eiablage, suchen sich selbständig die Raupe und dringen dann in sie ein, um sie von innen her aufzufressen.

Tachina fera
Gattungssuche Tachina fera - Raupenfliege
X
Nr. 2011.2032kl_r100 %
2032kl_r
Tachina fera
Raupenfliege
100mm; F/11; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D
Tachina fera
Gattungssuche Tachina fera - Raupenfliege
X
Nr. 2011.2072kl_r100 %
2072kl_r
Tachina fera
Raupenfliege
100mm; F/8; 1/4s; ISO 200
Canon EOS 50D
Tachina fera
Gattungssuche Tachina fera - Raupenfliege
X
Nr. 2011.2043kl_r100 %
2043kl_r
Tachina fera
Raupenfliege
100mm; F/8; 1/6s; ISO 200
Canon EOS 50D

Die genaue Art wurde mir im www.diptera.info - Forum von Chris Raper bestimmt. Vielen Dank dafür!

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14.10.2011 - Mal wieder beim Balkonputz...

So, nun ist es doch tatsächlich schon wieder Herbst geworden - ich sehe mich noch im Vorfrühling die ersten Seidenbienen fotografieren, als wäre es gestern gewesen. Wie schnell doch die Zeit vergeht und man ist wieder dabei, wegen den ersten Nachfrösten, die Kübel mit den empfindlichen Urlaubs-Mitbringseln in ihr Winterquartier zu bringen und auf dem Balkon Klarschiff zu machen.

Wie schon bei den beiden letzten Putzaktionen liefen mir auch diesmal wieder ein paar Spinnen über den Weg. Am hübschesten fand ich dieses Xysticus audax - Jungtier, welches höchstwahrscheinlich von einer der umliegenden Kiefern auf einen unserer Balkonkästen gefallen war.

Xysticus audax
Gattungssuche Xysticus audax - Krabbenspinne
X
Nr. 2011.2819_20kl_r100 %
2819_20kl_r
Xysticus audax
Krabbenspinne
65mm; F/11 (DFF); 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D
Xysticus audax
Gattungssuche Xysticus audax - Krabbenspinne
X
Nr. 2011.2777kl_r100 %
2777kl_r
Xysticus audax
Krabbenspinne
65mm; F/6.3; 1/5s; ISO 200
Canon EOS 50D

Mit seiner geringen Größe von nur 4 mm war es gleichzeitig auch ein tolles Versuchsobjekt für mein nagelneues Lupenobjektiv. Was anderes blieb mir allerdings auch nicht übrig, denn mein Lieblings-Makro hatte mir den Neuerwerb wohl ziemlich übelgenommen und daraufhin erst einmal gleich seinen Dienst quittiert. Die gute Nachricht ist, es kann repariert werden - die schlechte ist - es dauert zwei bis drei Wochen. Da muß ich mir halt bis auf Weiteres nur sehr kleine Motive suchen...

Infos zur Krabbenspinne erspare ich mir mal, davon gab es hier schon ein paar.

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16.10.2011 - Ein Zwerg...

Auf der Suche nach lohnenden Motiven für mein neues Lupenobjektiv konnte ich im trockenen Gras am Rande einer offenen Sandfläche eine nur circa 2 mm kleine Springspinne aufstöbern. Bei dieser Größe war für mich auf den ersten Blick überhaupt nicht erkennbar, was ich da für eine Art vor mir hatte. Erst durchs Objektiv erkannte ich dann ein Jungtier einer Kettenstreifigen Springspinne.

Euophrys frontalis
Gattungssuche Euophrys frontalis - Kettenstreifige Springspinne ♂ juv.Springspinnengalerie
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Nr. 2011.2842ckl_r100 %
2842ckl_r
Euophrys frontalis
Kettenstreifige Springspinne ♂ juv.
65mm; F/8; 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D
Euophrys frontalis
Gattungssuche Euophrys frontalis - Kettenstreifige Springspinne ♂ juv.Springspinnengalerie
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Nr. 2011.2850kl_r100 %
2850kl_r
Euophrys frontalis
Kettenstreifige Springspinne ♂ juv.
65mm; F/8; 1/3s; ISO 200
Canon EOS 50D

Euophrys frontalis
Gattungssuche Euophrys frontalis - Kettenstreifige Springspinne ♂ juv.Springspinnengalerie
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Nr. 2011.2837kl_r100 %
2837kl_r
Euophrys frontalis
Kettenstreifige Springspinne ♂ juv.
65mm; F/8; 1/2s; ISO 200
Canon EOS 50D

Ich hatte ziemlich zu tun überhaupt ein paar Bilder dieses wild umherhüpfenden kleinen Wichts zu machen. Vor allem durfte man ihn nicht aus den Augen verlieren, denn sobald er einmal still hielt, war er nicht mehr von einem Dreckkrümel zu unterscheiden.

Infos zur Art gibt es im Bericht zu meiner ersten Begegnung mit Euophrys frontalis im letzten Jahr.

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17.10.2011 - Grün und stinkend...

Ich dachte schon, daß das wohl ein ziemlich spinnen­lastiger Oktober wird, denn außer ein paar Achtbei­nern ist hier wirklich im Moment nicht mehr viel foto­genes unterwegs. Nicht mal ein paar hübsche Pilze sind in diesem Jahr zu finden.

Umso größer war dann allerdings auch meine Freude, auf einem Gänsefuß am Wegrand doch noch etwas weniger "Spinniges" zu erspähen.

Zwar war dies, mit einer Grünen Stinkwanze, nur eine Allerweltsart, aber als Testobjekt für mein neues Spielzeug war sie allemal gut genug, auch wenn sie durch ihre Größe schon etwas den Rahmen eines Lupenobjektivs sprengt. Viel Raum konnte ich ihr nämlich nicht geben, da ich schon zu tun hatte, sie überhaupt irgendwie vollständig auf den Chip zu bekommen.

Die Grüne Stinkwanze ist eine unserer häufigsten einheimischen Baumwanzen und überall Deutschland weit verbreitet. Ihr Lebensraum ist das Blätterdach von Laubbäumen, wobei sie vor allem Linden und Erlen bevorzugt. Jedoch kann man sie durchaus, wie hier, auch auf anderen Pflanzen beobachten.

Die mit bis zu 15 mm Körperlänge zu den größeren bei uns vorkommenden Wanzen gehörende Art ist normalerweise kaum zu übersehen und durch ihre grasgrüne Farbe auch nicht mit anderen Vertretern ihrer Familie zu verwechseln.

Ihren Namen erhielt die Wanze im Übrigen wegen ihrer Fähigkeit, bei Gefahr ein stark stinkendes Sekret absondern zu können, welches bei einigen Menschen sogar allergische Reaktionen auslöst.

Also am besten nicht streicheln !

Palomena prasina
Gattungssuche Palomena prasina - Grüne Stinkwanze
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Nr. 2011.2908kl_r100 %
2908kl_r
Palomena prasina
Grüne Stinkwanze
65mm; F/8; 1/50s; ISO 200
Canon EOS 50D
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22.10.2011 - Babyschnirkler...

Bei meinem heutigen Kurzspaziergang inspizierte ich mangels Ideen einfach einmal die Traubenkirschen-Büsche am Wegesrand bzw. das was von ihnen geblieben ist. Denn außer ein paar vertrockneter Blätter hat der Herbst leider nichts mehr übrig gelassen.

Und just auf diesem, jeglichen Lebens beraubten alten Laub, entdeckte ich wirklich noch etwas Umherkriechendes - im Moment keine Selbstverständlichkeit mehr. Zwei winzige Babies einer nicht näher bestimmbaren Schnirkelschnecken-Art hatten es wohl zu ihrer Spielwiese auserkoren.

Helicidae sp.
Gattungssuche Helicidae sp. - Schnirkelschnecken (Jungtiere)
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Nr. 2011.3082bkl_r100 %
3082bkl_r
Helicidae sp.
Schnirkelschnecken (Jungtiere)
65mm; F/8; 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D
Helicidae sp.
Gattungssuche Helicidae sp. - Schnirkelschnecken (Jungtiere)
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Nr. 2011.3080ckl_r100 %
3080ckl_r
Helicidae sp.
Schnirkelschnecken (Jungtiere)
65mm; F/8; 1/25s; ISO 200
Canon EOS 50D

Sie waren so klein, daß ich selbst mein neues Lupenobjektiv ziemlich weit ausfahren mußte, um sie bildfüllend auf meinen Chip zu bannen. Vor allem soll mir noch mal einer sagen, daß Schnecken langsam sind - von ca. 20 Bildern sind nur diese beiden zumindest herzeigenswert.

Das zweite hat es mir wegen seiner Bildwirkung, durch die selektive Schärfe auf dem Auge der einen Schnecke, besonders angetan. Man könnte fast meinen, sie hat ihren Fokus ganz auf den Fotografen gelegt.

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11.11.2011 - Saisonende...

Nach einer äußerst erfolgreichen Makro-Saison gibt es inzwischen fast keine Insekten mehr - vom pas­senden Wetter mal ganz zu schweigen. Irgendwie hat aber auch meine Lust nachgelassen. Ich denke, die Winterpause kommt da gerade recht - und außerdem warten nun erst einmal andere Aufgaben auf mich.

Asteroscopus sphinx
Gattungssuche Asteroscopus sphinx - Herbst-Rauhaareule
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Nr. 2011.3271_79kl_r100 %
3271_79kl_r
Asteroscopus sphinx
Herbst-Rauhaareule
100mm; F/6.3 (DFF); 1/60s; ISO 200
Canon EOS 50D

Ein letztes Shooting im November gab es allerdings dann doch noch. Mein Motiv war dabei ein eher unscheinbarer Nachtfalter mit dem Namen Herbst-Rauhaareule oder auch Sphinx-Eule.

Eigentlich handelt es sich um einen bei uns sehr häufigen und auch weit verbreiteten Schmetterling, der aber, aufgrund seiner unscheinbaren grauen Färbung und einer Spannweite von höchstens 4,5 cm, sehr oft über­sehen wird.

Die Falter erscheinen erst sehr spät im Jahr und fliegen zwischen Oktober und November meist nach den ersten Nachtfrösten.

Sie nehmen allerdings, im Gegensatz zu ihren Raupen, die sich von verschiedenen Laubbäumen ernähren, dann keinerlei Nahrung mehr auf, da ihr Rüssel verkümmert und somit funktionslos ist.

Asteroscopus sphinx
Gattungssuche Asteroscopus sphinx - Herbst-Rauhaareule
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Nr. 2011.3263_70kl_r100 %
3263_70kl_r
Asteroscopus sphinx
Herbst-Rauhaareule
100mm; F/6.3 (DFF); 1/50s; ISO 200
Canon EOS 50D

Ihr Lebensraum sind Wälder und Gebüsche. Männliche Falter kann man aber auch sehr oft an künstlichen Lichtquellen beobachten - selbst noch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.

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